Englischen Langbogen "D"- Form

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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~MIChl~
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Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von ~MIChl~ » 06.01.2015, 17:12

Hallo,

Ich schieße jetzt schon länger mit meinem Recurve- Bogen instinktiv. Auch habe ich mir schon des öfteren Holzpfeile komplett
selbst gebaut.

Nun ist es so weit das ich es einmal versuchen möchte mit einen Langbogen selbst zu bauen, da stellen sich mir einige Fragen:

1. Welches Holz? Hab schön des öffteren gelesen das "Manau" oder "Hickory" für Anfänger am besten geeignet sein soll, da es einfach zu bearbeiten sein soll und auch Anfängerfehler gut verzeihen soll.

2. Ich hab schon das ganze Interne abgesucht nach irgend welchen Maßen für einen Langbogen in "D"- Form. Wo bekomme ich die her, oder geht das nach Teilen der Gesamtdicke?

Wäre schön wenn Ihr mir bei den Fragen helfen könntet.
Danke schon mal für eure Mühe

Gruß ~MIchl~
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Benedikt
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Benedikt » 06.01.2015, 17:18

Einen Bogen mit D-Querschnitt im ELB -Stil?
(Langbögen sind einfach lange Bögen, können auch flach sein... :P )
Für Anfänger ist so ein Bogen schwer zu bauen, da es nicht leicht ist, über das D zu tillern.
Außerdem kann man dafür nicht irgendein Holz nehmen, da es mit dem hohen Druck und Zug klarkommen muss.
Manau geht dafür, wird aber kaum Pfeilgeschwindigkeiten über Zimmertemperatur zustande bringen, wenn man ihn in ELB-Maßen baut.
Kürzer geht das, ist dann aber halt kein ELB mehr.

Das beliebteste Holz für ELBs ist Eibe, dafür gibts im How-To unter Bogenbau ne klasse Anleitung von blacksmith.
Aber wie gesagt, solltest du nicht so viel Erfahrung haben, stehen die Chancen super, dass du nen teuren Rohling aus Eibe o.ä. mal eben zu Brennholz zerschnippelst.

Gruß,
Benedikt
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Leo
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Leo » 06.01.2015, 17:33

Ich habe meinen ersten Langbogen aus Hickory gebaut. Dazu würde ich dir auch raten. Hickory ist jetzt nicht übermäßig teuer und gibts recht oft z.b bei ebay. Ich würde den Bogenbauch dann einfach in 2 Seitenfacetten unterteilen und eine in der MItte. In der Mitte kannst du dann zum Tillern Holz abnehmen. Zum Schluss die Kanten einfach abrunden. So ist es glaube ich am Anfang am einfachsten.
Hier ist eine Aleitung für nen Eiben Langbogen. Ich weiß aber nicht, ob man die Maße auf Hickory so übertragen kann. ??? Ich könnte mir vorstellen, dass der bei diesen Maßen etwas stärker wird als der aus Eibe.
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=23694&hilit=Bauanleitung
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Benedikt » 06.01.2015, 18:20

Desweiteren verhält sich Eibe ganz anders beim biegen als Hickory.
Wie Blacky schreibt: Die Maße gelten nur für Eibe und bedingt für Holler.
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Neumi » 06.01.2015, 19:05

Langbögen sind einfach lange Bögen, können auch flach sein... :P

Im Threadtitel steht doch "Englischen Langbogen" - nur mal so am Rande erwähnt ;)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Benedikt
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Benedikt » 06.01.2015, 19:08

Wopphala :D
Im Text aber nur Langbogen ;D
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von schnabelkanne » 06.01.2015, 19:49

Hallo, hab auch einen ELB aus Hickory gebaut, wobei der Stave sogar aus einem Brett stammt - die Jahresringe nicht horizontal - also kein durchgehender Jahresring als Rücken. Der Bogen ist natürlich sehr lang 190 cm und er hat einen eher ovalen Querschnitt. Also eher breiter machen.
Wobei ich letztes Jahr in Portsmouth war und mir die Bögen von der Mary Rose angesehen habe, die auch nicht alle genau D förmig waren. Natürlich ist mein Hickory Bogen wesentlich schwächer, also nur 45 Pfund die ELB von der Mary Rose sind richtige Monster die teilweise 160 Pfund oder mehr haben, das geht dann wahrscheinlich nur mit Eibe.
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Squid (✝) » 06.01.2015, 20:02

Hmmm, also wennste mich fragst: Ein anständiger D-Querschnitt-ELB (nicht etwa D-Biegeverlauf!) ist nur aus wenigen Hölzern zu realisieren. Und Manau gehört nicht dazu, wenn er anständig werfen soll.

In Frage kommen
1. Logisch: Eibe. Ist aber teuer. Aber auch miese Eibe gibt bis 50 oder 60 lbs einen sogeannnten ELB.
2. Ulme. Wenn man's denn kann.
3. Hollunder. Wenn man ein geeignetes Stück findet.
4. Hickory. Das Zeug macht fast alles mit, ist aber aufgrund seinen hohen Gewichts keine Rakete und leistet sich viel Set.
5. Manau. Warum? Weil es fast problemlos geht. Nur: Es wirft in dem langen Design wirklich mies. Bei einem 140 cm ELB sähe das natürlich ganz anders aus... ist nur dann kein ELB im typischen Design mehr.
6. Spitzenesche. Aber nur in EINEM von 500 oder 1000 vorsortierten (!) Stücken ist ein ELB drin.
7. Osage. Denkbar aber ungetestet.

Aber vielleicht möchtest du uns ja erst mal mitteilen, was du für einen Vorstellung von dem Selbstbau hast. Und zwar beschreibend, nicht nur mit Schlagworten...
Englische Langbögen können nämlich auch ganz friedlich sein und z. B. aus Laminaten bestehen und sehr moderate Zuggewichte aufweisen...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von schnabelkanne » 06.01.2015, 20:15

Hi, also mein sogenannter ELB aus Hickory hat kein Set, hab aber auch wirklich langsam getillert. Hickory ist zwar schwerer wie Eibe, aber dafür auch stärker also brauchst du auch weniger Holz. Natürlich hat Squid recht - an Eibe kommt Hickory nicht heran". Wichtig ist, dass sich der Bogen über die gesamte Länge biegt - schön C förmig. So hohe Pfeilgeschwindigkeiten wie mit Eibe wirst du mit Hickory aber nicht erreichen.
Lg
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Neumi » 06.01.2015, 21:03

Hallo, liebe Schnabelkanne, kannst Du bitte erklären wie wir das zu verstehen haben, dass Hickory stärker als Eibe ist. Was meinst Du damit? Würdest Du bitte ins Detail gehen! Beim Einsatz als Axtstiel vielleicht? ::)
Neumi und sorry Michi, dass ich hier jetzt so reingrätsche.
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von schnabelkanne » 06.01.2015, 21:11

Hallo, meiner Meinung nach sind schwere Hölzer im allgemeinen stärker und elastischer, daher braucht man auch weniger Holz für die gleiche Leistung. Deshalb sollte ein Bogen aus Hickory auch nicht wesentlich schwerer sei als ein Bogen aus Eibe -bei gleichem Design, Länge und Zuggewicht.
Lg
Schnabelkanne
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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Blacksmith77K » 07.01.2015, 00:07

schnabelkanne hat geschrieben:Hallo, meiner Meinung nach sind schwere Hölzer im allgemeinen stärker und elastischer, daher braucht man auch weniger Holz für die gleiche Leistung. Deshalb sollte ein Bogen aus Hickory auch nicht wesentlich schwerer sei als ein Bogen aus Eibe -bei gleichem Design, Länge und Zuggewicht.
Lg
Schnabelkanne


Das ist totaler Schmarrn... ich weis garnicht, an welchen Ende ich anfangen soll, diese Aussage zu korrigieren?! ???

schnabelkanne hat geschrieben:...also mein sogenannter ELB aus Hickory hat kein Set, hab aber auch wirklich langsam getillert.
Lg
Schnabelkanne


Auch so was... was hat die Tillergeschwindigkeit mit Set zu tun? ???
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Squid (✝) » 07.01.2015, 02:56

Schnabelkanne: NÖ!!!
Mach mal aus Hainbuche einen ELB mit Länge 170 cm, 60 lbs / 28 Auszug.
.8 - .9 g/ccm hat das Zeugs. Genialer Plan...

Was du erzählst, ist neuerdings überholter Kram aus den TBBs 1 - 3, in denen diese Theorie für American Flatbows bis zu einer gewissen Stärke durchaus von Erfolg gekrönt war. Ziemlicher Käse, wenn man die aktuellen Bögen anschaut.

Was stimmt: Osage is 'dammich schwer, gibt selten gute ELBen, ist aber bei Flatbows (fast) ungeschlagen.

Selbst laaaaangsaaaamstes Tillern (also 20 mal Pumpen nach jedem Schub mit der Ziehklnge) kann die Holzqualität nicht ändern. Nur das Gesamtwerk wird ggf. etwas weniger Set annehmen, als der konventionell - schnell - getillerte Bogen.

Und dein sogenannter ELB aus Hick hat kein Set? Nö. Entweder du übersiehst da was aus Besitzerstolz oder der Stave hatte am Anfang Deflex.
Warum ich das sage: JEDER VERF***TE Holzogen hat Set. Es geht nicht ohne. Schei** was druff, ob es Laminat ist, oder Edelholz.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 07.01.2015, 15:58, insgesamt 4-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von Bogenhannes » 07.01.2015, 08:54

schnabelkanne hat geschrieben:Hallo, meiner Meinung nach sind schwere Hölzer im allgemeinen stärker und elastischer, daher braucht man auch weniger Holz für die gleiche Leistung.
Schnabelkanne

Schwere Hölzer sind nicht unbedingt stärker oder elastischer.
ABER es gibt stärkere Hölzer und es gibt elastische Hölzer. Und es ist durchaus möglich, dass ein elastisches Holz stärker ist, als ein schweres Holz, weil es durch seine Rückstellkraft z.B. Hickory übertrifft. Holunder ist da ein gutes BEispiel. Es ist gutes Holz, weil es leicht ist und darum kann es auch dick gebaut werden. Genau wie Eibe für die der D-Tiller optimal ist.
schnabelkanne hat geschrieben:Deshalb sollte ein Bogen aus Hickory auch nicht wesentlich schwerer sei als ein Bogen aus Eibe -bei gleichem Design, Länge und Zuggewicht.

Probiert man den D-Tiller an anderen Hölzern aus kann man was lernen ;)
Neben "schwer" gibt es noch die anderen wichtigen Eigenschaften von Bogenholz wie Druck- und Zug- Toleranz/Stärke.
Das bewirkt, dass man zwar schweres Holz hat, aber trotzdem mit dem D-Tiller keinen schweren Bogen bauen kann. Dafür benötigt man "leichtes" Holz mit Drucktoleranz wie Eibe, Holunder oder auch Pflaume (mit Einschränkungen). Bei anderen Hölzern hast du ab einer gewissen Dicke immer mit Kompressionsbrüchen zu kämpfen. (z.B. Hartriegel)

ABER man kann aus Hickory gut einen schweren Self-Bow bauen, wenn man den Griff steif lässt und einen elliptischen Tiller verwendet.
Die Richtung eines Pfeils wie auch eines Wortes lässt sich nicht mehr ändern

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Re: Englischen Langbogen "D"- Form

Beitrag von schnabelkanne » 07.01.2015, 10:18

Hi, sorry wenn ich falsch liege.
Mein Wissen über "Leistung" stammt wie von Squid richtig zitiert aus dem TBBs1.
Mein ELB aus Hickory ist elliptisch getillert und im Griff leicht steif, genauso wie es Bogenhannes vorgeschlagen hat.
Foto werde ich natürlich nachreichen und auch die genauen Daten (momentan wegen Spitalsaufenthalt leider nicht möglich komme erst in 1 bis 2 Wochen dazu). Wie gesagt wollte ich nur weitergeben, dass man auch aus Hickory-Brettern tolle Bögen bauen kann, wenn ich übers Ziel hinausgeschossen habe, bitte ich um Nachsicht - werde mich in Zukunft präziser ausdrücken - versprochen.
lg
Schnabelkanne
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