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Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 13.01.2018, 09:50
von Uranus79
@Ilmarinen : wie im Thread geschrieben habe ich ja eine, kann sie aber nicht einsetzen. Mir ist aber eine Konstruktion eingefallen, wo ich z.B. die beiden Stapel Autoräder als Gegengewicht nehmen kann, dann kann ich die Rolle mal einsetzen.

Bezüglich der Schwachstelle: ich bin die Fotos von gestern nochmal durchgegangen und meine Erinnerung. Der linke WA war die ganze Zeit stärker, ich habe versucht, ihn der Biegung an den rechten anzupassen (bei 14" Auszug) und habe gerade an der Stelle gearbeitet, aber immer langsam: Schicht abtragen, Schleifen, 60-70x Pumpen, Aufspannen, Gucken. Das ganze habe ich etliche Male gemacht, am Ende paßten beide Arme zusammen (davon habe ich ja ein Bild gepostet).
Bei mehr Auszug war es dann aber zu schwach - oder reagierte das Holz so träge?

Was meint ihr, was da schief gelaufen ist? Ich möchte ja draus lernen. Ich bin diesmal wirklich langsam, Stück für Stück vorgegangen in vielen Durchgängen. Ist Hickory so träge? Ich versteh's nicht... bei 14" Auszug haben die Arme ja gepaßt, davor war der linke stärker, dann gleich, nach Vollauszug war der rechte WA stärker. ???

Habe die Stelle vorsichtig getempert (nur so ca. 5 Minuten), lieber zweimal als einmal zu viel. Von der Fläche dürfte die Zeit passen. Sehne ist gebaut und gewickelt. Morgen kann ich dann hoffentlich mal Probeschießen.

Grüße, Uranus

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 13.01.2018, 13:30
von schnabelkanne
Servus,
du bist beim Tillern zu schnell und vor allem zu lange im Vollauszug, wirklich erst weiter ausziehen wenn der Tiller stimmt und vor allem wenn beide WA gleich stark biegen.
Vollauszug am Tillerbaum führt sehr oft zu Schwachstellen, man kann auf Standhöhe schon sehr viel erkennen und wenn ich dann zum Tillerbaum komme sind beide WA gleich stark.
Lg Thomas

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 13.01.2018, 14:05
von Uranus79
Hallo Thomas, nur habe ich diesmal beim Tillern immer in kleinen Abträgen gearbeitet und immer nur bis 14" ausgezogen, habe dann die Arme aneinander angepaßt, bis sie gleich waren und dann erst weiter ausgezogen. Nur, daß was bei 14" gleich war, sah dann ab 22" oder mehr als Schwachstelle aus.
Ich weiß, bei meinen Bögen bisher war ich immer zu schnell und habe zu früh zu viel ausgezogen. Hier habe ich bei den letzten Arbeiten es aber versucht, deutlich langsamer und vorsichtiger zu machen. Trotzdem lief es nicht so gut.
Hätte ich zwischendrin das Holz einfach ruhen lassen sollen? Weil die Abtragsmenge war immer nur ein bißchen mit der Ziehklinge und gepumpt habe ich auch viel...

Grüße, Uranus

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 13.01.2018, 15:28
von schnabelkanne
Servus,
Holz beim Tillern ruhen lassen usw..... halte ich nicht für notwendig.

Bin nur nicht mehr so von den Tillergalgen überzeugt,
z.B. beim Kurs bei Micha Wolf — der hat großteils über die Schulter getillert und dann auf Stanhöhe kontrolliert ob der Sehnenabstand bei den WA gleich ist.

Den Dickentaper hat er mit den Fingerkuppen allerdings immer genau gefühlt, ich nehm dazu halt die Schiebelehre, nur am Schluss des Tillerns hat er den Bogen einmal kurz auf den Tillerbaum gelegt und mit Umlenkrolle kurz ausgezogen um zu sehen ob wo steife Stellen sind.

Lg Thomas

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 14.01.2018, 12:24
von Uranus79
Das mit dem Finger prüfen ist mir beim Tillern auch aufgefallen. Wenn man den Wurfarm zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und entlang fährt, findet man Unebenheiten bzw. Stellen wo kleinere "Hügel" an Material sind. Krass, dass die Sinne im Finger so gut sind.
Habe den Bogen nach dem Tempern gestern bis heute ruhen lassen und Probe geschossen (ca. 80 Pfeile).
Schieß gut und ruhig, wenig Handschock.
Zuggewicht 44 lbs.
Allerdings schießt mein 39 lbs Haselbogen etwas schneller (Beurteilung der Kollegen, die daneben standen und beide verglichen). Da kann ich also fröhlich weiter mit Hasel werkeln ;-)
Anbei ein Foto vom Vollauszug (aus einem Kameravideo, damit der Bogen nicht lange auf dem Tillerbaum sein muß).
Was denkt ihr? Ich würde ihn so lassen, wenn nichts gravierendes dagegen spricht...

Viele Grüße, Uranus

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 14.01.2018, 13:10
von schnabelkanne
Servus,
ja der Tiller sieht nun gut aus und ja Hasel kann schnelle Bögen ergeben, allerdings musst du dann beim Tillern wirklich sorgfältig arbeiten, denn Hasel hätte das nicht weggesteckt was Hickory mitmacht.
Ich hab auch einige Hickory Bögen die nicht die schnellsten sind, aber auf 25 m bin ich damit sehr treffsicher und das ist mir wichtiger als die Pfeilgeschwindigkeit.
Lg Thomas

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 14.01.2018, 13:16
von TorstenT
Ist der Haselbogen denn deutlich länger, als dieser hier? Die 44# könnten etwas irreführend sein, weil er bei dem Auszug auf dem Foto schon ordentlich stacken dürfte. Kannst ja spaßeshalber mal beide Bögen bei 20“ Auszug messen. Möchte wetten, dass der Haselbogen dort mehr Zugkraft hat, wenn er länger sein sollte.
Die WAs biegen ja schön rund, aber der rechte ist immer noch deutlich stärker. Hast Du den als unteren WA konzipiert?

Gruß
Torsten

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 14.01.2018, 17:19
von Uranus79
@Thomas: da hast Du natürlich recht, was nützen ein paar lbs mehr, wenn es dafür schlechter schießt. Immerhin schoß der Hickory recht präzise und gutmütig. Wahrscheinlich hält er auch länger als ein Hasel.

@TorstenT : der Hasel-LB im Vergleich (hatte ich hier im Forum mal um Tillertips gebeten) hat nur einige Zentimeter mehr. Der Hickory ist 172cm total lang (168 NtN), der Hasel gesamt ca. 180cm (maximal). Also nur geringfügig länger. Gemessen 39# @ 28", der Hickory 44# @ 28". Ja, der rechte WA ist der untere.

Vielen Dank für alle Eure Tipps!

Grüße, Uranus

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 14.01.2018, 20:05
von Neumi
Der Bogen liegt auf dem Foto nicht mittig auf dem Tillerstock

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 17.01.2018, 19:17
von Uranus79
Das ist richtig, ich hatte die Markierung der Mitte schon weggemacht, das passiert dann leichter. Wenn man ihn gedanklich mittig macht, paßt die Biegung mit dem Raster auch eher.

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 17.01.2018, 19:29
von Neumi
Wenn man den in echt mittig auflegt, dann biegt der anders, als er jetzt biegt ;)
Grüsse - Neumi

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 17.01.2018, 19:38
von Uranus79
Ja, ich denke die Biegung paßt dann aber eher, wenn ich mir das Bild angucke... wenn nicht, er schießt zumindest gut ;-)

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 17.01.2018, 19:47
von Uranus79
Ah sorry, Neumi, jetzt verstehe ich. Der Druckpunkt ist bei Verschiebung anders und daher die Biegung...

Re: Hickory - Frage zu Ziehmesser und Rohling-Nutzung

Verfasst: 17.01.2018, 19:59
von Neumi
So sieht das aus - und mit Verlaub, das ist richtig wichtig. Deswegen schreib ich ja auch immer (ich komm mir manchmal schon fast wie ein Prediger vor - ich halte es aber für elementar wichtig) - wenn Du wissen willst wie der Bogen wirklich biegt, nimm nen Pfeil, nock richtig ein und mach dann Dein Foto. Du kannst ja mal dann mal die Fotos zwischen Tillerwand und Bogen im "echten" Auszug akribisch vergleichen. Es wird ein Unterschied zu sehen sein. Und dann am besten auch noch das Foto vergleichen bei dem der Bogen nicht mit dem Druckpunkt aufliegt - da liegen Welten dazwischen.
Grüsse - Neumi
Und ich habe eine ganze Weile gebraucht, um darauf zu kommen, warum meine ersten Bogen alle einen zu starken oberen WA hatten (s.o.).