Fingerschutz

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Beitrag von locksley » 06.12.2002, 14:11

Kapier ich jetzt nicht warum der Handschuh besser zu mittelalterlichen Bögen passen soll. Ich kenn nur einfache Tabs als Ausrüstung der Langbogenschützen.
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Beitrag von locksley » 06.12.2002, 14:55

hm, ich finde so ein handschuh sieht traditioneller aus, als so ein tab, mit Plastikfingertrenner.
Ausserdem benutzt keiner der Fitaschützen so einen.
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Beitrag von PeLu » 06.12.2002, 21:45

@Jonathan: Dass ein 200# Bogen ohne Fingerschutz geschossen wird glaub ich eher weniger (hat es überhaupst jemals welche gegeben).
Ich meine auch, dass seinerzeit die Sehnen dicker waren (weniger reissfestes Material).

Und wennst tagtäglich einen, sagen wir 70# Bogen schiesst, bekommst eh eine Hornhaut auf den Fingern (integriertes Tab sozusagen).

Das hab' ich ja eigentlich gemeint. Wennst einen Fingerschutz brauchst, heisst das nur dass Du zuwenig schiesst .-)

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Beitrag von Archiv » 07.12.2002, 01:31

So ist es,ich kann auch Bögen bis ca. 50 lbs ohne Fingerschutz schiessen,es ist aber doch einiges angenehmer einen Fingerschutz zu haben.Auch wenn man dementsprechend einiges an Hornhaut hat sind nach ca. 70-100 Schuss die Fingerkuppen recht rot geworden.Aber das lösen und das gefühl sind ohne Schutz viel besser.
Ich werde deswegen aber nicht auf meinen Schutz verzichten, wenn mir mal ein natürliches Leder von ca.2 mm dicke auf den Fingern gewachsen ist dann vieleicht :-)))

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Beitrag von Mongol » 07.12.2002, 11:53

@Jonathan
Wie kommst Du darauf, dass ein trad. (Horn-)Reiterbogen eine wesentlich schlechtere Wurfleistung haben soll als ein glasbelegter? Schiessen tun sie sich im grunde gleich - man halt halt nur einen eheblichen Preisunterschied, der durch den Fretigungsaufwand auch gerechtfertigt ist.

@Henning
Tipp für den netürlichen Schutz: kräftig (be)giessen ;-))

Ich finde, da man über diese Details nicht wirklich viel weiss, sollte jeder die Sorte Fignerschutz verwenden, mit der er am besten klarkommt. Ich persönlich hab mit Handschuh ein besseres Gefühl, Hennig schiesst eher Tab - also was soll's? ;-)
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Beitrag von PeLu » 08.12.2002, 21:14

So nebenbei: Weils gestern eher unwarm war, hab ich es mit einem dünnen Thinsulate Handschuh (43# Bogen) statt des Schiesshandschuhs probiert. Ist eher unangenehm.......

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Beitrag von Jonathan » 09.12.2002, 14:57

Okay, hab ich mich mit dem RB geirrt.
mal eine andere Frage:
ich wollt, wenn ich den RB hab, das schiessen auch mal mit einem Daumenring versuchen.
aber ich hab gehört, wenn man mit Daumenring schiesst, muss man den Pfeil auf der anderen Seite auflegen. den Bogen dann aber in die andere Richtung abzu kippen, kommt mir sehr komisch vor.
und müsste ich dann einen Rechtshänder bogen benutzen?(Ich bin linkss.)
ich wollte das eigendlich nur mal ausprobieren, nicht wirklich dauerhaft so machen. geht das einfach mal so? oder muss man dann gleich einen anderen Bogen etc. benutzen?
dann glaub ich, ich lass das lieber.

@pelu: Die Kriegerelite der Englischen langbogenschützen soll so starke gehabt haben.
aber auch eine dicke sehne wird erst angenehmer, wenn sie ungefähr 5cm durchmesser hat, und die würden nicht mehr in die Nocken passen :-)(Pfeil und bogennocken)

mit dem schiessen bei kaltem Wetter hat ich auch schon so meine problemchen. so eine Dicke Jacke stört ziehmlich.
ich hatte unter dem Tab einen dünnen glasee(schreibt man das so??)
Handschuh an, das ging ganz gut.
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Beitrag von PeLu » 09.12.2002, 15:12

@Jonathan: Wissen wir, dass einige wenige der Elite solche Bögen gehabt haben (Mary Rose und so), aber der Normalfall waren 70-80#.

Ist aber eh wurscht, weil unsereins eh nie auf das Tagespensum eines solchigen kommt.

Und ein Lederhandschuh 'verdickt' die Sehne für die Finger auf ca. 1cm, eher weniger.

Und Handschuh unter dem Tab oder Schiesshandschuh ist eh kein Problem, ich bin nur auf die Idee gekommen, es mit dem dünnen Handschuh alleine zu probieren, als 'Vierteltab' sozusagen, mehr ist es wohl nicht, ein Glacehandschuh ist da eher so gut wie nix (und wird auch ned lang halten).

Was witziges: Ich hab' einmal einem Schützen zugeschaut, der hat vergessen sein Tab raufzutun und ist erst nach dem Lösen draufgekommen (da allerdings lautstark). Ich denk mit noch: 'was probiert der denn aus?' und sag natürlich deswegen nix.

Daumenring: probieren geht über studieren.

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Beitrag von locksley » 09.12.2002, 16:56

Vieleicht wollte der von Dir beobachtete Schütze das Ziel zusätzlich mit abgeriessenen Fingernägeln traktieren.:-)
Hab zwischenzeitlich was für meien Bildung getan und Quellen studiert zum Thema Fingerschutz.
Wenn überhaupt dann trugen die mittelalterlichen Schützen Vollhandschuhe, die aber auch nur bei Bögen ab 100#. Es wurde zumindest nie etwas anderes gefunden oder urkundlich erwähnt.
Das Tab kam erst im 18.Jhd. in Gebrauch als der Bogen als Sportgerät in Erscheinung trat.
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Beitrag von Jonathan » 09.12.2002, 17:11

also mir tuts auch bei meinem lahmen 38 escheselfbow verdammt weh, ohne schutz zu schiessen.
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Beitrag von locksley » 09.12.2002, 17:15

Du machst das ja auch nicht jeden Tag mindestens fünf Stunden. Das war nämlich das Pensum der englischen Kompanien.
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Beitrag von Jonathan » 09.12.2002, 17:41

nö, ich mach das 1mal die Woche zwei Stunden.
mit schutz natürlich.
ich hab einmal einen einzigen Schuss ohne abgegeben, und dass hat schon verdmmt wehgetahn.
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Beitrag von Jonathan » 09.12.2002, 21:34

@Jonathan: Bei nicht mechanischem Lösen (also Finger oder Daumen) muss der Pfeil immer auf der Seite liegen, an der man die Sehne freigibt.
Die Sehne rollt dabei über die Finger/Daumen und wird damit etwas zur Seite gedrückt. Der Pfeil wird daher leicht schräg beschleunigt. Damit er dabei nicht zur Seite ausbricht, legt man ihn so auf, dass er von der Sehne gegen den Bogen gedrückt wird.

Bei Rechtshandschützen mit Finger liegt der Pfeil daher links, mit Daumen rechts vom Bogen. Bei Linkshandschützen umgekehrt.

Bei Reiterbögen (ausser es gibt welche mit Schussfenster - igitt), ist das auch kein Problem, da es hier keine Links- bzw Rechtsbögen gibt.

Anders abkippen musst Du den Bogen nicht, da Du ja über den Daumen schiesst, der leicht nach oben gestrecht werden kann und somit eine recht stabile Pfeilauflage bildet. Der Pfeil kann hier eigentlich nicht runterrutschen. Aber nicht zu weit. Der Pfeil muss sich, wärend er dem Bogen verlässt, ca 1" vom Bogen entfernen können (wegen der Biegung).
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Beitrag von Taubert » 09.12.2002, 22:14

Vorspannung beim Schiessen mit dem Daumenring beachten! (vgl. Thread "Daumenring")

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Beitrag von PeLu » 10.12.2002, 11:05

@locksley: Genau das hab' ich gemeint. Man braucht nur täglich 5 Stunden Bogenzuschiessen und schon braucht man nach einiger Zeit keinen Fingerschutz mehr....
(Das könnte ich meinem Chef vorschlagen, dann bekomm ich von ihm zu Weihnachten sicher den besten Fingerschutz den man für Geld kaufen kann .-)

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