NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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ralfmcghee
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NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von ralfmcghee » 14.05.2014, 11:31

Hier in FC werden täglich gute bis hervorragende Bögen präsentiert und natürlich strebe ich auch so einen Bogen an. Bis dahin ist es aber für mich noch ein weiter Weg und so möchte ich Euch einen Bogen vorstellen, der so ziemlich das Gegenteil eines guten Bogens sein dürfte. Einsteiger und Neulinge aufgepasst! :D

Zielsetzung: Vor einigen Wochen ist mir ein Eschenbogen beim Tillern gebrochen. Das Holz für diesen Bogen stammte aus einem recht tiefen, aber schmalen Eschensegment, von dem ich den inneren Teil längs abgesägt hatte (ähnlich wie der erste Bissen von einem schmalen Stück eines großen runden Kuchens). Den besseren Teil des Staves habe ich noch.

Im Forum habe ich wertvolle Hinweise darauf bekommen, dass der Bruch vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass ich vor dem Tillern die Kanten nicht gebrochen habe. Nun ging es mir einzig darum, aus genau diesem Bruch-Holz noch einen Bogen zu bauen und einen erneuten Bruch während des Baus zu vermeiden - egal, was dabei herauskommt.

In diesem Beitrag zeige ich, welche Fehler ich in meinen Bogen eingebaut habe. Ich bin aber trotzdem froh, dass ein Bogen dabei entstanden ist.

Name des Bogens: NAMP (Not A MasterPiece)
Bogentyp: Flachbogen
Material: Esche
Länge: 83 cm (32,7")
Länge NtN ungespannt: 81,5 cm (32,1")
Länge NtN gespannt: 78cm (30,7")
Griff: Länge: 8 cm (3,1") Breite: 1 cm (0,4") Dicke: 1,5 cm (0,6")
Breitentaper: 1,5 cm (0,6") -> 0,6 cm (0,24")
Standhöhe: 8 cm (3,1")
Zuggewicht: Zeigt meine billige Federwaage nicht an; gefühlt 5#@13"
Finish: Schleifen 80 -> 120 -> 240 Korn; 3* Leinölfirnis
Sehne: Dacron B50, 4 Strang
Set wie ein Großer: 5,5 cm (2,17"), direkt nach Abspannen 6 cm (2,36")
Gewicht mit Sehne: 41g

Verwendetes Werkzeug: Japansäge, Raspel, Feile, Glasscherben

Hier die Bilder:

Ungespannt
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Standhöhe
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Vollauszug ca. 13"; man beachte den griffnahen Knick im oWA
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Oberer Wurfarm
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Tip
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Griff Rückenansicht
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Griff Seitenansicht
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Griff Bauchansicht. Kurios: Beim Einbrennen der Daten habe ich mir einen Schreibfehler geleistet. Da war wohl der Wunsch Vater des Gedankens. :D
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Fazit:
Ich freue mich, dass ich den Rest eines verunglückten Bogenbauversuchs noch relativ erfolgreich verwerten konnte. Dazu habe ich ein gewisses Gefühl dafür bekommen, wie man mit wenig Holzsubstanz umgehen muss. Auch habe ich die Verarbeitbarkeit von Esche als recht leicht erfahren. An meiner Sorgfalt bei der Holzbearbeitung muss ich aber noch arbeiten. Es gelingt mir immer wieder, kräftige Bearbeitungsspuren zu verursachen, die ich eigentlich nur noch entfernen könnte, indem ich den kompletten Bogen wegschmirgele. ;) Abgesehen davon findet man auf jedem meiner bisherigen Bögen mehr oder weniger deutliche Bearbeitungsspurren. Das muss definitiv besser werden.

Nun bin ich gespannt auf Eure Kommentare. Sie werden meine Selbsteinschätzung vermutlich bestätigen. Dass ich an dem Bogen etwas ändern werde, glaube ich nicht. Dieses Prachtexemplar hebe ich mir als Lehrstück auf.

Wenn sich der Bogen als Teilnehmer im BdM wiederfindet, ist das für mich in Ordnung. Dabei sein ist ja bekanntlich alles. :)

Viel Vergnügen beim Betrachten und Kommentieren und

macht Späne
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Neumi
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Re: NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von Neumi » 14.05.2014, 11:43

;D also mit griffnahen Biegungen hastes aber ;D
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von Roby-Nie » 14.05.2014, 11:55

Hey ralfmcgee,
dann ist doch aus dem Holz noch was geworden ;)
Putziges Ding.
Die Enden könnten definitiv mehr biegen.
Fang doch beim nächsten Versuch mit dem Tillern bei WA-Enden an, auch wenn es dann länger braucht bis es nach Bogen aussieht.
Daumen hoch für diesen Zwerg.
Roby
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Re: NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von Dette » 14.05.2014, 13:01

Neumi hat geschrieben:;D also mit griffnahen Biegungen hastes aber ;D
Grüsse - Neumi

Hihi, ja der Knick kommt bekannt vor ;)

Aber sonst ist der doch schick geworden und war mit Sicherheit ne super Übung. Grade bei so einem kleinen Bogen muss man ja noch vorsichtiger mit dem Holz umgehen.

Ich bin sehr gespannt auf den nächsten großen Bogen von dir!

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Re: NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von Spanmacher » 14.05.2014, 15:18

Ich finde es vorbildlich, wenn jemand nicht aufgibt, sondern dazulernen möchte.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: NAMP - Esche-was-auch-immer-Bogen 5#?@13"

Beitrag von Fichtenelch78 » 14.05.2014, 18:49

Ich finde es auch toll wenn jemand nach immer weiter macht um zu lernen. Immerhin haben wir alle mal mit "mittelmässigen" Bögen angefangen!
Also einfach immer weitermachen! Jeden Bogen den man baut wird ein bißchen besser ...oder man lernt ein bißchen was dazu! :)
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!

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