Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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belabear
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Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 04.05.2007, 20:46

hallo,

hier mal das ergebnis von drei tagen schuften... hat sich aber gelohnt!!!

nun brauch ich einen tip wie ich das teil scharf bekomme...

vielleicht kann jemand helfen!

lg.
belabear

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Eisi
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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Eisi » 06.05.2007, 13:16

Wenn Du die Möglichkeit hast, es nochmal zu erhitzen, dann kannst Du mit einer Hammerfinne die Schneide schon sehr gut in Form bringen und anschließend mit einem Schleifstein nachbessern. Andernfalls würde ich Dir raten, eine  grobe Eisenfeile, eine feine Eisenfeile, Sandpapier mit sehr feiner Körnung (1000), einen Schleifstein und eine Glasflasche zu nehmen. Mit der Groben Feile erst einmal anschleifen und auf eine einheitliche Stärke bringen, dann mit dem Sandpapier glätten. Jetzt mit der feinen Feile langsam die gewünschte Klingenform anschleifen und dann mit dem Schleifstein oder dem Sandpapier glätten. Den Schleifstein noch mal drüberziehen und anschliessend den Grat mit der Flasche nachbearbneiten

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 06.05.2007, 20:10

@eisi danke für den tipp!

die form soll schon so bleiben wie sie ist, ist nach einer vorlage eines fundes der sich im britischen museum befindet

die schneide wurde mit 1 mm ausgeschmiedet, und ich hoffe das ist dünn genug um sie, ohne nochmal weichzuglühen anschleifen kann

ich kanns ja mal mit einer eisenfeile versuchen, aber dafür dürfte die schneide zu hart sein....

na ja dann werde ich mir mal die entsprechenden banksteine besorgen....

aber vielleicht hat ja noch jemand eine idee...

lg.
belabear
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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Frank » 06.05.2007, 21:36

Wenn die klinge schon 1mm dünn ist, kannst du sie ohne Probleme per Hand mit einem ganz normalen Baumarktschleifstein scharf machen. Endschärfe ist aber nur mit guten Steinen oder Diamantwerkzeugen zu erreichen. Auch der Härte dürfte diese geringe Abnahme noch keinen Abbruch tun.
Arbeitszeit so 1-2 Stunden. Aber schneid Dich nicht - ich hatte beim ersten mal nicht vermutet, daß ich per Hand schnell vorankomme. Bald war die Klinge scharf und rot.

Gruß Frank, der immer noch alle Finger hat.

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Ravenheart » 07.05.2007, 09:54

Wenn von einer Messer- (Axt-, Ziehmesser-)klinge mal richtig was runter muss, nehme ich nur den Bandschleifer (scharfe Seite natürlich in Laufrichtung!!).

Ich feuchte das Band dabei mit einem Lappen leicht an (und erneuere das auch, wenn's wieder trocken wird!), so kann man (schnell und gerade) viel Material abnehmen, ohne dass es überhitzt...

(Band hinterher runter nehmen und separat trocknen lassen, sonst rosten evtl. die Laufrollen!)

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Eisi » 07.05.2007, 17:27

Wenn es schon auf 1mm ausgeschmiedet ist, dann ist das ja kein Problem mehr. Ich bin davon ausgegangen, das es sich um 3-5 mm handelt. Ich schleife öfter mal klingen per hand an, und kann Dir sagen, mit einem Schleifstein bist Du gut beraten. Wenn Du einen extradünnen grat draufhaben willst, dann kannst Du den, wie gesagt, mit Einer Flasche oder Glasscherbe hinbekommen.

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 07.05.2007, 21:21

mein versuchsmesser, wir haben vor dem endstück, bei mir der seax, zwei ringknaufmesser geschmiedet habe ich vorsichtig mit dem bandschleider poliert und angeschliffen... ging unter ständigem wässern, glaube ich recht gut

beim seax muss ich zugeben, dass ich zuviel schiss habe mir die klinge zu versauen, denn dafür steckt zu viel schweiss, blasen an den händen und zeit drin

werde mir von dick einen king 250/1000 kombistein und einen 1000/6000 oder 1000/3000 kombistein kaufen......

dann schön langsam..... den schleifwinkel zu halten hab ich allerdings noch noch so drauf....

danke für die tipps, werde euch auf dem laufenden halten!

lg.
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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Boettger » 11.05.2007, 21:04

belabear hat geschrieben:... beim seax muss ich zugeben, dass ich zuviel schiss habe mir die klinge zu versauen, denn dafür steckt zu viel schweiss, blasen an den händen und zeit drin...


Dafür ist es auch richtig "schön" geworden.
Sieht Klasse aus; dreckig, feige und gemein, genau so wie es sein soll!

Glückwunsch!

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 14.05.2007, 21:28

:-[ jetzt nur noch schleifen, griff basteln fertig oder so

freu mich aber, dass gefällt!!

lg.
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! SAX ! ...

Beitrag von Harbardr » 18.05.2007, 15:01

... solle es wohl richtig heissen, oder!?  ;D

Ich habe schon einige Saxklingen, meist aus grossen Werkstattfeilen, geschmiedet u. die Schneiden stärke so um 3mm stehen gelassen.

Den Schliff hab ich auf meiner Badschleifmaschine (Beginn mit 60er Körnung, Endschliff 400er Körnung) gemacht.
Ich habe die Klinge bis handwarm geschliffen u. immer wieder auskühlen lassen (ohne kaltes Wasser!), was zwar etwas zeitaufwändig, aber das Resultat sehr zufriedenstellend war.
Meine erste, so hergestellte Sax-Klinge, tut seit nunmehr 5 Jahren ihren "Dienst" als Universalwerkzeug u. das ohne Nachschliff!

Bild



Saxklinge aus einer alten Werstattfeile geschmiedet. Klinge o. Erl 330x 45x8 mm. Die Maße u. die etwas hochgezogene Schneide an der Spitze entsprichen den Funden von Valsgärde.
Zuletzt geändert von Harbardr am 18.05.2007, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Alamannic_Michael » 19.05.2007, 14:50

belabear hat geschrieben:werde mir von dick einen king 250/1000 kombistein und einen 1000/6000 oder 1000/3000 kombistein kaufen......


den 1000/3000 hab ich selber...der funktioniert wirklich klasse...beim 3000er zum Schluß mehr in Längs- als in Querrichtung ziehen, dann wird die Schneide schön poliert...ich schärf damit meine Kochmesser und die sind rattenscharf...der Stein verschleißt zwar schneller als mein Arkansas...aber dafür schleift er schneller.

Aber warum willste dir den 250/1000er holen? hast doch auf jeden Fall einen Kombistein mit 1000er Körnung...wär also Verschwendung...am besten 250->500->1000->3000->6000 aber die 6000 wirklich nur wenn's spiegelblank sein soll...

wenn es nicht um die Schärfe geht, sondern um die Oberfläche, dann funktioniert auch Nassschleifpapier gut...
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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 22.05.2007, 22:50

bandschleifer hebe ich mich für klingen auf,wo ich beim härten nicht so gezittert habe, ob ich´s richtig gemacht habe.... aber stimmt schon, das geht sicher.

ich glaube ich werde mich mal an die banksteine wagen.... hat jemand einen tip wie ich es lerne am anfang den richtigen winkel zu halten und welcher ist der richtige winkel für meinen sax?

danke und lg.
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Schneidenwinkel beim Sax ...

Beitrag von Harbardr » 23.05.2007, 13:03

... war meist flach (Keilschliff) u. ging, je nach Klingenbreite- Stärke- u. Form, über die Hälfte, bis zu ca. 2 Drittel der Klingenbreite (siehe auch das Bild meiner Klinge).
Leider ist bei den Funden die Schneide abgerostet, was denn zu den versch. Auslegungen der Experten geführt haben muss.

Es wurden wohl auch Saxe mit balligem Schliff gefunden, deren Klingenform aber eher denen aus der allamannischen Zeit entsprach.

Das vorliegende "Ergebnis" entspricht der angelsächsischen, o. vendelzeitlichen (obwohl hier die Spitzen gel. länger waren) Form.

Diesen Keil-Schliff habe ich meinen Saxen gegeben u. bei ca. 0,5 mm Schneidenstärke habe ich auf ca. 35-40° angeschliffen.
Bisher habe ich keinen Nachteil, in Verbindung Standzeit / Anwendungsmöglichkeiten bemerken können, wobei ich die Saxe als Werkzeuge u. Allzweckmesser benutze, nicht aber als Hebel- o. Brecheisen.

Bei Gesprächen mit Schmieden u. Archäotechnikern in Dänemark waren diese stets angetan von meinen Arbeiten u. Ausführungen (wenn auch der noch sichtbare Hieb nicht immer ihren Gefallen fand) u. fanden sie "recht brauchbar u. logisch".

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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von Alamannic_Michael » 23.05.2007, 13:45

belabear hat geschrieben:ich glaube ich werde mich mal an die banksteine wagen.... hat jemand einen tip wie ich es lerne am anfang den richtigen winkel zu halten und welcher ist der richtige winkel für meinen sax?


Um den Richtigen Winkel zu halten...hmmm....naja...entweder du machst dir ne Führung...oder aber...Übung Übung Übung...wichtig ist die gleichmäßige Bewegung...ne aufrechte Position über der Klinge und nicht pendeln sind schon mal  wichtige Grundregeln...

aer es gibt z.B. so Tricks wie: Klammern auf der Klinge, so dass du so schleifst, dass die gerade nicht aufliegen aber auch nicht in der Luft rumhängen...ist denke ich ein probates Hilfsmittel...oder was ich beim extremen Scharfschliff auf solchen Steinen mache (bei breiten Klingen, z.B. Santoku) die Spitze des Daumens leicht unterschieben so im vorderen Drittel...dann hast du eben auch ne Leere...und du merkst ob du den Daumen schleifst, oder weit weg bist...
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Re: Das Ergebnis meines Schmiedeseminars... ein Langseax

Beitrag von belabear » 23.05.2007, 22:11

danke harbardr, danke michael,

werde es nach deinem rat mit 35-40 ° versuchen!

und auch das mit dem daumen macht sinn, aber wie weiss ich, dass ich den richtigen winkel, also 35-40° erreicht habe, den ich dann mit dem daumen halte.....

sorry sollte ich naiv klingen, aber aller anfang ist schwer!

lg.

bela
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