Kinetische Energie

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
entman
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Kinetische Energie

Beitrag von entman » 19.01.2004, 22:47

Sagt mal ihr physiker (besonders Pelu, von dir habe ich lange nichts mehr gehört..hier der Anlass :D )
ich habe mal gehört, dass ein pfeil erst seine kinetische energie entwickeln muss und das erst ein ganzes stück nachdem er am fliegen ist. eigentlich müsste doch die größte kraft direkt nachdem die Nocke hinter dem Bogen herausschiesst sein oder? Bitte helft mir das zu verstehen oder ist das käse...ich müde...kann nicht mehr denken...
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Kettensprenger
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Hmmm ...

Beitrag von Kettensprenger » 19.01.2004, 23:00

... vielleicht kann der Pfeil erst dann seine volle Energie entfalten, wenn er sich stabilisiert hat? Und das ist ja nicht gleich nach dem Ablassen, oder?

Bin absolut kein Physiker oder ähnliches ... aber vorstellen könnte ich mir das shcon so ...8-|
scio nescio

daritter

Beitrag von daritter » 19.01.2004, 23:22

Kinetische Energie = 1/2 Masse * Geschwindigkeit²
Impuls = Masse * Geschwindigkeit

Beide Werte sind im Moment wenn sich der Pfeil von der Sehne löst am Größten Weil der Pfeil da einfach am Schnellsten ist.

Das die experimentelle "Durchlagskraft" nach dem stabilisieren etwas grösser ist könnte ich mir schon vorstellen, aber nur weil dann der Pfeil senkrecht auf das Ziel trifft und nicht bei schrägem Aufprall Energie verloren geht (Drehmoment, abgleiten ... )

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 20.01.2004, 00:15

...würde ich auch so sehen! Wo soll das Plus an Ernergie denn sonst herkommen? Auch das Sich-Strecken des Pfeils bringt kein Plus, da es sowohl in als auch gegen die Flugrichtung erfolgt, in der Beziehung also neutral ist.

Selbst die Geschwindigkeit (und damit die Durchschlagskraft), die sich aus Geschwindigkeit und Masse ergibt) kann nicht zunehmen; dafür wäre eine zusätzliche Beschleunigung erforderlich, die es (s.o.) nicht gibt. Lediglich die VERTEILUNG der Kraft, also die Richtung in die sie Wirkt, ist anders, so lange der Pfeil in Schlangenlinien fliegt; trifft er schräg auf, wirkt ein Teil der Kraft auch zur Seite (bzw. in Verbiegung des Schaftes)und nicht in Richtung der Achse.

IN dem Moment der Stabilisierung der Flugbahn fliegt der Pfeil mit der Kraft, die ihm bis dahin (aus dem Schlängelflug, dessen Bremswirkung, und den Verbiegungsverlusten (=Erwärmung) übrig geblieben ist, dann nimmt die Kraft kontinuierlich ab.

Rabe

Mongol
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Beitrag von Mongol » 20.01.2004, 07:36

Ich hatte im Gertsen, Physik (glaub ich) gelesen, daß die Eindringtiefe eines Pfeils/Bolzen proportional zu dessen Länge sei.

wenn's interessiert, kann ich's aber auch noch mal suchen...
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Beitrag von carpenter » 20.01.2004, 07:56

Ich kann daritter und rabe nur zustimmen. Es gibt Leute die das getestet haben in dem diese verschiedene Pfeile in einen Geleeblock schiessen. V0 und Masse ist entscheident.
Leichter Pfeil = größere V0 und weniger Masse
Schwerer Pfeil = kleinere V0 und mehr Masse

Da Langbögen im Gegensatz zu den Compound´s, und auch vielen Recurves (vor allendingen die flachen), nicht so empfindlich reagieren auf die Masse eines Pfeils, kommt das
"alte" Gerücht, das von Longbow geschossenen Pfeilen erst später ihre Power bekommen.
In kürze kommt unserer Chronograph und dann werden wir mal verschieden Bögen mit verschieden Pfeilen testen. Ergebnisse folgen.
Carpenter

GOGO
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Beitrag von GOGO » 20.01.2004, 08:01

richtig gelesen:
ist in der laborsituation sicherlich ok,

* pfeilart bleibt gleich, nur die länge ändert sich.

dadurch wird der pfeil schwerer, und die kraft die ich brauch um kinetische energie aufzubauen wird größer.

da sich die kinetische energie beim aufschlag in potentielle energie umwandelt dringt der pfeil auch (wie gesagt in der laborsituation) automatisch im selben verhältniss, in dem die kinetische energie zunimmt, weiter in das ziel ein.

des is so ein physikalisches gesetz, ich glaub das heißt: "das gesetz der erhaltung der energie" oder so,
es ist aber auch verdammt früh heut.

ein praktischeres beispiel wäre:
je später ich ins bett geh, desto widerwilliger stehe ich auf
Stolz und K?hn, ich ...

Mongol
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Physik

Beitrag von Mongol » 20.01.2004, 08:08

@gogo
und je müder ich bin, desto chaotischer wird's -> Entropiezunahme (Entropie = Maß für Unordnung) :D :D :D
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Beitrag von entman » 20.01.2004, 13:30

danke schon mal für die Antworten, ich hatte das von dieser Seite wo einer mit ner Jagdspitze im Kopf gezeigt wird. da wird gesagt, dass der mensch glück gehabt hat, dass er so nahe am Schützen stand, sonst wäre die spitze tiefer in den Schädel eingedrungen. Kam mir auch unlogisch vor, danke für die bestätigung. Die adresse von der Seite hab ich leider nicht mehr.
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daritter

Beitrag von daritter » 20.01.2004, 14:40

@entman
Die Seite kann schon recht haben: Wenn der Typ nur ca. 20cm vom Bogen weg war dann war der Pfeil ja noch nicht voll beschleunigt ... 8-|

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die Seite

Beitrag von Ravenheart » 21.01.2004, 03:05

http://www.compoundbow.de/sonstiges.htm


Biddäääää!

(Alle die sie noch nicht kennen: nicht kurz nach dem Essen ansehen, oder Eimer bereitstellen! :D )

Rabe

daritter

Beitrag von daritter » 21.01.2004, 11:45

Also wenn ich das richtig verstanden habe stand der Bruder wirklich genau vorm Bogen als der Schuss losging ... Der Pfeil hatte also die Sehne noch nicht verlassen, war noch nicht voll beschleunigt.

auf jeden fall nicht hübsch

Longbow Alex
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Was ein Leckerchen

Beitrag von Longbow Alex » 21.01.2004, 12:26

@Rabe

so was unappetitliches aber auch. Allerdings hab ich eins nicht aus der Seite ersehen können. Meinst Du der Pfeil hat den Bruder getroffen, nachdem er die Sehne schon verlassen hat? Dann hätte er IMHO die höchstmgl. kinetische Energie. Oder war der noch auf der Sehne?

Allerdings muß man dazu sagen, das der menschl. Schädel sehr hart ist, insbesondere da hinten ist noch mal eine "dicke" Stelle. Allerdings wüsste ich gern was der mit dem Pfeil getroffen hat. Wenn der Bruder richtig Glück hatte steckte die Spitze genau zwischen den Hemisphären....

Gruß,

Alex

jaberwok

Wenn man bedenge dut...

Beitrag von jaberwok » 21.01.2004, 12:36

.... das So ein Pfeil von einem 45# LB abgeschossen aus 20 Meter bei einem Reh einen Durchschuß verursacht (Rippen einfach durchtrennt) - kann ma glaube ich erahnen wieviel Glück dieser Mensch gehabt hat... Außerdem wenn man sich die Menge Knochen anschaut, die die Ärzte um die Spitze rausgeschnitten haben .... BRRRRRR. sicher unangenehm.

Aber allein der beschriebene Unfallhergang qualifiziert die Teilnehmer eigentlich schon für den Darwin-Award.

Longbow Alex
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Beitrag von Longbow Alex » 21.01.2004, 13:24

Obwohl der Typ sieht mit dem Pfeil im Kopf noch ganz fit aus. Er sitzt noch, ergo ist er noch bei Bewußtsein und hat zumindest noch die Fähigkeit sich selbst die O2 Maske vorzuhalten. Aber er hat wirklich Glück gehabt.

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