Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

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71-Stunden-Ahmed
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Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 30.03.2017, 10:07

Werte Community,

ich habe eine Frage zum Bogengriff a la Dean Torges (Quelle siehe *) und hoffe auf Eure Meinungen, Ratschläge, Tipps, Informationen.

01_Bogengriff_a_la_Dean_Torges_657x1024.jpg
So soll der Bogengriff aussehen. Quellenangabe siehe unten...

02_Bogengriff_a_la_Dean_Torges_1024x750.jpg
So soll der Bogengriff aussehen. Quellenangabe siehe unten...


Hat von Euch schon jemand solche Griffe gebaut oder Erfahrungen damit gesammelt?

Ich möchte an meinem nächsten (Primitiv-/Self-)Bogen solch einen Griff haben, mir ist nur noch nicht ganz klar, wie ich ihn erzeugen soll.

Herr Torges empfielt ja, mit einem Zirkel einige Kreise an den Bogen zu zeichnen, die Kreise mittels Tangenten zu verbinden und dann den Bogengriff auszuarbeiten (zumindest habe ich das so nach mehrmaligen lesen verstanden). So wie ich es verstehe, betreffen die Kreise nur die Seiten des Bogens, nicht aber Bauch und Rücken. Der Rücken bleibt (denke ich mal) bei der Griffbearbeitung aussen vor, aber wie sieht es mit dem Bauch aus? Irgendwie bleiben mir da einige Informationen verschlossen und ich würde mich freuen, wenn Ihr für mich den Erklär-Bär machen würdet.



Herr Torges schreibt über die Vorteile des Griffs (vgl. Seite 109) folgendes:
Also habe ich einen einfachen, angenehm in der Hand liegenden Griff entwickelt, den man kopieren oder ein wenig variieren kann. Er ist ganz auf die Stärken des Selfbogens abgestimmt:

1. Seine Form geht fließend in die "Dips" über, falls man wie ich einen abgerundeten Bogenbauch benutzt.

2. Weil er rund wie ein Baseballschläger oder Golfschlägergriff ist, verdreht man ihn nicht so leicht.

3. Weil er rund ist, gleitet er automatisch in die Hand, sobald Spannung auf die Sehne kommt. Man muss nie nach der richtigen Griffposition suchen, was für Jäger natürlich besonders vorteilhaft und einfach ist.

4. Weil er in der Mitte dicker ist, füllt er die Handfläche der geschlossenen Bogenhand gut aus und bietet damit alle Voraussetzungen für den festen, kontrollierten Griff, auf den Howard Hill so viel Wert legte.

5. Der schmalere Bereich an der Pfeilanlage macht es unwahrscheinlicher, dass der Pfeil an den Bogen schlägt und lässt auch mehr Abweichungen vom Spinewert zu als ein normaler C-Bogen.

6.Trotzdem passt er von Form und Größe her gut zu besonders kurzen Flachbögen, weil ein guter Bogenbauer die Biegung der Wurfarme durch die "Dips" bis in den Grifffortführen kann, so dass der Vorteil des C-Bogens (längere Biegung) mit einigen der günstigen Schießeigenschaften des D-Bogens kombiniert wird. Das ist wichtig falls der Schütze einen kurzen Bogen mit vollem Auszug wünscht!

7. Weil dieser Griff zu verschiedenen Bogentypen passt, kann man beim Bau immer wieder damit arbeiten und experimentieren, ohne sich jedes Mal an neue Griffformen gewöhnen zu müssen.

8. Es ist viel unwahrscheinlicher, dass der Tiller des Bogens durch wechselnde Griffpositionen verändert wird, da man diesen Bogen nur an einer Stelle und nur auf eine Art bequem halten kann.



Frühlingshafte Grüße,

Ahmed

*)
Quellenangabe
Vgl. Seite 104 ff.
Auf der Spur des Osage-Bogens
Von Dean Torges
Verlag Angelika Hörnig
3. Auflage 2011
ISBN 978-3-9808743-3-5
Zuletzt geändert von 71-Stunden-Ahmed am 30.03.2017, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

Beitrag von schnabelkanne » 30.03.2017, 10:38

Servus, es steckt halt der Grundgedanke darin, den Griff möglichst kurz zu machen um möglichst viel vom Holz arbeiten zu lassen.
Der Griff sollte deshalb auch nicht zu tief sein, da sonst der steile Übergang zur Wurfarmdicke schwierig ist.
Die Griffform wird in seinem Buch auf den Seiten 116ff gut erklärt - ist halt natürlich alles meine rein persönliche Meinung.
Lg Thomas
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Re: Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

Beitrag von Roby-Nie » 30.03.2017, 11:02

Meinst du einen Griff der ungefähr so ausschaut wie bei diesem Bogen von Toddi?
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=24487&hilit=esche+toddi+flat#p437859
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71-Stunden-Ahmed
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Re: Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 30.03.2017, 11:06

Roby-Nie hat geschrieben:Meinst du einen Griff der ungefähr so ausschaut wie bei diesem Bogen von Toddi?


Hallo Roby-Nie,

ich denke mal, der Griff an Toddies Bogen kommt zumindest bei der Bauchseitigen Wölbung dem Griff von Dean Torges nahe. Siehe auch die von mir verlinkten Photos.

71-Stunden-Ahmed
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Re: Fragen zu Bogengriff a la Dean Torges

Beitrag von 71-Stunden-Ahmed » 30.03.2017, 11:09

schnabelkanne hat geschrieben:Die Griffform wird in seinem Buch auf den Seiten 116ff gut erklärt


Vielen Dank, ich werde die empfohlenen Seiten intensiv lesen.

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