einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Vor etwas - ähm - längerer - räusper - Zeit hatte ich das Glück in den Besitz eines der sagenumwobenen Metallsäge-Klingen-Messer von Mike zu kommen. Lange Zeit lag es auf meinem Schreibtisch und flehte mich sehnsüchtig an im eine Scheide zu machen. Nach langem nachdenken hatte ich endlich einen Plan und eine Idee und die Zeit sie umzusetzen.
Das Messer ist vor allem eins: lang und sehr scharf und zweischneidig und sehr gefährlich. Ja, ok, das sind jetzt vier Sachen, bitte nicht kleinlich sein. Also hatte die Scheide verschiedene Anforderungen zu erfüllen:
Sie musste schnittfest sein und das Messer sicher halten. Deshab hab ich der Scheide, die an sich aus einer alten Lederhose gemacht wurde, ein Innenleben aus Rohaut verpasst. Die Rohaut war ein ehemaliger Kaukonchen für Hunde. Eines von den größeren Stücken. Die kann man gut verformen und sind nachher hart und absolut schnittfest. Weiters bleibt es leicht flexibel und hält das Messer sicher in der Halterung. Damit kann man Kopfstehen (wenn man es kann) und es fällt sicher nicht heraus.
Bei bauen habe ich ein paar Fotos gemacht - vielleicht will ja jemand etwas ähnliches machen.
Als erstes wird der Knochen in Wasser eingeweicht. Das dauert einige Stunden aber danach lässte sich die Haut wie Leder bearbeiten. Nur beim schneiden sollte man ein sehr scharfes Messer, Schere oder noch besser ein Skalpell haben. Ich habe das meiste mit der Schere geschnitten. Nach dem aufweichen und grob zuschneiden (Achtung, die Haut schrumpft ein klein wenig beim trocknen) wird sie an die Klinge angeformt und festgemacht. Ich verwende dafür Gummiringe, Wäscheklammern oder wie in dem Fall diese Klammer wie man sie im Bürobedarf kriegt.
Danach heisste es wieder warten bis sie trochen ist, das kann schon mal über Nacht dauern.
Das feucht und flexibel machen kann man beliebig wiederholen.
In meinem Fall habe ich die Oberseite ausgeweitet damit man das Messer gut in die Scheide stecken kann ohne um seine Finger Angst zu haben.
Wenn die Rohaut die gewünschte Form hat trocknen lassen. Ich mache immer nur einen Schritt am Tag. Nach dem trocknen kann man die Form übrigens mit der Feile bearbeiten. Mach ich aber meistens nicht da ich das lieber im feuchten Zustand erledige.
Der nächste Punkt - das Innenleben bekommt eine Hülle.
walta
Das Messer ist vor allem eins: lang und sehr scharf und zweischneidig und sehr gefährlich. Ja, ok, das sind jetzt vier Sachen, bitte nicht kleinlich sein. Also hatte die Scheide verschiedene Anforderungen zu erfüllen:
Sie musste schnittfest sein und das Messer sicher halten. Deshab hab ich der Scheide, die an sich aus einer alten Lederhose gemacht wurde, ein Innenleben aus Rohaut verpasst. Die Rohaut war ein ehemaliger Kaukonchen für Hunde. Eines von den größeren Stücken. Die kann man gut verformen und sind nachher hart und absolut schnittfest. Weiters bleibt es leicht flexibel und hält das Messer sicher in der Halterung. Damit kann man Kopfstehen (wenn man es kann) und es fällt sicher nicht heraus.
Bei bauen habe ich ein paar Fotos gemacht - vielleicht will ja jemand etwas ähnliches machen.
Als erstes wird der Knochen in Wasser eingeweicht. Das dauert einige Stunden aber danach lässte sich die Haut wie Leder bearbeiten. Nur beim schneiden sollte man ein sehr scharfes Messer, Schere oder noch besser ein Skalpell haben. Ich habe das meiste mit der Schere geschnitten. Nach dem aufweichen und grob zuschneiden (Achtung, die Haut schrumpft ein klein wenig beim trocknen) wird sie an die Klinge angeformt und festgemacht. Ich verwende dafür Gummiringe, Wäscheklammern oder wie in dem Fall diese Klammer wie man sie im Bürobedarf kriegt.
Danach heisste es wieder warten bis sie trochen ist, das kann schon mal über Nacht dauern.
Das feucht und flexibel machen kann man beliebig wiederholen.
In meinem Fall habe ich die Oberseite ausgeweitet damit man das Messer gut in die Scheide stecken kann ohne um seine Finger Angst zu haben.
Wenn die Rohaut die gewünschte Form hat trocknen lassen. Ich mache immer nur einen Schritt am Tag. Nach dem trocknen kann man die Form übrigens mit der Feile bearbeiten. Mach ich aber meistens nicht da ich das lieber im feuchten Zustand erledige.
Der nächste Punkt - das Innenleben bekommt eine Hülle.
walta
- Galighenna
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- Registriert: 19.07.2004, 21:59
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Super! Ein Messerscheiden Buildalong... Darauf freue ich mich, denn ich hab auch noch ein Messer ohne Scheide. Zwar ein ganz anderes wie du, aber das ein oder andere kann ich sicher bei dir abschauen!
Schönes Messerchen übrigens
Schönes Messerchen übrigens
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand
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Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
@Walta: Das ist eine gute Idee. Weiter so!
- Holzbieger
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Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Da bin ich mal gespannt wie es weitergeht, auf das Endergebnis natürlich auch.
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo
- Ancora Imparo
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
So - des Kaisers neue Kleider 2. Teil.
Man nehme ein Stück Leder und schneide alles weg das nicht nach Scheide aussieht. So hab ich es zumindest gemacht. Wenn man nur wenig Leder hat oder sehr hochwertiges Leder verwenden will sollte man zuerst aus Pappe oder Karton ein Muster machen.
Das Grundpinzip meiner Scheide stammt vom Hüftköcher in dem die Pfeile in einem kurzem Köcher stecken und nach schräg hinten hinausstehen.
Das grob ausgeschnittene Lederstück wurde auf Scheideninlay und Messer angepasst
und mit Kontaktkleber (z.B. Pattex classic) eingeklebt.
Danach wird in mehreren Schritten die endgültige Form ausgeschnitten. Ich mach das großteils mit der Schere und dem Rollcutter. Man sollte beim ersten Mal immer nur wenig wegschneiden und zwischendurch prüfen ob das Messer bereits richtig sitzt.
Zum Schluss wurde das Leder auf der Nähmaschine mit geraden Stichen vernäht. Wenn man eine Ledernadel verwendet kann man sogar relativ dickes Leder mit einer normalen Nähmaschine nähen. Das Hauptproblem ist meistens das die normalen Nähmaschinen sehr schnell nähen - das muss man vorsichtig sein mit dem Gasfuß. Die vordere Kante habe ich umgeschlagen und mit Kontaktkleber verklebt.
Fertig - einfach, schlicht und doch ergreifend :-)
walta
Man nehme ein Stück Leder und schneide alles weg das nicht nach Scheide aussieht. So hab ich es zumindest gemacht. Wenn man nur wenig Leder hat oder sehr hochwertiges Leder verwenden will sollte man zuerst aus Pappe oder Karton ein Muster machen.
Das Grundpinzip meiner Scheide stammt vom Hüftköcher in dem die Pfeile in einem kurzem Köcher stecken und nach schräg hinten hinausstehen.
Das grob ausgeschnittene Lederstück wurde auf Scheideninlay und Messer angepasst
und mit Kontaktkleber (z.B. Pattex classic) eingeklebt.
Danach wird in mehreren Schritten die endgültige Form ausgeschnitten. Ich mach das großteils mit der Schere und dem Rollcutter. Man sollte beim ersten Mal immer nur wenig wegschneiden und zwischendurch prüfen ob das Messer bereits richtig sitzt.
Zum Schluss wurde das Leder auf der Nähmaschine mit geraden Stichen vernäht. Wenn man eine Ledernadel verwendet kann man sogar relativ dickes Leder mit einer normalen Nähmaschine nähen. Das Hauptproblem ist meistens das die normalen Nähmaschinen sehr schnell nähen - das muss man vorsichtig sein mit dem Gasfuß. Die vordere Kante habe ich umgeschlagen und mit Kontaktkleber verklebt.
Fertig - einfach, schlicht und doch ergreifend :-)
walta
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
@walta:
Die Wahl des Leders gefällt mir persönlich nicht. Ich hätte da ein stärkeres und somit steifes Leder bevorzugt. Das sieht hier etwas "faltig" und wenig glatt aus. Aber ist sicher Geschmackssache...
Die Wahl des Leders gefällt mir persönlich nicht. Ich hätte da ein stärkeres und somit steifes Leder bevorzugt. Das sieht hier etwas "faltig" und wenig glatt aus. Aber ist sicher Geschmackssache...
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Es sieht nicht nur so aus, das Leder ist faltig und wenig glatt. Ich habe es gewählt weil es vorhanden war :-) Dickes Leder habe ich leider keines.
Walta
Walta
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Notiere mir für Neubrunn, dem Walta dickes Leder mitbringen. Das faltige passt zwar zum Träger, muß aber nicht sein.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)
Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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- Holzbieger
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- Registriert: 03.08.2005, 12:58
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Hmm also was soll ich sagen, mir gefällt nicht nur das Leder nicht. Blaues Leder (sieht so auf den Bildern aus) zu einem braunen Gürtel und einem braunen Messergriff, das tut den Augen weh.
Auch die Ausführung, Walta das kannst Du doch bestimmt besser, da ist noch Luft nach oben. Das hat zudem auch das Messer nicht verdient.
Falls es die erste Messerscheide gewesen sein sollte? OK dann ist es ein Übungsstück.
Gruß
Roland
Auch die Ausführung, Walta das kannst Du doch bestimmt besser, da ist noch Luft nach oben. Das hat zudem auch das Messer nicht verdient.
Falls es die erste Messerscheide gewesen sein sollte? OK dann ist es ein Übungsstück.
Gruß
Roland
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo
- Ancora Imparo
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
walta hat geschrieben:Das Messer ist vor allem eins: lang und sehr scharf und zweischneidig und sehr gefährlich.
Ja, was hast du denn erwartet?
Ich drehe dir doch kein stumpfes Messer an!
Wenn du das Leder warm machst, während du es aufklebst, müßte es besser anliegen. (glaube ich)
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"
Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!
56" Hybrid 52#@29"
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- Holzbieger
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- Registriert: 03.08.2005, 12:58
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Mike W. hat geschrieben:Wenn du das Leder warm machst, während du es aufklebst, müßte es besser anliegen. (glaube ich)
Versuch wär's Wert, mann könnte es vor dem vernähen auch anfeuchten. Leder schrumpft dann beim trocknen und zieht sich fest.
Mike W. hat geschrieben: ...... (glaube ich)
Mein Ausbilder hat damals auf so was immer geantwortet: "Glauben heißt nicht wissen". Wir haben daraufhin immer gesagt: "Aber glauben versetzt Berge."
Gruß
Roland
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- Ancora Imparo
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Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Das Leder selber find ich jetzt auch nicht so toll... aber wenn halt grad nix anderes da ist.
Die Idee mit der Rohhaut vom Kauknochen dagegen ist klasse!
Hab noch ein Stück etwas dickeres Wildleder in schwarz... für die Scheide wär es groß genug.
Ist aber auch nicht besonders steif, wäre also auch keine Endlösung.
Wenn du nix besseres bekommst, kannst du das Stück haben.
LG Arteba
Die Idee mit der Rohhaut vom Kauknochen dagegen ist klasse!
Hab noch ein Stück etwas dickeres Wildleder in schwarz... für die Scheide wär es groß genug.
Ist aber auch nicht besonders steif, wäre also auch keine Endlösung.
Wenn du nix besseres bekommst, kannst du das Stück haben.
LG Arteba
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.
Re: einfache Messerscheide mit Rohautinnenleben
Holzbieger hat geschrieben:Versuch wär's Wert, mann könnte es vor dem vernähen auch anfeuchten. Leder schrumpft dann beim trocknen und zieht sich fest.
Ein Leder in einer augenfreundlichen Farbe feucht machen (stundenlang in Spüliwasser wässern), auswringen, abtrocknen und glatt aufstreichen und unter Spannung vernähen - wird glatt. Glaub ich nicht, weiß ich, hab ich gemacht, mehrfach.
Bild: Holsterköcher mit nass verarbeitetem Lederbezug