Leinenbacking

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schnabelkanne
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Leinenbacking

Beitrag von schnabelkanne » 17.10.2017, 15:46

Servus, brauche dringend Hilfe.

bei einem Osage Flatbow konnte ich keinen durchgehenden Jahresring freilegen, möchte deshalb ein Leinenbacking mit Hautleim aufbringen.
Das Leinen dehnt sich eine Richtung etwas in die andere gar nicht. Soll ich das Leinen so aufbringen, dass
es sich dehnt oder mit der Richtung wo es sich nicht dehnt (ist etwas blöd zu beschreiben) ;)
lg Thomas
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Re: Leinenbacking

Beitrag von fatz » 17.10.2017, 15:55

Ich koennt mir vorstellen, dass sich da auch in Richtung der Kettfaeden nix mehr dehnt, wenn du das mal verklebt hast.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Leinenbacking

Beitrag von Robinie Jörg » 17.10.2017, 16:03

Auch wenn Osage viel mitmacht, aber wenn du das Backing aus Leinen auf den Rücken machst wird dir über kurz oder lang der Bauch knittern.

Leinen hat 1% Dehnung und das macht das beste Holz nicht mit.

Nimm Sehnen oder vielleicht Rohhaut, wobei ich mit letzterem keine Erfahrung habe.

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Re: Leinenbacking

Beitrag von schnabelkanne » 17.10.2017, 18:47

Genügt als Bruchschutz für den Rücken eine Lage Sehnen?
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Re: Leinenbacking

Beitrag von Squid (✝) » 17.10.2017, 19:29

Als reines Bruchschutzbacking ist sicher Rohhaut die beste Wahl.
Leinen geht aber auch, wenn der Bogen lang genug ist und keinen extremen Biegeradius aufweist auch in der wenig dehnbaren Richtung.
Sehne hat das Problem, dass sie sich beim Trocknen zusammenzieht (zumindest, wenn man sie fachgerecht mit Hautleim verklebt) und dann den Bogen reflex zieht, was erneutes Feintillern nach sich zieht. Außerdem ist eine mit Hautleim verpappte Sehnenschicht nicht wasserfest.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Leinenbacking

Beitrag von killerkarpfen » 17.10.2017, 20:50

Wasserfest lässt sich so ein Backing mit Sehnen und Rohhaut nicht machen. Vor Feuchtigkeit schützen jedoch recht gut. Und es ist sicher die beste Lösung für das Vorhaben.
Mit gutem Öl versiegelt hält das Gebabsche einem Platzregen stand. Lieber einen Schönwetterbogen als gar keinen.
Eppur si muove

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Re: Leinenbacking

Beitrag von schnabelkanne » 17.10.2017, 21:41

Servus, danke für eure Infos - der Bogen ist noch im Bodentiller.
Leider sind die Ringe so dünn, dass ich keinen durchgehenden Jahresring freilegen konnte, zudem ist auch der Stave nicht mehr dick genug um weiter zu graben. Er hat auch einige Längsrisse und viele Totäste - wie halt oft bei Osage.
Hab nun den Rücken abgerundet, werde ihn dann grob in Form bringen und den Rücken mit Hautleim grundieren.
Sehne hab ich noch, bin aber zu faul um sie zu klopfen - Geduld ist halt auch nicht meine stärkste Tugend.
Vielleicht kann ich noch ein Stück Rohhaut auftreiben, ist sicher besser als Leinen.

lg Thomas
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Re: Leinenbacking

Beitrag von Ravenheart » 18.10.2017, 09:43

schnabelkanne hat geschrieben:...bei einem Osage Flatbow konnte ich keinen durchgehenden Jahresring freilegen, möchte deshalb ein Leinenbacking mit Hautleim aufbringen.


Wir sollten noch mal kurz darüber reden, wie die Ausgangslage ist!!

WARUM konntest Du keinen durchgehenden Jahresring freilegen?
WIE sieht der Faserverlauf (Maserung) auf dem Rücken jetzt aus? (FOTO!!)
Wie dick sind die Rückenringe?

Rabe

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Re: Leinenbacking

Beitrag von schnabelkanne » 18.10.2017, 19:05

Servus, die Jahresringe waren zu dünn im 1 mm Bereich und bei den vielen Knubbeln ist es für mich unmöglich einen durchgehenden Ring freizulegen. Foto vom Rücken wird nachgeliefert, komme momentan nicht in die Werkstatt.
Rohhaut ist bestellt!
lg Thomas
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