Und wieder so ein Bauversuch aus Restholz. Mit diesem Bogen habe ich einen Robinienstave verarbeitet, für den ich so gar kein Augenmaß aufbringen konnte. Den armen Kerl habe ich etwa zu der Zeit, als ich hier meine ersten Beiträge geschrieben habe, so böse mit dem Ziehmesser malträtiert, bis nichts mehr zu retten war. Dann habe ich den Stave in die Ecke gestellt, wo er jedes Mal, wenn ich ihn sah, wie ein Stachel in meinem Fleisch wirkte... Kurz und gut: Ich habe den Robinienstave wieder hervorgeholt und geschaut, ob nicht wenigstens so eine Art Kinderbogen daraus werden könnte. Siehe da - ich habe zumindest eine Tillerübung daraus machen können. Den Bogen stelle ich deshalb ins Forum, um wiederum als schlechtes Beispiel zu dienen. Ich habe nämlich einige Fehler teilweise wiederholt gemacht, dabei aber auch vieles gelernt.
Hier die Daten und Bilder:
Bogenname: YASOS (Yet Another SubOptimal Selfbow)
Material Robinie mit Splintresten.
Länge: 110 cm
Länge NtN ungespannt: 104 cm
Länge NtN gespannt:
Standhöhe: 8 cm
Breitentaper oben: 1,8 cm -> 1,0 cm, unten: 1,9 cm -> 1,2 cm
Dickentaper oben: 0,8 cm -> 0,4 cm, unten: 0,8 cm -> 0,5 cm
Standhöhe: 8 cm
Zuggewicht: kann ich noch nicht feststellen. Gefühlt würde ich sagen etwas mehr als 5#@13". Ich werde mir eine digitale Zugwaage zulegen müssen, damit ich dieses Bögelchen und meinen NAMP überhaupt messen kann.
Sehne: Dacron B55, 6 Strang flämisch Spleiß
Ungespannt. Im unteren Wurfarm (links) ist eine deflexe Welle, bei der ich vermute, dass sie durch den Ast, der dort wuchs, entstanden ist.
Standhöhe
Vollauszug. Am unteren Wurfarm sieht man, dass ich immer noch zu griffnaher Biegung neige. Ich glaube aber, dass ich es diesmal etwas besser hinbekommen habe als bei meinem Eschebogen NAMP.
Der Sehnenverlauf war das Hauptproblem. Ursprünglich war der Bogen so nach der Seite verzogen, dass die Sehne fast 2 cm am Griff vorbei lief. Zum ersten Mal habe ich den Griff mit der Heißluftpistole gewärmt und dann kräftig gebogen. Ich habe den Griff über ein Stück Manau kräftig entgegen der Biegung korrigiert. Das hat auch geklappt, aber durch das Manau habe ich mir im Griff eine veritable Druckstelle eingehandelt.
Griff Seitenansicht mit Druckstelle durch das Biegen
Griff Bauchansicht
Oberer Wurfarm. Die Tips habe ich extra recht lang gelassen, damit meine Spannschnur darüber passt.
Unterer Wurfarm. Hier sieht man deutlich, wie mir nach und nach der Splint abhanden gekommen ist.
Ast im unteren Wurfarm. Das wr die Problemstelle schlechthin. Bauchseitig befindet sich dort die deflexe Welle, die das Tillern für mich ein wenig anspruchsvoller gemacht hat.
Alles in allem bin ich zufrieden. Der Bogen ist natürlich wieder kein Kraftpaket, aber zum einen konnte ich aus einem vermurksten Stave noch etwas machen anstelle den Stave zu verheizen und zum anderen merke ich, dass ich ganz allmählich erste Fortschritte beim Tillern mache. Diesmal hat mir ja niemand über die Schulter gesehen und so habe ich mich vollständig auf meine eigenen Sinne verlassen müssen. Das macht mir durchaus Hoffnung für die kommenden Projekte.
Soll YASOS am BdM teilnehmen? Wenn Ihr meint, er soll, dann soll er.
In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim Betrachten der Bilder und ich freue mich wieder auf Eure Kommentare.
LG
Ralf
YASOS - Robinien-Flachbogen x#@13"
- ralfmcghee
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YASOS - Robinien-Flachbogen x#@13"
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
- eddytwobows
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- Beiträge: 4295
- Registriert: 31.05.2009, 12:09
Re: YASOS - Robinien-Flachbogen x#@13"
Sieht doch gut aus...
Wg. BdM... Kinderbögen sind dort immer gern gesehen...
Und das mit der Griffnahen Biegung kriegste auch schon noch irgendwann in den Griff...(...uups, ein Wortspiel...)
Spät., wenn Du anfängst Elb´s zu bauen...
LG
etb
Wg. BdM... Kinderbögen sind dort immer gern gesehen...
Und das mit der Griffnahen Biegung kriegste auch schon noch irgendwann in den Griff...(...uups, ein Wortspiel...)
Spät., wenn Du anfängst Elb´s zu bauen...
LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven