Eibe auf dem Weg

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disco
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von disco » 20.11.2017, 17:53

Hallo,
jetzt habe ich mich im Bodentiller versucht und ihn erstmals zum Tillern aufgehängt. Hier kann man sehr gut das geflickte Astloch erkennen.
IMG_0759.jpg
IMG_0758.jpg


Ich möchte Euch fragen, wie ihr mit dem ersten Drittel des linken WAs umgehen würdet? Am Anfang ist er recht dick und steif, dann senkt sich der Rücken, so dass der WA schnell dünner wird. Auf dem unteren Bild ist dort ein leichter Knick zu sehen.

Liebe Grüße
Lutz

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killerkarpfen
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von killerkarpfen » 20.11.2017, 20:13

Nun da biegt sich ja noch kaum etwas, ausser im deflexen leichten Knick. Wellen im WA sind eine Schwachstelle da muss man Bauchseitig etwas Material belassen.

Sonst aber ist eine Eibe genau so zu tillern wie jedes andere Holz auch. Ich erlaube mir mal die böse Bemerkung, dass deine Bilder so identisch mit den meisten anderen Fragen zum Tiller sind wie die, die in letzter Zeit sehr oft gestellt wurden. Die Antworten waren's mehrheitlich auch :-\

Das Astloch ist an einer heiklen Stelle. Ich hätte da die Dübelversion vorgezogen wegen der ähnlichen Kompressionseigenschaften wie das umgebende Holz.
Eppur si muove

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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von schnabelkanne » 21.11.2017, 11:34

Nimm mal an den Enden etwas weg, den deflexen Knick am linken WA lass mal in Ruhe.
Lg Thomas
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disco
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von disco » 23.11.2017, 12:40

Hallo,
bis jetzt sieht alles ganz gut aus.
Im Bereich der Fade-Outs sind nun nach dem "in Form bringen" des Staves noch Furchen im Holz aus dem ursprünglichen Rohzustand übrig geblieben. Ich trau mich nicht so recht, diese Furchen wegzuschleifen, da ich befürchte, dass sich der Bogen an den Stellen zu stark biegen würde.Es sieht so aus, als ob sie die Biegequalität des Bogens im jetzigen Zustand (noch) nicht beeinträchtigen.
IMG_0795.JPG
IMG_0796.JPG


Würdet ihr die Furchen Furchen sein lassen, oder wäre es eine gute Idee, die Furchen mit eingefönten Epoxidharz zu schließen? Gibt es weitere Möglichkeiten?

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von killerkarpfen » 23.11.2017, 13:09

Lass die, vielleicht kommen sie beim Schleifen noch ewas besser. Ist halt ein Makel aber mit Epoxy bebappen wäre schade.
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von Ravenheart » 23.11.2017, 16:33

Die stören technisch nicht. Und ob sie optisch ein Makel oder "Charakter" sind, liegt im Auge des Betrachters!
;)

Rabe

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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von disco » 25.11.2017, 17:39

Hallo,

heute hatte ich Zeit und konnte endlich tillern.
IMG_0905.JPG
IMG_0903.JPG
IMG_0902.jpg


Wie findet ihr den Tiller vor dem Hintergrund des Astloches im rechten, oberen WA?

Hierzu hätte ich noch zwei Fragen: ich habe den Griff etwas nach unten versetzt, so dass der Mittelpunkt des Bogens im Griff ebenfalls nicht in der Mitte des Griffs liegt, sondern etwas Richtung oberer WA verschoben. Wenn ich nun den Abstand von der Sehne zum Bogenbauch bei beiden WA messen möchte, nehme ich dann die Mitte des Griffs als Maß, bspw. um 30 cm Richtung obere WA und 30 cm Richtung unterer WA zu gehen, um den Sehnenabstand an diesen Punkten bei den beiden WA zu bestimmen und vergleichen zu können oder nehme ich den Mittelpunkt des Bogens als Maß?

Im unteren Foto habe ich kurz vor Vollauszug (29") fotografiert und frage mich, wie ich den Sehnenwinkel unter 90 Grad bekomme. Bzw. wie muss ich weitertillern, so dass ich beim Vollauszug einen Winkel von bis zu 90 Grad bekomme?

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von schnabelkanne » 25.11.2017, 18:45

Servus,
um den Sehnenabstand vergleichen zu können nehme ich einfachen den max. Wert (Sehnenabstand) je WA, der sollte dann beim unteren WA etwas geringer sein, so um die 0,5 cm.
Zum Tiller kann ich nichts genaues sagen, hab nur das Bild auf dem Smartphone, für mich schaut es aber so aus als ob der Griffbereich noch komplett steif ist - oder soll das so sein?

lg Thomas
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von Ilmarinen » 25.11.2017, 20:27

disco hat geschrieben:Im unteren Foto habe ich kurz vor Vollauszug (29") fotografiert und frage mich, wie ich den Sehnenwinkel unter 90 Grad bekomme. Bzw. wie muss ich weitertillern, so dass ich beim Vollauszug einen Winkel von bis zu 90 Grad bekomme?


Hi,
wie Schnabelkanne schon schreibt, ist der Bereich links und rechts vom Griff noch total steif. Das sieht man schon auf Standhöhe. Da muss Biegung rein, weil du da am Meisten "Sehnenwinkel" verschenkst. Einen kurzen Bogen mit viel Auszug erreicht man mit mitbiegendem Griff und steifen Enden. Bei dir ist es im Moment in der Tendenz umgekehrt.

Grüße

Jörg
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von Blacksmith77K » 26.11.2017, 11:25

Den Sehnenwinkel bekommst du in dem aktuellen Stadium nur noch mit leichtem Flippen der Enden in den Griff. Wobei ich anmerken will, dass ich den Bogen als echt gelungen bezeichne und da keine Experimente mehr wagen würde. Wieviel Zoll Auszug strebst du an?
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von killerkarpfen » 26.11.2017, 11:50

So nach dem was auf dem Handy-Bildschirm zu erkennen ist bist du nahe den 90*
Es scheint links noch eine minime Reserve.

Gemäss der Bogenlänge und Bauart würde ich nicht mehr weiter ziehen. Zur Sicherheit könnte man ein Overlay aufbringen und da die Sehnenkerbe oben einfeilen. Richtig gemacht formt sich dabei ein kleiner Haken der ein Abrutschen der Sehne verhindert.
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von disco » 26.11.2017, 12:44

Hallo,

ich strebe einen einen Auszug von 29" an. Hier ein Foto mit Vollauszug und 46#:
IMG_0913.jpg


Die Pfundzahl stimmt. Schießen bring Spaß (ist cooler als immer nur Hasel :))
... und ich werde ihn so belassen. Nachher gehts aufn Acker, mal sehen, wie weit die Pfeile fliegen.

Heute Abend kommen noch Horn-Oberlays drauf, wenn es die Zeit erlaubt.

Liebe Grüße, Lutz

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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von Blacksmith77K » 26.11.2017, 13:00

Ja ich würde auch sagen : lass den so. Ich finde den Bogen durchaus gelungen!
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von schnabelkanne » 26.11.2017, 13:42

Servus,
bin schon gespannt wie weit die Pfeile fliegen, ist wirklich toll geworden die „Garteneibe“
und wenn Blacksmith sagt „lass ihn so“ dann bin ich auch seiner Meinung.
Ich bin halt ein Fan von Hornnocken bei „stabförmigen Bögen“!
Lg Thomas
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Re: Eibe auf dem Weg

Beitrag von disco » 26.11.2017, 16:09

Hallo und vielen Dank!

Die Garteneibe lässt sich viel weicher ziehen und wirkt viel "schneller" als die Haselbögen, die ich bis jetzt geschossen habe. Allerdings verspüre ich im Vergleich auch einen stärken Handschock.

Auf dem Acker konnte ich die Pfeile 162 große Schritte (entspricht ungefähr 162 Meter) weit werfen.

Liebe Grüße, Lutz

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