2 Kinderbögen, Bambus-Sehne, osmanischer Form
Verfasst: 23.10.2016, 17:02
Hallo,
ich möchte im Folgenden 2 Kinderbögen präsentieren, die ich aus Bambuslatten und Sehne gebaut habe. Beide sind für einen Auszug bis max. 60cm gedacht, momentaner Auszug ist (entspr. Pfeillänge) 52cm. Die Zuggewichte wurden bei 52cm Auszug gemessen. Die Bögen sind 3-teilig aufgebaut und im Siyahbereich ist ein Stück Bambus aufgeleimt welches dann den Mittengrat bildet.
Form / Maße/ Zuggewichte/ Gewicht / Sehnenmenge/Leim:
Beide ähnlich wie osmanisch, ähnlich Vorgaben bei A.Karpowicz.
Größerer Bogen: ntn 99cm, WA-Breite 26mm und ab Kasanbiegung gleichmäßig verringert auf 6mm am Tipende, WA-Dicke bis Kasanbiegung ca. 7,5mm, Bambusdicke ca. 5,5-6mm, Bambusquerschnitt bikonvex, Griffstück incl. Spleissstellen 17,5cm / 14,5# / Sehne ca. 25g/ Hasenhautleim 20%ig mit Vorgrundierung (10%ig, Hausenblasenleim-Hasenleim 1:1).
Kleinerer Bogen: ntn 93,5cm, WA-Breite 21mm und ab Kasanbiegung gleichmäßig verringert auf 4,5mm am Tipende, WA-Dicke bis Kasanbiegung ca. 6,5mm, Bambusdicke ca. 4,5-5mm, Bambusquerschnitt bikonvex , Griffstück incl. Spleissstellen 17,5cm / 7,5# / Sehne ca. 15g/ Hasenhautleim 20%ig mit Vorgrundierung (10%ig, Hausenblasenleim-Hasenleim 1:1).
Verarbeitung:
Bambusstreifen gleichmäßig breit und dick, nach kurzem Wässern kurz erhitzt über glühender Herdplatte, gebogen in Schablone (Foto). Auf der Bauchseite = Bambusaussenseite wurde nur die Wachsschicht entfernt. Für die Sehnenauflage (Hirsch) habe ich Rillen mit einer Holzsäge gemacht (Zähne gekappt). Der grundierte, getrocknete Rücken wurde sehr leicht mit 400er Papier überschmirgelt und dann mit ca. 15%igem Hasenleim dünn bestrichen. Danach Sehnenauflage, zweilagig. Die Sehnenauflage bedeckt die Aussenkanten dünn, aber bedeckt die Bauchseite nicht einmal randlich. Nach 1 Tag wurden die Tips ca. 5-7cm zusammengebunden. Trocknung ca. 5 Tage lang kühler, dann bei 22-25°C im Wohnraum bei trockenem Wetter. Nachtrockung bei heissem Wetter 28-30°C und niedriger Luftfeucht im Garten im Schatten ca. 5 Tage wobei die Bambusrücken feine lange schnurgerade tiefe Längsrisse bekamen. Dann noch 1 Woche Trockung im Wohnraum. Insgesamte Trocknungszeit ca. 3 Wochen (etwas kurz). Das Problem Längsrisse wurde entschärft durch Querbinden aus leimgetränkter Flachsschnur. Die Trocknung war zu schnell und die Rillen für die Sehnenauflage ev. zu tief. Erstes Aufspannen mit dem Tepelik, Tillern durch Abfeilen von Sehne. Schlusslackierung mit Harttrockenöl, die farbigen Partien mit Siegellack mit eingearbeiteten Pigmenten.
Nach ca. 100 Schuss haben die Bögen nicht mehr die hübsche C-Form wie vor dem 1. Aufspannen, dies liegt am rel. starken Set des Bambus.
Schon der 7,5#-Bogen hat bereits eine rel. starke Vorspannung, bedingt durch die Form. Gut für die Abschussgeschwindigkeit. Ein früherer deutlich schwächer gebogener 6,5#-Recurvebogen hat eine bei weitem geringere Vorspannung. Hier sieht man schön den Formeinfluss.
Die gleichmäßig dicken Pfeile sind aus Baumarkt-Bambus-Blumenstöckchen und wiegen ca. 10,5g, FOC 0 (!) %. Befiederung normale Truthahnfedern 4“, höhenreduziert. Geschossen wird mit Daumentechnik incl. Dreh-u.Kipptechnik (natürlich noch auf Anfängerniveau). Die Pfeile sind konsequent in Farben, die ein Wiederauffinden optimal erleichtern.
Für den stärkeren Bogen wird ein Daumenring benötigt, bewährt hat sich der rechte im Foto, ohne Schnüre.
Sehne: Dynema Drachenschnur (Flechtleine), ca. 150 daN.
Hier noch ein Link auf die Probleme Längsrisse und Stringfollow bei diesen Bögen:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=29110
Grüße
Windkanter
ich möchte im Folgenden 2 Kinderbögen präsentieren, die ich aus Bambuslatten und Sehne gebaut habe. Beide sind für einen Auszug bis max. 60cm gedacht, momentaner Auszug ist (entspr. Pfeillänge) 52cm. Die Zuggewichte wurden bei 52cm Auszug gemessen. Die Bögen sind 3-teilig aufgebaut und im Siyahbereich ist ein Stück Bambus aufgeleimt welches dann den Mittengrat bildet.
Form / Maße/ Zuggewichte/ Gewicht / Sehnenmenge/Leim:
Beide ähnlich wie osmanisch, ähnlich Vorgaben bei A.Karpowicz.
Größerer Bogen: ntn 99cm, WA-Breite 26mm und ab Kasanbiegung gleichmäßig verringert auf 6mm am Tipende, WA-Dicke bis Kasanbiegung ca. 7,5mm, Bambusdicke ca. 5,5-6mm, Bambusquerschnitt bikonvex, Griffstück incl. Spleissstellen 17,5cm / 14,5# / Sehne ca. 25g/ Hasenhautleim 20%ig mit Vorgrundierung (10%ig, Hausenblasenleim-Hasenleim 1:1).
Kleinerer Bogen: ntn 93,5cm, WA-Breite 21mm und ab Kasanbiegung gleichmäßig verringert auf 4,5mm am Tipende, WA-Dicke bis Kasanbiegung ca. 6,5mm, Bambusdicke ca. 4,5-5mm, Bambusquerschnitt bikonvex , Griffstück incl. Spleissstellen 17,5cm / 7,5# / Sehne ca. 15g/ Hasenhautleim 20%ig mit Vorgrundierung (10%ig, Hausenblasenleim-Hasenleim 1:1).
Verarbeitung:
Bambusstreifen gleichmäßig breit und dick, nach kurzem Wässern kurz erhitzt über glühender Herdplatte, gebogen in Schablone (Foto). Auf der Bauchseite = Bambusaussenseite wurde nur die Wachsschicht entfernt. Für die Sehnenauflage (Hirsch) habe ich Rillen mit einer Holzsäge gemacht (Zähne gekappt). Der grundierte, getrocknete Rücken wurde sehr leicht mit 400er Papier überschmirgelt und dann mit ca. 15%igem Hasenleim dünn bestrichen. Danach Sehnenauflage, zweilagig. Die Sehnenauflage bedeckt die Aussenkanten dünn, aber bedeckt die Bauchseite nicht einmal randlich. Nach 1 Tag wurden die Tips ca. 5-7cm zusammengebunden. Trocknung ca. 5 Tage lang kühler, dann bei 22-25°C im Wohnraum bei trockenem Wetter. Nachtrockung bei heissem Wetter 28-30°C und niedriger Luftfeucht im Garten im Schatten ca. 5 Tage wobei die Bambusrücken feine lange schnurgerade tiefe Längsrisse bekamen. Dann noch 1 Woche Trockung im Wohnraum. Insgesamte Trocknungszeit ca. 3 Wochen (etwas kurz). Das Problem Längsrisse wurde entschärft durch Querbinden aus leimgetränkter Flachsschnur. Die Trocknung war zu schnell und die Rillen für die Sehnenauflage ev. zu tief. Erstes Aufspannen mit dem Tepelik, Tillern durch Abfeilen von Sehne. Schlusslackierung mit Harttrockenöl, die farbigen Partien mit Siegellack mit eingearbeiteten Pigmenten.
Nach ca. 100 Schuss haben die Bögen nicht mehr die hübsche C-Form wie vor dem 1. Aufspannen, dies liegt am rel. starken Set des Bambus.
Schon der 7,5#-Bogen hat bereits eine rel. starke Vorspannung, bedingt durch die Form. Gut für die Abschussgeschwindigkeit. Ein früherer deutlich schwächer gebogener 6,5#-Recurvebogen hat eine bei weitem geringere Vorspannung. Hier sieht man schön den Formeinfluss.
Die gleichmäßig dicken Pfeile sind aus Baumarkt-Bambus-Blumenstöckchen und wiegen ca. 10,5g, FOC 0 (!) %. Befiederung normale Truthahnfedern 4“, höhenreduziert. Geschossen wird mit Daumentechnik incl. Dreh-u.Kipptechnik (natürlich noch auf Anfängerniveau). Die Pfeile sind konsequent in Farben, die ein Wiederauffinden optimal erleichtern.
Für den stärkeren Bogen wird ein Daumenring benötigt, bewährt hat sich der rechte im Foto, ohne Schnüre.
Sehne: Dynema Drachenschnur (Flechtleine), ca. 150 daN.
Hier noch ein Link auf die Probleme Längsrisse und Stringfollow bei diesen Bögen:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=29110
Grüße
Windkanter