Schiessen mit weichem Handschuh

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benzi
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von benzi » 12.08.2010, 12:27

Johannes:

Kyujin hat geschrieben:Wenn du dir einen Jikishin III-Nachbau aus Ungarn mit 14 kg kaufst und damit alleine experimentierst, geht die Welt nicht unter.


für manche offenbar schon..................

benzi
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Yabusame
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Yabusame » 12.08.2010, 12:36

Rackhir hat geschrieben:Yabusame,

wie ich schon öfter geschrieben habe, soll jeder sich das aus seinem Hobby ziehen, was er möchte.


Kann man Kyudo bzw. eine Weg-Disziplin als Hobby betreiben – so nebenbei?
Bei dieser Einstellung sind wir vielleicht bereits beim grundsätzlichen Problem!!!
Eine Koryu, egal welche Kampfkunst,  hat andere Ansprüche und Heki ist nun mal eine Koryu.

Deine ständigen anspielungen auf die deutschen Übunsleiter gehen mir langsam auf die Nerven.


Im letzen ZHANSHIN ist das Problem deutlich zur Ansprache gekommen und - oh Hoffnung – man hat Mori Sensei zu Wort kommen lassen.
Auch der Wechsel des DKyuB-Vorstandes hat sehr viel mit diesem Problem zu tun.

Es ist m.E. das größte Problem, dass es im dt. Kyudo gibt und es ist den Übungsleitern selbst nicht anzulasten, es hat etwas damit zu tun, dass bestimmte Herren (oder war es nur einer?) Inagaki-Sensei nicht gefolgt sind.


Wie in Japan üblich, soll jeder sich seinen Meister und Stil selbst aussuchen.


Ja und wer sich entschieden hat sollte dazu stehen……….…und den Problemen nicht aus dem Weg gehen!!!

Grüße
Yabusame
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acker
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von acker » 12.08.2010, 13:51

Kyujin hat geschrieben:Reinhard:

Dieses Forum hat mit kyūdō schon lange kaum noch etwas zu tun.


Es ist immer das , was Ihr daraus macht .

Soweit ich es überblicken kann , dürfte der Kyudo Bereich im FC das aktivste Stück Kyudo im deutschsprachigen Netz sein, gratis anbei ein haufen interessierter Bogenschützen die gerne hier mitlesen über euren schönen Sport .

Also macht was draus .

Gruß acker

Ps, Verbandsinterner bitte nicht im FC besprechen. 
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Rackhir
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Rackhir » 13.08.2010, 12:06

Yabusame hat geschrieben:Kann man Kyudo bzw. eine Weg-Disziplin als Hobby betreiben – so nebenbei?
Bei dieser Einstellung sind wir vielleicht bereits beim grundsätzlichen Problem!!!
Eine Koryu, egal welche Kampfkunst,  hat andere Ansprüche und Heki ist nun mal eine Koryu..


Ich übe Kyudo als Hobby, vielleicht kann ich es dann nicht Kyudo sondern nur Kyujutsu nennen.
Aber meinst Du wirklich, die meisten Europäer die einen Koryu üben, leben dies auch?

Yabusame hat geschrieben:Im letzen ZHANSHIN ist das Problem deutlich zur Ansprache gekommen und - oh Hoffnung – man hat Mori Sensei zu Wort kommen lassen.
Auch der Wechsel des DKyuB-Vorstandes hat sehr viel mit diesem Problem zu tun.


Ich habe auch das letzte ZANSHIN (Verbandszeitung des DKyuB) gelesen.
Es wird immer unterschiedliche Meinungen und Auslegungen geben. Du sprichst immer von Mori Sensei, aber bedenke daß
Inagaki Sensei keinen Nachfolger benannt hat und es z.B. auch noch Sato Sensei gibt.

Yabusame hat geschrieben:Es ist m.E. das größte Problem, dass es im dt. Kyudo gibt und es ist den Übungsleitern selbst nicht anzulasten, es hat etwas damit zu tun, dass bestimmte Herren (oder war es nur einer?) Inagaki-Sensei nicht gefolgt sind.


Hat aber Inagaki Sensei und auch Urakami Sensei nicht auch beim Aufbau der ANKF geholfen?
Und gab es nicht auch in der Heki Ryu immer eine Weiterentwicklung z.B. das Sanbun No Ni?


Yabusame hat geschrieben:Ja und wer sich entschieden hat sollte dazu stehen……….…und den Problemen nicht aus dem Weg gehen!!!




Ich stehe zu dem was ich mache und gehe sicher keinen Problemen aus dem Weg.

Gruß

Uwe
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von benzi » 13.08.2010, 12:17

Hallo Uwe,

ich finde es toll wenn es Euch gelingt, das zu diskutieren ohne dass es zu einem Streit kommt!

Ich kann Dir auch weitgehend folgen, nur das hier:

Rackhir hat geschrieben:
Und gab es nicht auch in der Heki Ryu immer eine Weiterentwicklung z.B. das Sanbun No Ni?



könntest Du das, wenn Du Lust hast, für die Mitleser oder Nicht-Heki-Schützen vielleicht genauer erklären?!

danke und Grüße benzi
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Rackhir
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Rackhir » 13.08.2010, 12:36

Hallo Benzi,

das Sanbun No Ni wurde erst im 20. Jahrhundert als Hassetsu in der Heki Ryu Insai Ha eingeführt.
Es hilft, nochmal seinen Körper zu kontrollieren.

Hier ein Link wo die Unterschiede zwischen Heki und Shomen gezeigt wird:

http://kyu-do.de/html/hassetsu-vergleich2.htm

Gruß

Uwe
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Yabusame » 13.08.2010, 13:11

@Rackhir

Ich übe Kyudo als Hobby, vielleicht kann ich es dann nicht Kyudo sondern nur Kyujutsu nennen.
Aber meinst Du wirklich, die meisten Europäer die einen Koryu üben, leben dies auch?

Vielleicht kann ich mit einer Gegenfrage antworten: Welchen Sinn macht es sich namentlich auf eine Koryu zu beziehen, obwohl man sich nicht eingehend darauf einlassen kann?
In diesem Sinn ist die Bezeichnung Kyudo passender als Kyujutsu.

Ich habe auch das letzte ZANSHIN (Verbandszeitung des DKyuB) gelesen.
Es wird immer unterschiedliche Meinungen und Auslegungen geben. Du sprichst immer von Mori Sensei, aber bedenke daß
Inagaki Sensei keinen Nachfolger benannt hat und es z.B. auch noch Sato Sensei gibt.

?????? Herr Mori hat von Herrn Inagaki alle Insignien als sein Nachfolger erhalten!
Für Deine Meinung kannst Du nichts, es ist eine politisch infiltrierte Meinung, die ich hier besser nicht weiter erkläre.

Hat aber Inagaki Sensei und auch Urakami Sensei nicht auch beim Aufbau der ANKF geholfen?
Und gab es nicht auch in der Heki Ryu immer eine Weiterentwicklung z.B. das Sanbun No Ni?

Urakami Sensei hatte sogar den Vorsitz, dann ist es aber in eine Richtung gelaufen, die Inagaki Sensei dazu veranlasst hat, den Verband zu verlassen.  Er ist dann später wieder eingetreten, hat aber immer wieder darauf hingewiiesen, dass die ANKF-Stile und Heki völlig verschieden sind.
Deshalb war er nicht begeistert, als sich der DKyuB der ANKF angeschlossen hat.  Das man sich gegen seinen Wunsch gestellt hat, lag wohl daran, dass die Initiatoren die Tradition "Auf den Meister hören" schon für sich in Anspruch genommen haben ;D

Grüße
Yabusame
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von kra » 13.08.2010, 15:15

Nochmals die ganz dringende Bitte, FC von Verbandsinternas (auch wenn es in außergewöhnlich zivilisierter Form geschehen sollte) frei zu halten.

Es hat sich (leider) gezeigt, das diese Themen an anderen Stellen besser aufgehoben sind oder nur als IM (es gehen da auch mehrere Empfänger gleichzeitig!) besprochen werden sollten - in großer Runde hat hat sich bisher immer nur Streit daraus ergeben.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von mushinkyudo » 13.08.2010, 15:48

Frage:

Muss es nicht Toryu heißen - statt Koryu?? 

"Der Insai-Zweig gewann seinen Namen vom Bogenmeister Insai Issuiken (1561-1638), dessen Sohn eine so grandiose Demonstration vor dem Shôgun lieferte, dass er sogleich als Lehrmeister engagiert wurde und die Schule fortan den Namen "Heki Ryû" zu führen berechtigt war. (vom Shôgun bevorzugte Schule, Tô kommt von "Tokugawa")"

Dazu Quelle:
http://webcache.googleusercontent.com/s ... clnk&gl=de

Zum San Bun No Ni:
Wörtlich "zweiter von dreien". Bezieht sich auf den Pfeilauszug. Der Pfeil wird in drei "Etappen" aufgezogen und ist bei "2" in Höhe der Augenbrauen, re. Hand im Bereich der Schläfe, li. Arm gestreckt, Pfeil ist i.d.R. waagerecht.

Meiner Kenntnis nach stammt diese Zwischenposition aus dem Kriegsschießen um sicher zu stellen, dass die Sehne an die richtige Stelle am Helm gezogen werden konnte, der den Auszug begrenzt hat. Zum Ausgleich für die "fehlende" Auszugslänge wurde dann Hineri u. Fuseru verstärkt...

Mushinkyudo 

p.s.
ggf. eigenen Bereich aufmachen - hat nichts mehr mit dem weichen Handschuh zu tun...
Zuletzt geändert von mushinkyudo am 13.08.2010, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.

Yabusame
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Yabusame » 13.08.2010, 18:33

mushinkyudo hat geschrieben:Frage:

Muss es nicht Toryu heißen - statt Koryu?? 



Koryu ist ganz allg. die Bezeichnung einer alten Schule, nicht nur auf Kyudo bezogen. Die alten Schulen haben ganz andere Ansprüche als die Stilrichtungen die nach der Meiji-Retauration 1868 entstanden sind. Teilweise kann man auch  heute noch nur auf entsprechende Empfehlung aufgenommen werden.

Grüße
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von benzi » 02.03.2011, 13:33

durch Zufall gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=8gnucCs3lDw

schöne Nahaufnahmen vom Schiessen mit weichem Handschuh und "reittauglich"

@Toaster schiesst Du noch mit weichem Handschuh?

Grüße benzi

TOASTER NOCH DA????
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von the_Toaster (✝) » 02.03.2011, 14:23

Ja ich bin noch da... ;D ;D ;D

Und ich schieße weiterhin mit nem weichen Handschuh.
Und ich werde wohl auch noch ne Weile dabei bleiben.
Irgendwann werde ich mir mal einen steifen Handschuh selber bauen, aber trotzdem mit weichen Handschuh schießen.

Das Yabusame Mädel hat z.B. noch nicht mal einen Handschuh, sondern nur einen Daumenüberstülper.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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Toxophil
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Toxophil » 02.03.2011, 19:48

Habe den Faden gerade erst durchflogen.

Sanbunnoni: Gab's schon immer. War ursprünglich die Position die durch das Anheben des Bogens erreicht wurde. Was relativ neu ist, ist das hohe Anheben des Bogens (Uchiokoshi) über die Position des Sanbunnoni hinaus. Das hat sich meines Wissens Urakami bei den Shomen-Schützen abgeguckt und dann übernommen.

Harter Handschuh und Reiten war schon immer tabu. Wie soll man mit dem Kloben die Zügel vernünftig greifen?
Harter Handschuh und Schwertkampf war genauso tabu. Deswegen sind Handschuhe für's Kriegsschießen weich.

Koryu = alte Kampfkunstschule

Heki To Ryu = Heki Tokugawa Ryu: das spielt darauf an, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Tokugawa Shogune sich von Heki Lehrmeistern unterrichten ließen. Darauf hin durfte die Heki Schule das To in den Titel aufnehmen.
Andere Schreibweise (für die in Deutschland übliche Stilrichtung): Heki Ryu Insai Ha. Bedeutet Heki Schule der Stilrichtung Insai.
Es gibt andere Zweigschulen, wie z.B. Sekka Ha, Chikurin Ha, etc.

Kyudo als Hobby oder als Lebensphilosophie? - Wenn man (wie viele Deutsche) nur die Möglichkeit hat, zweimal die Woche in der Halle zu trainieren, stellt sich die Frage gar nicht. Bei dem Trainingspensum bleibt es per default ein Hobby. Im Übrigen sollte es jedem selbst überlassen sein, wie intensiv er seiner Leidenschaft nachgeht. In Japan hält sich auch nicht jeder direkt für einen Samurai weil er Kendo macht...

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Rackhir
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Rackhir » 03.03.2011, 08:53

Wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, geht es hier um eine Verwechslung der Begriffe.

Beim Kriegsschiessen wurde der Bogen nur auf Helmhöhe gehoben, also etwa in der Possition vom Sanbun-no-ni.

Ich meine gelesen zu haben, daß dies auch Uchiokoshi genannt wurde, Urakami sensei hat dann das hohe Uchiokoshi
eingeführt und die Position auf Augenbraunhöhe Sanbun-no-ni genannt.
Daher habe ich geschrieben, daß das Sanbun-no-ni von Urakami sensei eingeführt wurde.

Wenn wir beim Kriegsschießen bleiben, sollte dann auch nicht vergessen werden, das es dort
(wegen der Helme) kein Hozuke (Wangenkontakt des Pfeils) gibt.

Gruß

Uwe

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Kyujin
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Re: Schiessen mit weichem Handschuh

Beitrag von Kyujin » 03.03.2011, 09:06

Toxophil hat geschrieben:Heki To Ryu = Heki Tokugawa Ryu: das spielt darauf an, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Tokugawa Shogune sich von Heki Lehrmeistern unterrichten ließen. Darauf hin durfte die Heki Schule das To in den Titel aufnehmen.


Das in Heki Tō Ryū kommt nicht von "Tokugawa". Im Namen Tokugawa kommt gar kein vor, er wird mit zwei Kanji geschrieben:

toku mit kurzem o (= Tugend, Güte) und 川 kawa (= Fluss).

Heki Tō Ryū schreibt sich mit 当 (= betreffend, besagt, fraglich) und kann verstanden werden als "derjenige Zweig der Heki Ryū, der den Shogun unterrichtet." Also das Kennzeichen des bogenfachlichen Hoflieferanten, oder wie unsere britischen Freunde sagen würden: "By appointment to his excellency the shogun".
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

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