Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
carpenter
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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von carpenter » 22.07.2003, 09:24

Hi

ich habe in einem alten Buch "Archery Digest" dieses Thema gelesen.
Howard Hill kam mit einem Recurve in jagdlichem Gebrauch gar nicht zurecht und sagte:
- Longbow ist einfach, gerade, Fehlerverzeihend
 und robust
- Recurve ist schneller, aber empfindlicher beim
 Schiessen.
Ein Mann der für den Recurve gesprochen hat (Name ist mir entfallen) sagt:
Recurves haben seit der Zeit von Howard Hill einige grosse Evolutionsschritte hinter sich.
Heutige Recurves sind i.d.R. fehlerverzeihend und schiessen besser. Nicht zu vergleichen mit den ersten Recurves (die Howard Hill geschossen hat). Selbst die Türkischen Recurves, wo sich Herr Eichholtz (Erfinder von laminierten Recurves)
waren um länger besser wie das was in den 40er in Amerika geschossen wurde.

Ich persönlich schiesse mit einem Recurve i.d.R. besser wie mit einem Longbow.
Was sagt ihr dazu ?
Carpenter

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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von Archiv » 22.07.2003, 10:46

@carpenter
H.H. hat seine Aussage auf den jagdlichen Gebrauch bezogen. Er hat also schwere Pfeile mit Jagdspitzen geschossen und soweit ich weiss hat er auch normalerweise Bögen mit über 70 pds Zuggewicht geschossen.
Mit leichten Pfeilen und Zuggewichten um 40 pds schiesst man aufgrund der flacheren Flugbahn mit einem recurve deutlich konstanter und somit auch "besser" als mit einem Longbow. Im Falle von H.H. sieht das dann schon wieder anders aus.

carpenter
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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von carpenter » 22.07.2003, 13:29

@snake
Eichholtz hat den Wirkungsgrad von Bögen später verglichen. Ein 85# Longbow
von HH hat damit so viel oder so wenig Kinetische Energie auf den Pfeil
gebraucht wie ein 50# Recurve.

Wenn man mal die Lautstärke/Geräusche und die #-Zahl und ggf. auch die Entfernungen (HH hat auch über 25m geschossen) ausser acht lässt.
Was unterscheidet jagdliches Schiessen von 3D-Turnieren. Ein Bogen der
für jagdliches Schiessen gut ist, ist denke ich auch für 3D gut.
Ich habe mal ein paar Turnierergebnisse verglichen und festgestellt, das
die Recurves i.d.R. ca. 5-10% bessere Ergebnisse schiessen, was natürlich
auch an deren Equipment (Alupfeile, evtl. auch Stringwalker) oder mehr
Systemschützen an sich, liegen kann.

Mich interessiert wie jemand der beides schiesst, Longbow und Recurve,
seine persönliche Leistung jeweils beurteilen würde ?

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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von Azmodhan » 22.07.2003, 15:27

@alle
Das Thema hört sich interessant an, weil es mich auch mal brennend interessieren würde, wo heutzutage die signifikanten Unterschiede zwischen
den verschiedenen Bogentypen liegen...(nicht was die Optik angeht...)

Man möge mich steinigen, aber wie sieht es da eigentlich mit Compounds aus? Es gibt ja tatsächlich noch moderne Compoundbögen die sich ohne Release und noch dazu blank schiessen lassen...
Da ich irgendwann mal mein Bogensortiment ausbauen will, und sich das nicht nur auf Jagdrecurves beschränken soll, würden mich generell alle Bogentypen ansprechen, mit denen man blank/instinktiv schiessen kann...

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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von Archiv » 22.07.2003, 16:35

Ich bin ja nun schon seit langem ein Longbow Schütze und werde es auch bleiben aber ich muss sagen das ich mit einem Recurve auch besser schiesse als mit einem Longbow.

carpenter
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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von carpenter » 22.07.2003, 17:10

@azmodhan
Wir haben nen amtierenden Deutsche Meister Compound blank (DBSV) im
Verein. Leider gibt es nur wenige Verbände die dieses unterscheiden.
Ich glaube beim Deutschen Schützenbund muss ein CP-Blank bei den
Visier- und Release-Schützen mitschiessen.
Auch Fred Asbell schiesst ab und an Compound blank.

Siehe:
http://www.dbsv1959.de/2/dmfeld_a03.htm

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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von Thobelius » 22.07.2003, 20:24

Ich bin ja noch absoluter Anfänger mit (demnächst) Mietlangbogen (jeder hat mal klein angefangen) und möchte dann auch beim Langbogen bleiben. Vor kurzer Zeit habe ich auf unserer 3D Strecke zwei Leutchen (ohne selbst zu schiessen) begleitet. Der eine, Jagdrecurve 50# 66" der andere Stegmayer 50# Langbogen 69". Der Langbogner schoss Holzpfeile der "Recurvler" sogar Alu`s. Ich konnte trotz genauem Hinsehen nur einen kleinen Vorsprung in sachen Pfeilgeschwindigkeit beim Recurve ausmachen. Also so gross war der Unterschied (der zweifelsohne vorhanden ist) zumindest beim blosen Hinsehen nicht.

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Longbow vs. Recurve -> Erfahrungen

Beitrag von locksley » 23.07.2003, 00:04

Ich habe heute mal ein kleines Vergleichsschiessen veranstaltet. Da ich heute endlich meinen "alten Skythen" von Grozer in Empfang nehmen konnte, hab ich mal im direkten Vergleich meinen ELB(55#), einen Samick SHB (50#) und den Reiterbogen (51#) auf eine Ethafoamscheibe geschossen.
Vom Handling und der Exaktheit her liegt der RB klar in Führung. Sehr schnell und für meine Begriffe sehr weich im Auszug, was allerdings nicht viel zu sagen hat, da ich von meinem ELB in diesem Bereich nicht grade verwöhnt bin. Fünf von 6 Pfeilen auf 20m im Zentrum der Scheibe.

Der Jagdrecurve, ebenfalls sehr schnell, für mich allerdings durch das Schussfenster sehr ungewohnt, da ich seit jeher über den Handrücken schiesse. Ausserdem wesentlich härter im Auszug als der RB.(5 von6)

ELB kann mit der Pfeilgeschwindigkeit der beiden Recurves nicht mithalten, bei denen die Pfeile teils bis zur Befiederung in die schon etwas abgenutzte Scheibe eindrangen. Da zumindest meiner Lösefehler nicht verzeiht ist er in meinen Augen auch schwieriger zu schiessen als die oben genannten Bögen.(3von6)

Als Fazit kann ich sagen, dass der RB ein Bogen ist der einfach Spass macht und wohl mein bevorzugter Turnierbogen wird. Ich werde aber auch dem ELB treu bleiben, schon um ihn vieleicht einmal wirklich zu beherschen. Ich denke wer mit dem Langbogen einigermassen sicher trifft tut sich mit einem Recurve leichter präzise zu schiessen da Lösefehler durch die hohe Pfeilgeschwindigkeit eher ausgeglichen werden.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Beitrag von carpenter » 23.07.2003, 07:58

@locksley
Dann warte ich auch weiterhin mal gespannt auf meinen bestellten Grozer RB....

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Beitrag von Mongol » 23.07.2003, 08:50

@Cartpenter, Locksley
Also ein gescheiter RB ist oft noch fehlerverzeihender als ein Billigrecurve. Bei einem LB machen sich Fehler auch fataler bemerkbar, da man mehr Zeit hat dem Pfeil noch irgendwas mitzugeben, damit er eben nicht mehr trifft ;D

Man kann beim RB zu Testzwecken ja auch mal zur Seite lösen... ;D

• Nachricht wurde von Mongol am 23.07.2003-08:51 nachbearbeitet!
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Beitrag von Azmodhan » 23.07.2003, 09:00

@carpenter
Ich bin glücklicherweise nicht mehr darauf angewiesen im Verein zu schiessen, da ein paar Freunde und ich ein recht grosses Waldareal gepachtet haben und mir, ehrlich gesagt, diese ganze Vereinsmeierei mit ihren Regelungen da, Verordnungen dort, Turniere, Turniere und nochmals Turniere, wegen der Erfolge usw. ziemlich gegen den Strich geht...
Schiessen tu ich wenn und wann ich Spass dran hab, und nicht um meiner Verpflichtung nachzukommen... (So, jetzt hab ich auch mal meinen Senf zu den ganzen Verbänden und Vereinen abgegeben...)

Ich glaube ich muss dann aber mal einen eigenen Thread zu Compounds eröffnen, v.A. weil ich mich mit den ganzen Fachbegriffen und den unterschiedlichen Messgrössen bei diesen "ganz" speziellen Bögen, überhaupt nicht auskenne...

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Beitrag von Mongol » 23.07.2003, 09:06

@Azmodhan
ach ne, lass die Radlbögen bitte draussen... dazu gibt's nen anderes Forum...
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Beitrag von entman » 23.07.2003, 10:18

ich muss sagen, dass ich sowohl mit RB wie auch RC lange nicht so gut schiesse wie mit einem LB. Ich mag diesen Wiederstand beim ziehen und kann mit den oft butterweichen auszügen nichts anfangen...ich bleib beim LB.
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
(Ricarda Huch)

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Beitrag von carpenter » 23.07.2003, 10:29

@azmodhan
Ja ja die Vereinsmeiyereeiiie. Probleme hatten wir auch. Von wegen Fita,
Fita-Feld und Wald. Wir hatte nur runde Kringelscheiben etc. Vor einem
Jahr habe wir (die Traditionellen und 3Dler) einen Antrag gestellt der mit einer Enthaltung (Kassierer) fast einstimmig angenommer wurde.: Festes aufstellen von den vorhanden 3D-Tieren im Parkour. Jetzt kann alles gleichzeitig zu jeder Zeit geschossen werden.
Für CompoundInfos bitte !!!  -> www.bogensport-forum.de.vu

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Beitrag von Mongol » 23.07.2003, 10:29

Also ein LangEntMann ;D
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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