Daumentechnik-verschiedene Stile

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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benzi
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von benzi » 28.08.2012, 15:09

Feanor1307 hat geschrieben:Die sammeln sicher fleißig Vorbestellungen damit sich die Sache auch finanziell lohnt. Es läuft ja auch im Katalog unter Vorbestellungen.


hallo Kevin,

welcher Katalog? wo werden Vorbestellungen gesammelt? ich kann weder was in der TB finden noch auf der HP........

Grüße benzi
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Feanor1307 » 03.09.2012, 07:54

Hmmm, ich habe gerade selbst mal nachgeschaut aber nix mehr gefunden. Ich dachte ich hätte es im Verlagsprogramm gesehen: http://www.bogenschiessen.de/bogenschie ... nbau.php#a und dort lief es unter Vorbestellung. Ggf. ist es raus, mangels Interesse :S.

Viele Grüße

Kevin
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von KillCat » 26.10.2012, 18:52

Ich hab mal ne Frage zwischendurch...wo ankert man eigentlich mit der Daumentechnik?

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Yayci
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Yayci » 26.10.2012, 19:15

Hallo KillCat,

da werden dir andere noch kompetenter antworten, aber ich fang mal an. Es kommt auf den Bogen, die Technik-Variante und den Körperbau des einzelnen Schützen an. Ich erarbeite mir seit einiger Zeit die türkisch-osmanische Technik, am Anfang habe ich am Mundwinkel geankert. Dann habe ich einen anderen Bogen bekommen, dessen "sweet spot" weiter hinten lag, gleichzeitig habe ich mehr Kraft im Zugarm entwickelt. Also ist mein Ankerpunkt gewandert, bis er am Ohr zu liegen kam. Guck mal hier (Webseite eines türkischen Vereins, viertes & fünftes Bild in der oberen Reihe), das sind ganz gute Beispiele: http://www.tirendaz.com/tr/?page_id=1696

Vereinfacht ausgedrückt, viele Daumenschützen ankern "irgendwo im Gesicht", dann gibt es noch eine Variante, bei der an der Brust oder Schulter geankert wird. Siehe hier (ab 2:08): https://www.youtube.com/watch?v=q00Zs9ky4h4

Mal abwarten, was die richtigen Experten noch hinzufügen :)
Gruß,
Yayci
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Sateless » 26.10.2012, 19:33

Die Frage ist so einfach wie schwer zu beantworten. Eine Pauschalantwort gibt es nicht. Prinzipiell funktioniert alles, auch kein Anker. Dann braucht man nur noch mehr Training.
Im Buch "Arab Archery" von Faris und Potter-Elmer sind 15 Referenzpunkte genannt. 5 Stellungen des Pfeils in Relation zur Bogenhand, 5 Kontaktpunkte im Gesicht und 5 sonstige körperbezogene Fixpunkte. Davon wählt man je einen aus jeder Kategorie.
Im Buch "Bogensport und Handwerk bei den Osmanen" von Hein ist beschrieben, dass man erst an der Wange ankert, und dann bis zum Ohrläppchen durchzieht und dort so schnell und flüssig löst, dass ein Zuschauer denk, man hätte schon an der Wange gelöst.
Bei den Persern (Quelle ist mir grad entfallen) gab es verschiedene Techniken. Die eine, die mir im Gedächniss ist, war ziehen, bis Unterarm und Bizeps sich berühren.

Das war jetzt nur ein Teil der Orientalischen Techniken. Im sonstigen asiatischen Raum gabs noch mehr Techniken, von denen ich weniger Ahnung habe. Magst du deine Frage noch etwas eingrenzen, oder war das nur ein generelles Interesse?

Wenn die Frage generell war: "Je nach Kulturkreis, Zweck und Körperbau gab es verschiedene Ankerpunkte."
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Warbeast » 26.10.2012, 20:56

schwebender anker geht z.b durch max auszug (spitze/insert) auf daumen und schaft an einemfestenpunkt anlegen
z.b mundwinkel, unterm wangenknochen, usw

so hast du referenzpunktefür länge und winkel

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Farodas » 14.11.2012, 00:55

wie ist das denn mit der hand die den bogen hält? also wie fasse ich den griff am besten an wenn ich einen koreaner mit daumentechnik schießen will? weil ich habe jetzt ein video gesehen auf dem erklärt wurde drei finger und daumen am griff und den zeigefinger einknicken und alles ziehmlich fest halten und wieder andere haben ihre hand sogar offen beim schuss und manchen haben alle finger am griff

was ist da jetzt das richtige?

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Warbeast » 14.11.2012, 08:12

ich greife ihn wie als erstes beschrieben,
fühlt sich am angenehmsten an und ist wiederholbar für mich

sieht man auch recht oft bei den koreanern

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Sateless » 14.11.2012, 08:15

jupp, nur gibt es kein "richtig", sondern nur ein "funktioniert mit meinen anderen bewegungen zusammen."
wenn du mit einem koreanischen bogen, die koreanische technik lernen willst, bietet sich die art an.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Eberesche » 14.11.2012, 08:57

Hallo
ich mache es ungefähr so: >> klick << (und dann immer rechts oben auf "Next" klicken)
Ist eine Möglichkeit von Vielen und erhebt keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Soll nur mal als Beispiel für Ankerpunkt etc. dienen, wie man es machen kann.

@ Volghard:
Wenn der Daumen wehtut, ist es häufig eins der Folgenden:
- Ledertab ist zu dünn / Bogen zu stark, Druck der Sehne am Daumen tu weh.
-> Anderen Daumenschutz ausprobieren. Hier sind ein paar Anregungen. Außerdem: darauf achten, dass die Sehne möglichst dicht im Daumengelenk hängt und nicht zu weit davon entfernt Richtung Daumenspitze. Da wird der Hebel immer ungünstiger und die Belastung stärker.

- Der verriegelnde Zeigefinger hält nur die vorderste Spitze vom Daumen. Dann muss der Daumennagel viel mehr Druck aushalten und tut dann weh, wenn man mit Daumen und Zeigefinger etwas fassen will.
-> Zeigefinger so nah wie möglich an die Sehne, so dass die Kontaktfläche zwischen Daumen und Zeigefinger groß ist. Nur aufpassen, dass die Spitze vom Zeigefinger nicht schräg hinter die Sehne läuft, sonst kriegt die beim Lösen die Sehne ab. Zeigefinger sollte direkt rechts von der Sehne senkrecht nach unten zeigen.

- Die Sehne haut beim Lösen auf die Innenseite der Daumenspitze.
-> Längeres Tab oder Ring verwenden, das diesen Bereich schützt. Und: Beim Lösen den Daumen ruckartig strecken, so dass er schnell der Sehne aus dem Weg geht und nichts abbekommt. Das klappt ganz gut, wenn man dabei den Zugarm entgegen der Pfeilrichtung, also vom Bogen weg bewegt.

Und natürlich üben, üben, üben - aber die Genannten sind häufige Probleme, die man einfach beheben kann.

@ Farodas:
Was in diesem Video zum Greifen gezeigt wird, hat mir damals sehr weitergeholfen. Wenn man den Bogen so fasst, ist er nämlich von vornherein leicht schräg - die Sehne liegt nicht am linken Unterarm, sondern ca. eine Faustbreit rechts davon. Ideale Ausgangsposition um sich 1. Nie wieder die Sehne auf den Arm zu hauen und 2. den Bogen im Abschuss durch einen leichten Impuls aus der linken Hand zum Drehen zu bringen. Was den Pfeilflug verbessert und das Treffen erleichtert. So geht das natürlich nur mit koreanischen Bögen, "den" richtigen Griff für den Reiterbogen gibt es nicht.

Gruß
Anna

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Arry » 25.03.2013, 13:19

Hallo,

mich beschäftigt ja noch so ziemlich alles in Verbindung mit dem osmanisch-saracenischen Stil; jetzt habe ich etwas zur Aktion der Bogenhand gefunden, das stimmig wirkt und in dem ich die Beschreibung von Adam Swoboda wiedererkenne.

Vielleicht ist die seitliche Drehbewegung des Griffes in der Hand sogar etwas zu stark ausgeprägt; es erinnert schon fast an das Schießen mit einem Yumi. Die weit ausholende Aktion der Sehnenhand halte ich für optional.

Jedenfalls: Das ist Adam Radziun beim Schießen mit der Daumentechnik:
http://www.youtube.com/watch?v=odebThZx8do

Witziger Weise sind die beiden Adams unabhängig voneinander nach Lektüre von Saracen Archery etc darauf gekommen, dass die Bewegung der Bogenhand so in der Art aussehen müsste. Aber ob Adam Swoboda exakt genau so schießt, oder ob es zu Adam Radziun Unterschiede gibt, kann ich nicht sagen.

Grüße
Jarek
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von corto » 25.03.2013, 13:54

Hehe, den kenne ich schon - wenn auch mit einem anderen Video.. (sportplatz-wollmütze)

das zu starke drehen das du siehst, scheint mir mehr ein fallen zu sein - es setzt einen tick später ein als der impuls der ja eigentlich den bogen "nach vorn" zieht und von uns in die drehbewegung gewandelt wird.

Das heist nicht das es nur show ist, vielmehr bietet es sich an nachdem der bogen in der lockeren hand anfängt zu drehen ihn einfach nach einer vollen halben umdrehung wieder zu greifen. eine volle drehung wäre logischer, aber da ist ja die sehne im weg.
man lässt den Bogen quasi einfach machen was er will - und das sieht dann aus wie ein aktives drehen mit fallenlassen der bogenhand.

das das mit einem osmanischen bogen (vor allem griff) geht - ich hätte es zumindest bezweifelt..

jedenfalls fühle ich mich dem stil sehr nahe - ich glaub so in etwa soll es aussehen wenn ich schieße ;)

RoLi
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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von RoLi » 25.03.2013, 17:00

Ich glaube nicht, dass die Bewegung des Bogens etwas mit "den Bogen drehen" zu tun hat.
Ich sehe es so, dass der Bogen nach dem Abschuss nach vorne kippt und sich dann, in der eh lockeren Hand, durch das Gewicht der Wurfarme in der Hand dreht. Wenn es das Ergebnis einer aktiven Bewegung wäre, müsste das schneller von statten gehen.
Der Bogen würde sich, in der gekippten Position, auch "drehen" , wenn er zuvor nicht geschossen hätte.

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von corto » 25.03.2013, 17:19

RoLi und ich sind uns wohl einig ;)

Der Bogen würde sich, in der gekippten Position, auch "drehen" , wenn er zuvor nicht geschossen hätte.

das ist ne erkenntnistheoretische Frage zum Bogensport- oder=? ^^
meine Hand gibt den Bogen erst "frei" wenn der Zug (aka die zugkraft meiner arme) sich entspannt.

ob das nun pawlow ist der mir das sagt oder sonstwas - drehen kann er direkt - aber er tut es erst nach dem release...

schönen abend noch ;)

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Re: Daumentechnik-verschiedene Stile

Beitrag von Faenwulf » 25.03.2013, 18:35

Dazu fällt mir ein Video ein, dass mir Benzi mal geschickt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=yBQKeEA-XHM

Inwiefern das also typisch osmanisch&sarazensich ist sei mal dahingestellt. Aber das das mit vielen Reiterbögen so gemacht wird/wurde ist richtig. Gibt auch historische Zeichnungen die ein derartiges "fallen lassen" des Bogen suggerieren, z.B. von den Mongolen.
Nur selbst habe ich das irgendwie noch nicht hinbekommen da mein Hirn da irgendwie aussetzt und blockiert. Bin das "stehen lassen" zu sehr gewohnt.

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