Habe inzwischen aus dem ehemaligen Elsbeerenkrummholz, nachdem er in "Mehlbeerensapling" umgewidmet wurde, (siehe Beitrag vom 5.okt.) ein Bögeli geschnitzt und will das der hochgeschätzten Gemeinschaft nicht vorenthalten. Die Bauerei war spannend und erlebnisreich, da sich das ca. 3cm dicke Stämmchen gar nicht gerne dampfbiegen liess und nur zögerlich von seinen, in 30 Lebensjahren eingeübten "Seitenschwüngen" Abstand nahm.

- Soweit so gut... Entweder mit Daumentechnik oder links zu schiessen - So bringt ein neuer Bogen dir neue Dinge bei..
Die beiden Wicklungen bekam er, weil sich am Bogenrücken, bei zwei Ästchen, zugseitig ein Span lösen wollte.

- Mit Sehne auf Standhöhe
Und dann schliesslich, beim Schiessen hab ich festgestellt, dass das der mit Abstand schnellste Bogen ist,

den ich bisher gebaut habe. Nicht so schnell wie der FF bespannte Old Trad. "Ghost" natürlich - aber trotzdem - richtig schön sowas! Auch wenn er bei Vollauszug durchaus keinen ästhetischen Augenschmaus darstellt,

- Vollauszug 29 1/2 " Ansonsten 66" 33lbs
so funktioniert er doch für meine Verhältnisse ziemlich gut!
Kann das Holz nur weiterempfehlen! Ähnlich wie Hartriegel, nur vielleicht weniger schwer. Einfach ein hartes, eigenwilliges, unglaublich zähes Holz, aus dessen Rinde man eine kirschholzfarbene (bisher) lichtechte Beize kochen kann.
So , nach all dem kaum verhohlenen Eigenlob nun doch noch ne Frage: Wie biegt man denn nun so eine Elsbeere/Mehlbeere richtig, so dass sie nicht immer wieder aus ihrer frisch hingebügelten Form raus, und in ihre eigene zurückkriechen will? Denn das macht sie wirklich schrecklich gerne!
Das Positive an dieser Eigenschaft ist natürlich, dass sich der Bogen bisher 0% Set eingefangen hat.
P.s. bin gerade an einem weissen Hartriegel und sehr gespannt wie der wirft, so er denn wird...
Grüsschen
Lena
Life is like riding a bicycle, to keep your balance, you have to move.
Albert Einstein