im Mai diesen Jahres lag ein kleines Spitzahornbäumchen am Rande eines Sportplatzes. Die Wurzeln abgefressen und der Krone fast gänzlich beraubt lächelte es mich matt und schon halb tot an und bat darum, ein Bogen werden zu dürfen. Was sollte ich tun? Ich nahm es mit nach Hause. Der Stamm blieb ungespalten - ich war es nicht. "Ahorn ist eine Diva." "Der muß noch trocknen." "Ahorn ist schnell irreparabel übertrocknet." "Der lag jetzt etwa 3 Wochen draußen rum." "Die Rinde muß runter." "Dann reißt der Stamm aber, es ist Mai und nicht Winter." "Mach langsam, dann trocknet er beim Arbeiten.".. usw begab ich mich frisch ans Werk. Der Rücken war schnell gefunden, die dünnere Seite mit den Knubbeln sollte nach oben. Dort war ein Ästchen schräg aus dem obersten Knubbel herausgewachsen. Nun hat er dort eine Delle. Die kräftigere dicke Seite kam nach unten. Die äußeren 4 Jahresringe mussten runter. Sie waren zusammen nur 3 mm breit. Der Rückenring ist jetzt knapp 5 mm breit, das sollte reichen. Der Bogen wurde symmetrisch und pyramidal gebaut. An den Fades ist er 45 mm breit und 22 mm dick, die Tips sind 15 mm breit und 12 mm dick. Overlays sind bei Ahorn und 57# nicht nötig. Das schwarze Griffleder war einmal Teil eines Sitzkissen eines weggeworfenen Bürostuhls, den ich auch gefunden habe. Nach der Endbehandlung mit 4x Leinöl wurde die Maserung leider nicht groß angefeuert aber das Holz glänzte und schillerte opal wie ein angelutschter Bonbon. Das ist auf den Bildern leider nicht zu sehen. 3" Set hat er, das kommt wohl von der Restfeuchte. Bevor er übertrocknet, kann ich damit aber leben. Aber nun genug gesabbelt, hier sind die Bilder. Dies ist meine 2. Präsentation und der erste Versuch, aus Spitzahorn einen Bogen zu bauen. In der Hoffnung, er gefällt euch so wie mir erwarte ich Kritik und Hinweise
