Eibe Tauglichkeits test

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 05.10.2023, 07:52

Neumi hat geschrieben:
04.10.2023, 22:34
Bei den genannten Zahlen hast du 10,5% und 10,7% Holzfeuchte.
Ja, hast Recht. Ich hab's falsch berechnet.

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 05.10.2023, 16:11

Jetzt tut sich nichts mehr beim Gewichtsverlust.
Stück 1 : 92,6g zu 83,3g sind 11,1%
Stück 2 : 49,6g zu 44,6 sind 11,2 %
Grüße
Daniel

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Neumi » 15.10.2023, 09:56

Bei den genannten Holzfeuchte-Werten vermute ich dass der Pilz der Hauptverantwortliche für den Bruch war.
Der Bogen war allerdings auch sehr kurz.
Ich würde beim nächsten Versuch mind. 30 cm länger bauen.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 17.10.2023, 15:36

Nächster Versuch.
Eibe auf Hasel.
Ich hatte noch einen angefangen Hasel Bogen den ich jetzt als Backing für die Eibe nehmen möchte.
Dazu noch ein paar Fragen:
Ich würde den Hasel von 8mm auf 5mm tapern. ( gesamt länge 170cm) Passt das ?
Breiter als ca. 3,5 cm geht bedingt durch den Hasel nicht. Sollte der Bauch dann eher flach weden oder kann man dem auch ein D-Profiel verpassen?
Hat jemand Erfahrung mit Eibe auf Hasel?
Ich hätte auch noch ein 0,5mm Stück Rohhaut. Wäre das als zusätzlicher Bruchschutz sinnvoll?
Grüße
Daniel

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 17.10.2023, 16:21

Hab jetzt doch noch was im Forum gefunden.
Heibe von Hieronymus

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Neumi » 17.10.2023, 19:10

Doughal hat geschrieben:
17.10.2023, 15:36
Ich würde den Hasel von 8mm auf 5mm tapern... Sollte der Bauch dann eher flach weden oder kann man dem auch ein D-Profiel verpassen
Hasel auf Eibe ;)
Kannst du so machen. Runder Bauch bei Eibe ist auch OK. Rohhaut ist unnötig.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 18.10.2023, 12:11

Neumi hat geschrieben:
17.10.2023, 19:10
Kannst du so machen. Runder Bauch bei Eibe ist auch OK. Rohhaut ist unnötig.
Grüße - Neumi
Danke
Neumi hat geschrieben:
17.10.2023, 19:10
Hasel auf Eibe ;)
Merk ich mir :)

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Kemoauc » 20.10.2023, 16:39

Aalso, ich persönlich würde es vom Gedankengang her anders anlegen.
Eher den Hasel als Bogen fertigstellen.gut tillern (das Zuggewicht muß nicht hoch werden,als reine Zughälfte, m.E. ist aber auch eine gute Kraftverteilung im zugbelasteten Teil VOR dem laminieren ne gute Sache :D ), danach die Eibe (Kernholz) als Facing drauf. Der Hasel als Zugteil muß nicht unbedingt sehr breit werden,das ist ja nur,weil Hasel als Selfbow bauchseitig nicht sehr druckfest ist. Eibenkernholz ist wesentlich druckfester als Hasel.Meist jedenfalls. :D
Ich denk mal,wenn Du den Haselteil auf so ca 10-15# ( auf ganzer Länge,grifflos) gut tillerst, käme das meiner Einschätzung nach gut hin. Dann den Bauchteil (Eibe) aufleimen, dann beginnt zwar der ganze Tillervorgang von vorne,aber immer im Bewusstsein,das der Zugteil bereits stimmt. ;)
Nur so meine Gedanken.
Grüßle,
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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Stefan73 » 20.10.2023, 18:47

Ingmar hat Recht. Ich bin grad selbst bei meinen ersten Laminierversuchen. Dabei habe ich gelernt, dass es für das Gesamtergebnis extrem zuträglich ist, wenn die einzelnen Komponenten für sich genommen gut funktionieren und sauber verarbeitet sind.

Ich orientiere mich bei der weiter unten liegenden Ebene an der jeweils darüber liegenden. Es ist also besonders wichtig, diese akkurat aufzubringen. Ein Backing-Laminat kann sich beim Aufkleben seitlich verziehen. Das hat mich schon einen kompletten Bogen gekostet und macht mir den zweiten jetzt akut unnötig schwierig bis hin zur Frage, ob der halten wird.

Alles in allem finde ich das Prinzip des Laminierens aber hochspannend und - akkurate Arbeit vorausgesetzt - auch einfacher zu handhaben als einen reinen Selfbow.

Viel Spaß damit und gutes Gelingen!

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 21.10.2023, 10:59

Kemoauc hat geschrieben:
20.10.2023, 16:39
Aalso, ich persönlich würde es vom Gedankengang her anders anlegen.
Das hört sich schlüssig an. Für den aktuellen Bogen aber nicht mehr umsetzbar da ich einen WA am Hasels schon auf die fast fertigen maße von 8 auf 5mm runter gearbeitet habe. Zuggewicht ist da gefühlt keins mehr vorhanden. Ich denke wenn ich den auf den Tillerbaum lege wird das Gewicht der wage den schon auf 28" ziehen ;D
8mm fühlen sich verdammt dünn an.

Beim nächsten werde ich das aber bestimmt mal probieren.
Ich hätte da noch meinen ersten Haselbogen mit nem bescheidenen Tiller und Strauchrissen.
Der hat so um die 30#. Den könnte ich mal auf 15# runter tillen und schauen ob die Risse dann weg sind.
Geschossen wird der sowieso nicht mehr.
Ich denke aber auch das wenn man den Hasel stärker lässt das man noch viel sorgfältiger arbeiten muss als wenn er so dünn ist und sich so dem facing etwas anpassen kann.
Ich versuchte natürlich trotzdem so akkurat wie möglich zu bauen.
Stefan73 hat geschrieben:
20.10.2023, 18:47
Ein Backing-Laminat kann sich beim Aufkleben seitlich verziehen. Das hat mich schon einen kompletten Bogen gekostet und macht mir den zweiten jetzt akut unnötig schwierig bis hin zur Frage, ob der halten wird.
Da wollte ich dich sowieso mal fragen wie du die jetzt fixiert hast. Schraubzwingen, Schnürung oder Schnürung mit Keilen?
Oder ganz anders .
Ich bin mir da noch nicht sicher wie ich es machen werde.
Ich könnte mir aber vorstellen das wenn man schnürt und dann kleine Keile rein treibt man etwas mehr Kontrolle und eventuell auch etwas besser nach justieren kann.
Grüße,
Daniel

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von schnabelkanne » 21.10.2023, 12:31

Mit welchem Kleber arbeitest du, Schnürung mit Keilen ist ausgezeichnet braucht aber einen Kleber der eine längere Verarbeitungszeit hat, z.B. Uhu Endfest 300, mit Holzleim dauert das zu lange.
Ich finde generell Schnürung, oder auch nur alter Fahrradschlauch etwas einfacher zu kontrollieren, als Kleben mit Zwingen (ohne Form).
@ Stefan ich denke auch das laminierte Bögen einfacher zu Tillern sind als Selfbows, da man sich ja schon vorher überlegt welche Hölzer nehme als Rücken und welche am Bauch und die jeweiligen Stärken der Hölzer richtig einzusetzen.

Lg Thomas
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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 21.10.2023, 12:46

Ich hab Uhu Endfest 300 hier. Für Holzleim traue ich mir erstmal noch nicht zu die Laminate so passgenau zu arbeiten. Hab noch nie eine so lange Klebeverbindung hergestellt.
Grüße,
Daniel

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Stefan73
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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Stefan73 » 21.10.2023, 13:58

Doughal hat geschrieben:
21.10.2023, 10:59
Da wollte ich dich sowieso mal fragen wie du die jetzt fixiert hast. Schraubzwingen, Schnürung oder Schnürung mit Keilen?
Oder ganz anders .
Ich bin mir da noch nicht sicher wie ich es machen werde.
Ich könnte mir aber vorstellen das wenn man schnürt und dann kleine Keile rein treibt man etwas mehr Kontrolle und eventuell auch etwas besser nach justieren kann.
Grüße,
Daniel
Hi Daniel,

bei mir hat sich das korrekte Aufkleben als zentraler Faktor für den weiteren Prozess erwiesen. Bei mir wars Bambus, und der scheint mir in der Hinsicht ziemlich kritisch, vermutlich wegen seiner sehr hohen Zugfestigkeit. Hasel ist vielleicht weniger sensibel, aber trotzdem würde ich auch mit diesem Material maximal darauf achten, dass das Laminat gerade verklebt ist.

Beim ersten Versuch habe ich das Backing einfach auf den späteren Bauch gelegt, geschaut, dass es gerade liegt und es dann mit drei alten Fahrradschläuchen auf ganzer Länge fest umwickelt. Kleber war Uhu Endfest 300. Das klappt vom Gefühl her hervorragend. Der Anpressdruck ist mindestens ausreichend und vermutlich nicht zu hoch, die Fuge sieht gut aus nach dem Kleben.

Dummerweise sind dünn gehobelte Holzleisten (oder Gras, wegen Bambus...) seitlich deutlich flexibler als ich das erwartet hätte. Im Ergebnis hatte ich beim ersten Bogen also im Prinzip ein weit gespreiztes U auf der Eibe kleben. Weil ich im nächsten Schritt die Form des Bogens dem Backing folgend herausgearbeitet habe, ist der Bogen unter Zug massiv über den Rücken gerollt. Die Korrektur war mit meinem eigentlichen Ziel nicht vereinbar -> Projektende.

Zweiter Versuch: Hier hatte ich ein wirklich gerades Laminat aus Bambus und Goldregen, nicht nur Bambus solo (meine Erwartung, dass sowas seitlich steif genug sein sollte, hat sich - naja, was schon...) Jedenfalls habe ich das Backing erst mit Klebeband punktuell möglichst fest in möglichst gerader Linie fixiert. Danach habe ich nicht drei, sondern mindestens 20 kurze Streifen von alten Fahrradreifen in jeweils gegenläufiger Richtung fest um das Werkstück gewickelt, anschließend noch mit ein paar längeren Streifen die Lücken geschlossen. Alles sehr vorsichtig, wegen oben beschriebener Erfahrung.

Erfolgsquote: ungefähr 80 Prozent. Die restlichen 20 Prozent sind das Ende des einen Wurfarmes. Die sind nach links gerutscht und machen mir jetzt das Leben schwer. Vermutlich wird ein Bogen draus. Dass ich mein angestrebtes Zuggewicht erhalten kann, ist mindestens unsicher. Insgesamt also kein Totalverlust, aber jedenfalls ärgerlich -> Optimierungsbedarf.

Also habe ich nachgedacht und werde dem nächsten Bambus keine Möglichkeit geben, seitlich auszuweichen. Weil ich keine Bandsäge habe, ist mein Bauch-Holz vor dem Kleben immer deutlich breiter als das Backing. Heißt: Das Backing hat schon weitgehend seine endgültige Form (Tiefentaper, Tiller, Breite mit geringer Sicherheitstoleranz), der Bauch ist im Prinzip ein langer Klotz mit deutlicher Überbreite. Das gibt mir die Möglichkeit, beim nächsten Bogen das Backing erst trocken aufzulegen, den Umriss anzuzeichnen, anschließend den Uhu aufzubrigen, das Backing passgenau aufzulegen. Danach werde ich kleine Vierkantholz-Stückchen in gleichmäßigen Abständen um das Backing herum mit Sekundenkleber möglichst eng an der Bambus-Kante ansetzen, sodass da nix verrutschen kann. Danach kommt eine flexible Holzleiste auf das Backing (vielleicht noch mit Textilpolster drunter) und dann wieder die Prozedur mit den alten Fahrradschläuchen. Erst kurze Stücke gleichmäßig verteilt über die Länge und hinterher die Lücken zumachen mit längeren Gummistreifen.

Alte Fahrradschläuche gibts für freundliche Konversation und ein paar Euro für die Kaffeekasse im Überfluss in jedem Fahrradgeschäft.

Disclaimer: Ich gehöre hier im Forum nicht zur Profi-Riege, sondern bin bestenfalls fortgeschrittener Anfänger. Was ich beschrieben habe, sind meine Fehler, was ich draus gelernt habe und welche Strategie mir dagegen eingefallen ist. Wenn Dir jemand anderes was anderes sagt - dann nimm es ernst :)

Ich wünsch Dir viel Spaß und den nötigen Dusel!

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Stefan73 » 21.10.2023, 14:28

Doughal hat geschrieben:
21.10.2023, 10:59
Ich könnte mir aber vorstellen das wenn man schnürt und dann kleine Keile rein treibt man etwas mehr Kontrolle und eventuell auch etwas besser nach justieren kann.
Grüße,
Daniel
Das hatte ich grade übersehen. Die Sache mit den Keilen mache ich nicht wegen meiner Werkstatt-Umstände. Da wo ich den Bogen klebe, kann ich ihn nicht über Nacht lassen, der muss danach ins Auto. Ein Werkstück mit fünfhundert Keilen aufeinander im Bauch... nein.

Deswegen bringe ich die ganze Geschichte mit einer provisorischen Sehne (eher vielleicht: Kälberstrick) unter ausreichende Spannung, direkt nach dem Kleben. Also über den Rücken. Das ist ein bisschen anstrengend, weil das gesamte Gebilde bei meiner Arbeitsweise doch ziemlich klobig ist. Hat aber im ersten Versuch direkt ganz gut geklappt.

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Re: Eibe Tauglichkeits test

Beitrag von Doughal » 21.10.2023, 14:54

Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht Stefan :)
Das mit den kleinen Klötzchen hört sich gut an. Hatte es eigendlich anders geplant aber vielleicht Versuch ich das auch mal so. Was Recht gut funktioniert um die aufgeklebten Klötzchen einfach und ohne die Gefahr das Holz zu beschädigen wieder zu entfernen wäre auf dem Holz sowie auf den Klotz Klebeband zu kleben und diese dann mit Sekundenkleber zusammen zu kleben.

Beim Hasellaminat war ich auch überrascht wie flexibel der in alle Richtungen ist. Deswegen hatte ich eigendlich die Idee den ganzen Bogen auf einer Vorrichtung zusammen zu kleben.
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So in der Art.
Ich hab noch eine 3cm starke Leimhozlplatte da wollte viele Löcher rein Bohnen die Laminate mit einem ausgedienten 7mm Kletterseil Schnüren und dann noch Keile unter die Schnürung treiben. Klebefüge orher leicht konkav schleifen.

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