Einfacher Spinetester

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Tower
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Einfacher Spinetester

Beitrag von Tower » 14.12.2003, 16:32

Hallo,
habe diesen Artikel auf der amerikanischen Seite von "Archery Talk" gefunden. Ist ein nettes Tool.

Spine Tester
Man kann sich sehr einfach einen brauchbaren Spinetester bauen. Das Gerät misst nicht den Spine jedoch kann man damit Pfeile aus einem Satz miteinander vergleichen oder überprüfen wie der Spine variiert wenn der Schaft gedreht wird.


Nimm ein Stück Holz (Dachlatte ca. 5x10 cm, ca. 30 cm lang) und bohre in die breite Seite ein Loch, fast völlig durch. Der Durchmesser sollte dem des zu testenden Pfeilschaftes entsprechen, so dass dieser „saugend“ passt. Dieses Holzstück wird an einer anderen Latte oder an der Wand oder Tür etc. befestigt. Der Pfeilschaft wird hineingesteckt.

Nun benötigen wir einen weiteren Schaft, am besten ein Rohr oder einen dickeren Rundstab der ungefähr so lang wie der zu untersuchende Pfeil ist und so viel dicker, dass an einem Ende ein ca. 5 cm tiefes Loch für den Pfeilschaft in die Hirnkante gebohrt werden kann. Wie einem Rohr die Öffnung nach ca. 5 cm fest verstopfen (ggf. Silikon etc.).

Dieses Rohr oder Schaft wie auf der Zeichnung zu sehen auf den Pfeilschaft stecken. Wenn das Rohr am anderen Ende spitz zuläuft ist dies als „Zeigerspitze“ sehr nützlich!

Nun hängen wir ein Gewicht auf das Rohr, am besten in der Mitte bzw. zur Spitze hin. Das Rohr wird sich durchbiegen und der Punkt der Spitze wird markiert. Je länger das Rohr ist, umso exakter wird die Messung. Es kann nützlich sein das Loch in der Dachlatte schräg von oben zu bohren, damit das Gewicht beim starken Durchbiegen nicht runterrutscht. Aber dies ist wie das jeweils richtige Gewicht eine Frage die durch experimentieren gelöst wird.

Wenn man nun den Schaft dreht wird man sehen, dass der Pfeilschaft weichere und steifere Seiten hat. Wenn man Pfeile aus einem Satz vergleicht wird man feststellen welche wirklich gut zusammenpassen.

Ich habe das an der Garagenwand angebracht, da stört es niemanden und die Wand dient als Skala.
Beste Grüße!
J.R.
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Interessant

Beitrag von Taran » 14.12.2003, 21:44

Die Verlängerung des Pfeiles selber als Zeiger zu nutzen ist eine interessante Idee.
Aber das Gewicht nicht zu groß wählen, sonst heißt es immer:
bricht-
bricht nicht-
bricht-
bricht nicht-
und das ist dann auch eine Spiewertbestimmung!
Es würde sicher genauso funktionieren, wenn man den Pfeil auf zwei Auflagen legt und das Gewicht in die Mitte hängt! (nur müsste dann der Zeiger (Vorschlag: gaaaanz langer Strohhalm) noch länger sein)

Das Abrutschen des Gewichts ist kein Problem mehr, sobald im Zeiger eine Öse integriert ist, in die man das Gewicht hängt!
Taran von Caer Dallben

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cool

Beitrag von Ravenheart » 16.12.2003, 01:13

...hey, die Idee gefällt mir! Einfache Lösungen sind meist die Besten!!!

Rabe

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Und noch'n Spinetester

Beitrag von HZ » 17.12.2003, 23:29

Das nachfolgend beschriebene Modell verwende ich schon seit langem. Es besteht aus einem Brett, zwei Schrauben, einem Gewicht und ein paar Holzklötzchen.

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Die Holzklötzchen an den Schrauben sorgen für einen gewissen Abstand des Schaftes vom Brett. Damit können auch befiederte Pfeile gemessen werden. Der Abstand der linken Schraube zu der in der Mitte beträgt 33cm, und der Abstand zu der schwarzen Linie rechts auf dem Brett (dort wird das Gewicht angehängt) ist wieder 33cm. Das zusätzliche Klötzchen ganz links neben der Schraube dient als Anschlag.



Bild

Bild


Abgelesen wird auf einer Skala auf einem Brettchen ganz rechts, und zwar an der Oberkannte des Schaftes (dann können auch ungekürzte Schäfte gemessen werden). Mit einen Gewicht von ca. 1050 Gramm erhält man oben gezeigte Skala. Wenn man höhere Spinewerte ausmessen will muß das Gewicht erhöht werden. Geeicht wird das Teil durch ausmessen von Schäften mit bekanntem Spinewert (z.B.Schaft- Kollektion für den Rohschaft-Test).

Das Brett hat übrigens in der oberen Kante eine V-förmige Nut, in der ich meine Schäfte zurechthoble. Die Schäfte können während der Bearbeitung immer wieder mal vorne eingehängt werden, um zu sehen, ob der gewünschte Spinewert bald erreicht ist.

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york
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super geniales Ding

Beitrag von york » 18.12.2003, 10:05

manchmal sind die einfachsten dinge das einfachste
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

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Beitrag von HZ » 18.12.2003, 22:40

@ York
Danke für die Blumen!

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Beitrag von silvio » 19.12.2003, 11:40

der tester von HZ sieht ja genial aus. würd ich gern nachbauen, da ich auch schäfte aus kantholz selbermachen will. nur, wie berechnet man die skala?

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Beitrag von silvio » 19.12.2003, 11:43

hab wohl überlesen. mit schäften mit bekanntem spine wird geeicht. hab aber kein sortiment zur hand. liese sich das nicht auch irgendwie berechnen?

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nix berechnen ...

Beitrag von Archiv » 19.12.2003, 11:54

meine methode ist eine empirische ...

1. ich würde mal sagen, du nimmst einen 28" blechpfeil - die dinger sind toll ausgespined, spannst den ein und trägst auf der skala den betreffenden spinewert ein (tabellen gibts in jedem bogenladen)

oder

2. du kaufst /leihst dir im bogenladen von jeder spine einen pfeil aus - noch besser - nimmst den spinetester einfach dorthin mit und "spinest" -- damit der händler dann aber nicht "spinnt" solltest du ihm zumindest ein halbes dutzend schäfte abkaufen. -dafür hast du dann eine gute skala - aber eben nicht berechnet sondern ausgemessen!

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Beitrag von kra » 19.12.2003, 12:09

Das ist die "technische" Methode.

Der exacte, numerische Spinewert ist nicht das allein seeligmachende. Allein "seeligmachend" ist ein Pfeil, der bei deinem Bogen und deinem Ablass optimal fliegt, welchen Spine er auch immer hat. Das Klammern an einem (dann auch noch berechneten) Spinewert ist häufig Ursache von Frustration!!

die empirische Methode ist folgende:
Du brauchst nur einen Pfeil pro Bogen (ich nehme mal an das es bei den wenigsten bei einem Bogen bleibt :D :D :D :D ) der optimal fliegt und die neuen Pfeile müssen so dicht wie möglich an die Marke dieses Pfeiles kommen.

Die Toleranzbreite hierfür ist das was sich dann mit der Zeit aus der Erfahrung ergeben wird.

Gruß, Axel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von silvio » 19.12.2003, 13:47

@kra

klingt eigentlich ganz logisch. die einfachste lösung scheint tatsächlich immer die beste zu sein.

ciao
silvio

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gibt eine Formel

Beitrag von york » 22.12.2003, 08:47

Berechnung laut Artikel "Spinetester Marke Eigenbau"
im "Traditionelles Bogenschiessen Heft12 / 1999

ich zitiere:
[...] was bedeutet, dass das Verhältnis von Durchbiegung in mm zum Spinewert linear ist. Man kann also mit der folgender Formel jeden beliebigen Spinewert errechnen.

13.2mm x 50 lbs
-------------------
X mm

Als X setzt man die Durchbiegung des Schaftes in mm ein und
erhält den entsprechenden Spinewert [...]
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noch ein Spinetester

Beitrag von york » 13.10.2004, 16:30

Bild

Spinetester zum Mitnehmen
=========================

Ich habe mir wieder einmal Gedanken zum Thema Spinetester gemacht.
Das Ergebnis werd' ich euch hier in der Theorie vorstellen:

Das Ding besteht aus 3 Teilen:

1. der Pfeilaufnahme
2. dem Gewicht
3. der Skala

ad 1

In einen Holzblock wird eine Libelle einer Wasserwaage eingebaut.
An den Stirnseiten diese Blocks, wird je ein Loch für 8mm und gegenüber ein Loch für 9 mm
Schäfte gebohrt. Diese müssen natürlich mit der libelle fluchten.


ad 2

An eine Klammer aus Federstahl (es gibt da so fertige Teile im Elektronik-/Elektrohandel
welche Kabel halten) wird mit einer Schnur (in der Skizze grün) das Gewicht angebracht.
die Klammer wird vor die Feder gesetzt und die Schnur durch die Nock geführt. D.h. der Pfeil kann befiedert gemessen werden

ad 3

An eine Skala wir ein 3mm Rundstab angebracht, dieser solle so dimensioniert sein, dass
die Skala selstständig in der Nock Klemmt. Eine Ausnehmung ins für die Führung der Schnur
zu beachten. Ein 90° Kontrollwinkel (in der Skizze schwarz gezeichnet) garanitiert den richtigen Sitz der Skala.

Anwendung:

Schaft in die Pfeilaufnahme, Gewicht aufgeklipst und durch die Nock geführt, Skala angebracht.
Den Aufnahmeblock auf z.B. eine Tischkante halten (natürlich waagrecht) der Schaft wird sich durchs Gewicht biegen, die lotrechte Schnur wir an der Skala den Spinewert anzeigen.
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Beitrag von Archiv » 03.02.2005, 13:54

Anbei noch ein Link siehe hier für weitere Spinetester....

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"einfach" gut!

Beitrag von Archiv » 03.02.2005, 14:27

@HZ
Dein Spinetester ist so simpel wie gut. Es ist wie in der Musik: die Kunst besteht im Weglassen von allem Überflüssigen.

Ein Foto von Deinem Modell habe ich vor ein paar Wochen in der Galerie gesehn, später immer wieder mal danach gesucht und nun abgespeichert. Wird definitiv gebaut!

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