Dieses böglein hier ist entstanden weil ich einen spaltabriss vom vogelbeerstave verwenden wollte um mein gewünschtes design sozusagen am "kleinen bruder" auszuprobieren. (trocknet viel schneller)
Das ist jetzt mein 15er Bogen, und die ergebnisse haben mich mehr als überrascht. Dieses Holz/Design macht ganz schön was mit!
Verwendete werkzeuge waren Axt, Zugeisten, Zwinge, schleifpapier und Flintstein.
Nachdem alles grob Rausgehauen wurde was ich weghaben wollte (bogen wurde komplett nach gefühl gebaut) habe ich die feinjustierung und tiller komplett mit einer flintsteinkante zurechtgeschabt. Das ist zeitintensiv aber garantiert die nötige sorgfalt für einen guten bogen, man kann sich quasi gar nicht erst beeilen.
Der versuch die enden über der herdplatte zu tempern um recurves zu biegen hat wegen ungeduld zu bösen knacksern geführt die ich mit rohhaut geflickt habe. Jetzt hält es und man kann die biegung der recurves auch noch erahnen wenn man genau hinschaut.
Das design (von den recurves abgesehen!), dass ich schon laaaange mal ausprobieren wollte habe ich mir quasi von Amazonas-indianern/papua-neuginea-indianern abgeschaut, es erschien mir wie eine art bogen-urtyp. Schön und vor allem Schlicht. Die müssen ja gründe haben dass sie es verwenden.
Die Pfeile in den Bildern sind aus Karde mit vorschaft/spitze aus jeweils hasel und hartriegel (mit birkenpech fixiert), ich weiss nicht ob es am hohen spine oder den schweren spitzen liegt, aber sie fliegen auch über weite distanzen schnurstracksgerade wenn man sie richtig löst. obwohl sie keine federn haben.
auch die habe ich grob nach dem vorbild von natives gefertigt, in erster linie nach gefühl. und es klappt.
Die Daten:
100cm (ca. 40") lang NtN
2,2cm breit in der mitte
1,4cm breit an den Tips
1,0cm dick
Sehne: Flachsschnur aus dem Bauladen (mein preiswerter favorit für tillersehnen

Standhöhe: ca. 14cm
Zuggewicht: 25# bei 44cm (17,3") auszug
Der stave im letzten bild, der große bruder sozusagen, bekommt das gleiche design und einen etwas steiferen griff
Bilder: