Wacholder zurückschneiden?

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FluFlu
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Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von FluFlu » 02.10.2012, 22:10

Hallo

Im Sommer 2011 habe ich im Garten ein mir als "Zwerg-Wacholder" verkauftes, damals ca. 30cm hohes, Bäumchen gepflanzt.
Dieses Jahr hat es aber einen enormen Wachstumschub gemacht und ist mittlerweile knapp einen Meter hoch und ziemlich dünn gewachsen.

Es soll kein Bogenholz werden - sondern den Garten zieren - und ich möchte eigentlich, dass es wie auf der Etikette gezeigt, eher in die Seite als nach oben wächst. Könnte man dem Bäumchen also die obere Hälfte abschneiden? Würde es überleben? Würde es dann mehr in die Breite wachsen? Oder würde der Stamm nächstes Jahr einfach wieder hoch wachsen? Bildet ein Nadelbaum eigentlich eine neue Spitze, wenn man diese abgeschnitten hat?

Bei Google habe ich zwar mehrere Seiten gefunden, wo steht, dass man Wacholder zurückschneiden darf (immer schön bei einem Ast schneiden), aber ich habe nirgendwo Informationen gefunden, ob es im Folgejahr dann wieder eine neue Spitze bildet und ob es dann buschiger und breiter wächst.
Liebe Grüsse
fluflu

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acker
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von acker » 02.10.2012, 22:14

Hi Flu , schön wieder was von Dir zu lesen :)
Kann Dir aber leider nicht helfen bei Deiner Frage .
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Galighenna
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Galighenna » 02.10.2012, 22:36

Also wenn der in der Mitte einen zentralen Stamm hat und du den Abschneidest, dann wächst dieser Stamm logischerweise nicht mehr weiter.
Das kommt drauf an wie dick der ist, ob das später noch aussehen wird.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Moormann
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Moormann » 03.10.2012, 13:55

Hey Flu,
eine Pflanze wächst nicht an allen Stellen, sondern nur an den Stellen, wo ihre Wachstumspole liegen. Bei den meisten Pflanzen liegt er an der Spitze, d.h. die Pflanze wächst vor allem nach oben. Wird dieser Pol entfernt, z.B. durch einen Rückschnitt, stoppt das Wachstum an dieser Stelle irreversibel. Jetzt hat die Pflanze zwei Möglichkeiten: Entweder sie überlebt, oder sie stirbt. Überleben kann sie nur, wenn noch genug Assimilationsfläche vorhanden ist, um die Pflanze zu ernähren, also genug Blatter, Nadeln, etc. Um das sicherzustellen, werden meist "schlafende Knospen" geweckt, (die Knubbel beim Holler z.B.) diese treiben aus und versuchen den abgeschnittenen teil zu ersetzen. Schlafende Knospen liegen seitlich im stamm, das bedeutet, dass er zur Seite hin austreibt, vorerst jedenfalls. Irgendwann richten sich diese Triebe aber auch nach oben. Wenn du jetzt einfach die Krone abschneidest und hoffst, dass er dann zu einem Busch wird endet das wahrscheinlich wie ein Blumenkohl, dem man "das Essbare" entfernt hat: Innen nix und außen viel.
Stell doch mal ein Bild rein und markiere um wlechen Trieb es geht :)
LG
Moormann

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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Archive » 03.10.2012, 19:14

Moin

Jain. Ohne ein paar Bilder von verschiedenen Seiten und ein paar Detailbildern zur Artbestimmung sage ich nichts, wobei Moormann im wesentlichen recht hat, es aber ohne Bilder ein Schuss ins blaue bleiben muss.

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FluFlu
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von FluFlu » 04.10.2012, 12:29

Hallo

Ich habe hier jetzt ein paar Fotos gemacht - wo man sieht wie unförmig der Wacholder wächst.

Unten rechts verfärbt er sich teilweise bräunlich.
Hat das mit dem Abschneiden eines Astes dort zu tun? (Der Ast wurde abgeschnitten, weil er sehr lange aber mickrig wuchs und quer über den Weg hing).
Oder ist das irgendeine Krankheit?
Soll/kann man da etwas dagegen machen?


PS:
Salü Acker! :-)
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Liebe Grüsse
fluflu

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drogo
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von drogo » 04.10.2012, 13:26

Also ich hab zwar keine professionelle ahnung von sowas aber ich hätte jetzt von oben gesehen den dritten astansatz die spitze abgeschnitten. also ein kleines stück von der spitze ab so 10cm vlt. und von den ästen so jeweils 2-4cm abgeschnitten damit die in die breite gehen und mehr volumen machen.
denke das würde gehen. hat bei meinen hecken im garten auf jeden fall geklappt.
Die Chancen stehen schlecht.
Aber sie stehen.

Das Leben eines Pfeils ist vergänglich, nur bestimmt durch Richtung und Ziel.
-Varus

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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Gornarak » 04.10.2012, 18:09

Das ist aber kein Juniperus Communis, oder? Der auf den Bildern sieht so blau aus. Oder macht das die Kamera?

Archive

Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Archive » 04.10.2012, 19:10

FluFlu hat geschrieben:Hallo

Im Sommer 2011 habe ich im Garten ein mir als "Zwerg-Wacholder" verkauftes, damals ca. 30cm hohes
...


Moin

das ist relativ.... :-\ ein echter Zwerg ist das nicht , der wird auch 10 bis 15 Meter hoch, wenn man ihm etwas Zeit lässt. Auch schnibbeln macht den nicht so einfach zum Bonsai. Wenn der wirklich klein bleiben soll, dann reiß ihn raus und ersetze ihn gegen einen wirklich langsamwüchsigen.

Die braune Stelle ist entweder zu wenig Licht, oder (sehr viel wahrscheinlicher ) zu viel Wasser was einen Pilz fördert der dir, wenn es nass bleibt, die Pflanze killt.

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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von FluFlu » 05.10.2012, 00:20

Gornarak hat geschrieben:Der auf den Bildern sieht so blau aus.

Ja, der ist gräulich-bläulich.
Liebe Grüsse
fluflu

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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von FluFlu » 05.10.2012, 00:26

Muetze hat geschrieben:der wird auch 10 bis 15 Meter hoch

*kraaiiiiiisch*

Muetze hat geschrieben:Wenn der wirklich klein bleiben soll, dann reiß ihn raus und ersetze ihn gegen einen wirklich langsamwüchsigen.

Ohh. Welche "Sorte" würdest du empfehlen? Er sollte falls möglich auch so gräulich-bläulich sein, nicht "normal"-grün.

Muetze hat geschrieben:Die braune Stelle ist entweder zu wenig Licht, oder (sehr viel wahrscheinlicher ) zu viel Wasser was einen Pilz fördert

Zu wenig Licht kann nicht sein, da er mittig im Garten steht. Dann eher zu feucht denn wir hatten in letzter Zeit ziemlich viel Regen!
Ein Pilz oder sowas könnte sein. Ich habe auf der anderen Seite vom Haus heute bei der Hecke entdeckt (keine Ahnung was für Pflanzenart es ist - irgendwas immergrünes) ebenfalls braune Stellen entdeckt. Ich hätte dort allerdings eher darauf getippt, dass der Hausmeister (oder sonst jemand) irgendein Unkraut-Vernichter-Gift gespritzt hätte, da die Hecke die Autodurchfahrt ein bisschen behindert. (Der Hausmeister spritzt auf den Gehwegen und rund um den Rasenrand immer so Unkraut-Entfernerzeugs).

Falls es Pilz ist - kann man da was machen?
Giessen tu ich den Garten schon seit August nicht mehr, da es immer regelmässig geregnet hat.
Liebe Grüsse
fluflu

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Balatus
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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von Balatus » 10.10.2012, 15:40

Hallo FluFlu,

du kannst den Baum sehr wohl kappen. Ein Sturm fragt auch nicht ob er das darf ;).

Wenn du den Hauptstamm Ende Februar (Ruhephase) um 1/3 kappst und dabei die langen Zweigen ebenfalls kürzt (auf jeden Fall muss grün stehenbleiben) wird der Wuchs im nächsten Jahr breiter und auch dichter. Damit er nicht "geköpft" aussieht, kannst du einen oberen Ast als neue Spitze mit einem Stab aufrichten (so verfährt man z.B. auch bei Bonsai wenn man bereits große (Laub!)Bäume (von manchmal 2-3 Meter auf 30cm stutzt).
Der Baum wird genauso groß oder klein wie du ihn haben willst, wenn du ihn schneidest (1 Millionen Tuja- und Wacholderhecken stehen als Beweis bereit :) ).
Die braunen Verfärbungen kommen tatsächlich durch Lichtmangel (wetten er ist auf der Nordseite?) zustande. Dies ist bei Koniferen (besonders Tuja und Wacholder) typisch. Durch das dichte Nadelpolster ist es zwischen den Zweigen stockfinster. Bei der Bonsaipflege wird höchstes Augenmerk darauf gelegt, dass genügend Licht an diese Stellen kommt (Bei diesen "Pseudogartenbonsaipüschelpflanzen" sieht das dann aus wie magersüchtige Cheerleaderkraken aus >:)

beste Grüße

Thorsten

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Re: Wacholder zurückschneiden?

Beitrag von FluFlu » 13.10.2012, 17:04

Hallo

War im Urlaub - heute jetzt zurück.
Habe mich inzwischen entschlossen den Wacholder momentan einfach so zu belassen und zu schauen, wie er sich nächstes Jahr entwickelt. Eventuell wird er dann entfernt oder versetzt, falls er noch viel weiter wächst. Falls ich dann einen anderen kleineren Wacholder suchen würde, würde ich mich wieder melden. :-)
Liebe Grüsse
fluflu

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