Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Bowster
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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Bowster » 31.10.2013, 08:48

Chirion hat geschrieben:nö die Auszugstechnik ist eine andere, die Kraft kommt aus dem Rücken und der Oberarm ist dabei bei 28" nach oben rotiert das heißt bei der Technik musst du weiter ziehen um den Anker am Ohr zu erreichen, wenn du kurze Arme hast sind es bei die eventuell aber nur 30". Bei der Technik ziehst du den Pfeil nicht so dass der ellbogen gerade nach hinten wandert sondern der Ellbogen beschreibt beim Auszug einen Halbkreis nach oben.
Übrigens lässt sich guter Osage mit geflippten Tips mit 170 gut auf 30" und eigentlich auch auf 32" tillern

Die arbeitende Wurfarmlänge beträgt nur jeweils ca 68cm, meine Armspannweite ist 181cm, was für 171cm Größe eher etwas lang ist, aber diese andere Auszugtechnik beherrsche ich nicht, bei mir wandert immer der Ellbogen gerade nach hinten, anders habe ich das noch nie probiert, weisst Du da evtl. eine Online-Quelle?

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Chirion » 31.10.2013, 08:59

Osage packt das (meistens zumindest) :)
Um die Technik zu erlernen brauchst du keinen schweren Bogen sondern nur einen langen Haselstecken mit 40-50# auf 32" getillert ist.
Den ziehst du so das dein Daumenballen deine Stirn seitlich berührt, nun führst du den Daumenballen deinem Kopf entlang zum Ohr ( Stand seitlich zum Ziel Kopf gerade mit Blickrichtung Ziel), wenn du das so machst ist die Bewegung vom Rücken her schon mal richtig das übst du ein paar Schüsse und dann machst das gleiche ohne dir mit dem Daumenballen am Kopf rumzufahren.
Dabei ist wie gesagt ein moderates Zuggewicht am Anfang sehr wichtig weil du dir erst einen Ankerpunkt hinten suchen musst.
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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Bowster » 31.10.2013, 09:04

@chirion, danke für die schnelle Antwort, dann werde ich mal anfangen so einen langen Bogen zu bauen und das Ganze dann mal üben.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von shortRec » 31.10.2013, 09:19

Denk daran, gleichzeitig deine Rumpfmuskulatur aufzubauen. Besonders die Bauchmuskulatur (auch die schräge!) um den Rumpf stabilisieren zu können, wenn über den Rücken starke Kräfte eingeleitet werden. Einfach nur Situps pumpen greift zu kurz, es muss darüber hinaus mit Ganzkörperspannungsübungen gearbeitet werden, wie man es bspw. aus dem Pilates und ähnlichen Formen kennt. Dann hält die Wirblesäule das gut aus.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Blacksmith77K » 31.10.2013, 09:47

Wilfrid hat geschrieben:Nun 85 @32 ist auch ne ganz andere Hausnummer als 85@28 . 85@32 entspricht ja "nur" ~ 70 €28. Wenn der kurze Prügel geschossen werden soll, der ja bei ~85@28 ~ rauskommt, müßtest du Dich um über die Hälfte steigern. Und die Technik des "in den Bogen steigens" ist bei dem kurzen Auszug nicht drin.



Das stimmt im Ganzen so, allerdings MUSS er, um 66#@22" ziehen zu können, ebenfalls 100#@32" ziehen können. Und 100#@32" übt man am besten mit 85#@32"

Deshalb muss der 76" lange 85#er mit 32" Auszug her... andere Lösungen können tatsächlich zu Problemen führen.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von kra » 31.10.2013, 10:34

Das Übungegerät (wie bei BowFIT, aber eher noch besser) kannste dir einfach selber machen:
Thera-tube (blau/Grün/Schwarz/Silber je nach Zuggewicht), Fußschlaufe und Griff (gibts im SanitärFACHgeschäft, Amazon o.ä.
Ther-band empfehle ich nicht, das reißt zu leicht ein, die Tubes sind da besser.

das Tube mehrfach zw. Schlaufe und Griff einfädeln (als Ring, ergibt bis zu 6 Stränge) mit der Schlaufe hinter den Ellbogen und dann (kannst du!!) nur aus dem Rücken ziehen. hat mir nach dem Rippenbruch viel geholfen. Und es kommt, neben der Kraft, auch der Zugtechnik zugute!
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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 31.10.2013, 12:59

Das blöde ist ja nur, Bowster müßte nich 50% mehr ziehen, sondern 100% @32".
Und das mit allen heute so bei 55 jährigen üblichen Vorschäden von Schulter und Wirbelsäule. Der Muskelaufbau geht ja so ab 40 nicht mehr soo schnell, die ganzen Gelenke/Sehnen/Sehnenansätze aber gewöhnen sich noch weniger daran . Normal trainiert man ja so ab 50-60 runter, hier soll aber das doppelte von der derzeitigen Grenzleistung gebracht werden.
Ist jetzt nichts, was ich empfehlen würde. Das kann nämlich auch ganz schnell bei 16# landen

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von don_quichotte » 31.10.2013, 13:16

Also, wenn Bowster das ganze gut strukturiert und planmässig trainiert, sehe ich da keine Probleme. Auch bettlägrige 80 Jährige konnten z.B. in einer Studie innerhalb von kurzer Zeit (genaue Angaben weiss ich nicht mehr, ich habe die Studie zu Beginn meines inzwischen abgeschlossenen Studiums behandelt) die Kraft im Beinstrecker verdoppeln! Nun ja, fast keine Kraft zu verdoppeln ist ja nicht schwer, un je höher das Ausgangsniveau, desto langsamer die Fortschritte. Aber die Trainierbarkeit von konditionellen Fähigkeiten, vor allem Ausdauer und Kraft, ist auch im höheren Alter noch sehr gut. Bei einem wichtigen Punkt muss ich Wilfried aber recht geben. Der passive Bewegungsapparat (Sehenen und Bänder, Knochen und Knorpel) passen sich sehr langsamer an eine Belastung an als die Muskulatur! Das kann dann zu Entzündungserscheinungen an den Sehnen oder Gelenken führen.
Deshalb muss ein solches Training, gerade in fortgeschrittenem Alter, gut geplant und strukturiert werden. Nicht zu schnell zu viel wollen, sich Zeit geben und regelmässig belasten. Hier würde ich auch Blacky widersprechen: Auch traditionelle Krafttraining ist hilfreich. Zwar ist dieses nicht funktional, den Bogen kriegst du dann nicht besser gespannt. Aber die Belastungsfähigkeit der Gelenke usw wird besser und du kannst eine gute Grundlage für das funktionale Training mit dem Bogen schaffen.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Chirion » 31.10.2013, 13:20

Recht kurze Osage Bögen mit 100# bei 32" sind in der Tat recht kernig, das ist keine Frage, ich hab ja so ein Ding das in der Regel vom Sohnemann für Clout Turniere geschossen wird. Ich kann das Ding zwar ziehen ist aber bei mir auch schon recht grenzwertig, Ich schieße beim Clout Turnier 85# bei 32" und das macht mir keine Probleme. Wobei ich die Technik mit einem langen 50# Bogen trainiert habe
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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 31.10.2013, 13:31

Ich denke mal, es ist ein Unterschied, ob ich verlorene Kraft wiederholen will (über 80 jährige), mit dem entsprechenden Knochen und Gelenkbau, dazu sind ein Großteil der Sehnen ja wohl auch noch vorhanden, oder ob ich draufsatteln will, in Bereiche, in denen ich noch nie war.Und eben nicht nur "ein wenig" sondern so mal eben die hälfte mehr...
Und das in die Bereiche , die normal schon zum Hochleistungssport gezählt werden.

Und der Bereich, in den Bowster möchte, ist schon Hochleistungssport. Sicher, Blackys Rat ist zielführend, und nur Du, Bowster , weißt, wie fit Du bist.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Bowster » 31.10.2013, 13:53

@Wilfrid
Woher du weisst, daß ich weiss, wie fit ich bin, weiss ich wiederum nicht, mir hat das Bogenschiessen bislang einfach nie weh getan.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Chirion » 31.10.2013, 14:03

wenn dir 60# auf 28" keine Probleme bereiten, sind mit der richtigen Technik 85# auf 32" auch nicht viel belastender.
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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 31.10.2013, 14:05

Okay, Bowster, dann wirst Du es feststellen.....
oder wie´s so schön heißt
Versuch mach kluch

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von Bowster » 31.10.2013, 14:15

Wilfrid hat geschrieben:Okay, Bowster, dann wirst Du es feststellen.....
oder wie´s so schön heißt
Versuch mach kluch

Wilfrid das war nur ein Wortspiel, ich schätze deine Beiträge sehr, tut mir leid, wenn das falsch rübergekommen ist.

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Re: Krafttraining für schwere Bögen, wie?

Beitrag von don_quichotte » 31.10.2013, 14:16

Nein nein, auch aufbauen geht noch sehr gut, nicht nur verlorenes wiederkriegen. Mein Beispiel war nur ein Extremfall. Aber du hast natürlich recht, ob er sein Ziel auch tatsächlich erreichen kann, ist nicht gesagt. Jeder hat ein genetisch limitiertes Potential, welches nur mit Steroiden und ähnlichem überschritten werden kann. Und das würden wir ja keinem raten ;)
Aber ich halte Bowsters Ziel für durchaus realistisch!

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