Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Anubis » 26.10.2011, 10:34

Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.
100 Pfund

Pfeile.


Der Bogen nach einem Jahr im Gebrauch und mit neuer Sehne (Sehnenohren aus Rohhaut).
Wegen der Bildgrösse im Anhang.

Mehr zum Thema folgt.
Dateianhänge
IMG_71612.jpg
IMG_6464.jpg
IMG_8797.jpg
IMG_8807.jpg
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Sateless
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Sateless » 26.10.2011, 10:44

interessant - sieht mächtig nach manchu aus... was ein kuriosum erklären könnte ... welche quellen für maße etc hast du herangezogen?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Anubis » 26.10.2011, 11:11

Wir haben Grabsteine von sagittarius (Bogenschütze) aber leider keinen Bogenfund, der als römisch durchgeht..
Aber die Abbildungen sprechen für die Abbildungen und Grösse von Bogen.
Aber Knochenplatten für die Syhas und die lassen nur eine Art der Befestigung zu. Auch die grösse ist doch sehr gross zu den anderen Bogen aus anderen Gebieten.

Der Yrzi Bogen ist ein palmyrenisch/syrischer Bogen aus dem 3.Jh.n.Chr.(Ist noch im Bau).
Bessere Bilder und mehr zum Thema folgt.

Bild:Flavius Proclus Equites Singulares Augusti.
Dateianhänge
lg_FlaviusProclusd1.jpg
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von benzi » 26.10.2011, 11:11

finde ich auch sehr spannend, besonders weil es hier eine Gruppe "Römer" gibt, und da ist die Frage nach einem autentischen Bogen immer spannend!

http://www.rainau.de/2704_DEU_WWW.php

zum Bogendesign:

Manchu Bogen unterscheiden sich vom mongolischen Typ in der Länge und in der Länge der Siyahs........ diesen Bogen würde ich als Standardbogen in den Gebieten der Chin., Mongolen, Manchu usw bezeichnen, ohne besondere Charakteristika für eine besondere Ethnie.

Grüße benzi
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Anubis » 26.10.2011, 11:35

Ja aber es gibt eben Formen die tauchen in verschiedenen Kulturen auf.
Die Knochenplattenfunde sind auch meist sehr gerade (gibt aber auch ausnahmen).

Dan stellt sich die Frage, ob es den Sog typischen Bogen der ......... Völker überhaupt gab.
Die Funde zeigen in Größe und Form erhebliche Abweichungen und das im gleichen Zeitfenster.
Der Bogen aus Miran, China kommt den Abbildungen für das 3.-4. Jh.n. Chr. sehr nahe.

Auch kommen sehr viele Impulse der Formen für die Ausrüstung im 3.-4.-Jh.-n. Für die römische Armee aus dem Osten.
Dazu die Ähnlichkeit der Schwertaufhängung der Spatha (Langschwert) der Römer und der Sassaniden.
Die Sassaniden übernehmen es von Völkern die noch weiter im Osten leben.

Ja Limes-Cicerones!
Für ein Mitglied von der Gruppe habe ich schon Bogen und Schild rekonstruiert.

Im Anhang: Der Bogen ungespannt.
Dateianhänge
IMG_7160 (2).jpg
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Sateless » 26.10.2011, 12:13

einen für eine ethnie oder gegend typischen bogen kann es nicht geben, weil keine ethnie homogen ist. sie hat nur einzelne gemeinsamkeiten, die sie als typisch für sich definieren und einen bezug zu einem flecken dieser welt.

diese form sieht allerdings sowas von nach bögen aus, die von den manchu gebaut wurden. ich möchte auch nicht ausschließen, dass an zwei stellen der welt fast identische bögen gebaut wurden - dafür müsst ich schlicht das gegenteil beweisen, was bei sachen die mal eben 1700 jahre her sind ... naja ... kompliziert für nen naturwissenschaftler sind *g*. was mir allerdings einleuchtet, ist dass es unwahrscheinlicher ist, dass an zwei stellen der welt das rad erfunden wird, als eine verbreitung der idee "rad" mit unterschiedlichen ausprägungen, da jeder einen gegenstand am ehesten mit leicht beschaffbaren, lokalen materialien und vorhandenen techniken und werkzeugen herstellt.

auf dem grabstein sehe ich nichts verwertbares, leider.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Agroman » 26.10.2011, 12:29

Interessanter Bogen... obwohl ich stark daran zweifle, dass unter römischen Auxiliartruppen (der Bogen war schließlich keine angestammte Waffe des römischen Militärs) bereits derart hohe Zuggewichte verbreitet waren.

Schießt du das Teil selbst?
"In essence, it is simply a piece of timber, chosen for its strength, its density, its bendability. And so, the very best possible wood to make it from is yew - it is the perfect god-given spring."

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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Anubis » 26.10.2011, 12:32

auf dem grabstein sehe ich nichts verwertbares, leider.

Darum habe ich auch geschrieben: Bessere Bilder und mehr zum Thema folgen.
Ich habe den Grabstein auch im Original gesehen und das sieht man eine ganze Menge mehr.

Nein das sage ich ja und es gibt auf sassanidischen Reliefs Bogen die sehen gleich aus!
Die Welt hat immer voneinander gelernt.

Interessanter Bogen... obwohl ich stark daran zweifle, dass unter römischen Auxiliartruppen (der Bogen war schließlich keine angestammte Waffe des römischen Militärs) bereits derart hohe Zuggewichte verbreitet waren.
Schießt du das Teil selbst?


1.-2. Jh. n. Chr. dienten in der Legion syrische Bogenschützen und In der Spätantike wurden Hunnen angeheuert..
Warum sollten sie schwache Bogen benutzt haben?

Noch ein paar Bilder:
Legionäre und Auxiliare
1. Hälfte des 2. Jh. n. Chr.

Sarmatische Kataphrakten fliehen vor anstürmender römischer Kavallerie
Bild 2



Dazu noch:

Auxiliareinheiten

Infanterie
Cohors quingenaria peditata
Stärke 480 Mann = 6 Centurien a 80 Mann und Stab
Infanterist: Miles
Führer der Centurie: Centurio
Kommandant der Kohorte: Praefectus, Praepositus


Cohors milliaria peditata
Stärke nicht gesichert.
10 Centurien und Stab
Kommandant der Kohorte: Tribunus

Kavallerie
Ala quingenaria
Stärke: 480 Reiter = 16 Turmen (Reiterzüge) a 30 Reiter
Reiter: Eques
Führer der Turma: Decurio (Rittmeister)
Kommandant der Ala: Praefectus


Ala milliaria
Stärke: 1008 Reiter = 24 Turmen a 42 Reiter und Stab
Kommandant der Ala: Praefectus


Gemischte Verbände aus Infanterie und Kavallerie
Cohors quingenaria equitata
Stärke nichrt gesichert. 6 Centurien und 6 Turmen sowie Stab
Kommandant der Kohorte: Praefectus


Cohors milliaria equitata
Stärke: 800 Infanteristen und 240 Reiter = 10 Centurien a 80 Mann und 10
Turmen a 24
Reiter und Stab.
Kommandant der Kohorte: Tribunus

Wach-, Beobachtungs- und Aufklärungsabteilungen
seit Anfang des 2.Jh. n. Chr.

Numeri
Stärke: um die 150 Mann
Die Numeri waren nicht numeriert.

Gliederung, in Centurien und Turmen
Kommandant des Numerus Praepositus. Im 3.Jhd.n.Chr. Praefectus oder
Tribunus


Exploratores
Exploratores sind Aufklärer (Kundschafter).
Stärke nicht gesichert



Ja den schiess ich selber!
Dateianhänge
Relief_Kolumna_Trajana.jpg
028_Conrad_Cichorius,_Die_Reliefs_der_Traianssäule,_Tafel_XXVIII_(Ausschnitt_01).jpg
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Agroman » 26.10.2011, 12:39

Anubis hat geschrieben:Ja den schiess ich selber!

Cool! Auf wieviel Zoll hat der seine 100#?

Übrigens, du könntest deine Bögen auch einfach in der "Präsentationen"-Sektion vorstellen. Dort können sie dann an der Wahl zum Bogen des Monats teilnehmen.
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Anubis » 26.10.2011, 13:34

Übrigens, du könntest deine Bögen auch einfach in der "Präsentationen"-Sektion vorstellen. Dort können sie dann an der Wahl zum Bogen des Monats teilnehmen.


Ach ne das braucht es nicht, da bin ich eher am Austausch von Wissen interessiert!
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von shortRec » 26.10.2011, 13:43

Eine Darstellung als Buildalong ist dem Austausch von Wissen sehr zuträglich. Musst dich ja nicht an der Abstimmung beteiligen und beweihräuchern lassen.

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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von MoeM » 26.10.2011, 20:27

Versteh ich recht, dass der Römer selbstgemacht ist?
Welche Materialien wurden hier verwendet, sind das Hornstreifen am Bauch?
Spreche sicher nicht im alleinigen Interesse wenn sage ein Bild im Vollauszug wäre schön!?
Grüße Moe

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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Wilfrid (✝) » 26.10.2011, 21:17

und vorallem so mal Sehnenlänge und Auszug. Denn auf den antiken Bildern erscheint mir das ganze doch vergleichsweise zierlich.

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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von benzi » 27.10.2011, 09:35

Hallo Anubis,

Anubis hat geschrieben:Ja Limes-Cicerones!
Für ein Mitglied von der Gruppe habe ich schon Bogen und Schild rekonstruiert.


für welche Gruppe?

Grüße benzi
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Re: Römischer Bogen Ende 3. - Anfang 4. Jh. n. Chr.

Beitrag von Haitha » 27.10.2011, 09:44

Limes Ciceronis wohl, siehe da ;)

http://www.limes-cicerones-welzheim.de/
Fall down seven times, stand up eight.

Carve a little wood, pull a few strings and sometimes magic happens - Gepetto

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