Äste am Rücken- was darf man was nicht?

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Sennbow
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Äste am Rücken- was darf man was nicht?

Beitrag von Sennbow » 23.10.2016, 22:35

Im Betreff steht eigentlich alles :)

ich habe ein Ulmen Stamm (den ich vilt. verkaufe) der einige kleinere und daumengroße Hubbel hat. Wie tut man sowas integrieren? darf das mitten am Wurmarm sein oder muss das seitlich sein? Und muss ich etwas ausbohren? manche sind so klein da gibts nicht zum ausbohren. Ich komme leider nicht drum rum egal wie ich die Ausßenform reinlege.

Ich hab grad keine Bilder aber wie geht man allgemein damit um? PS. meine Ulme hat zum Rücken hin immer dünner werdende Ringe also die schon bei unter einem Millimeter am Rücken aufhören. Ist das Normal? Ich hab gehört das 4mm gut sind jedoch dachte ich das diese wie bei Eibe ein gutes Zeichen sind? Dann müsste ich fast 1,3 cm am Rücken runterhobeln davor graut es mich :o hab ich eine falsche Ulme erwischt?

So nebenbei da will ich kein neuen thread eröffnen. Ich will mir eine Schweifhobel von Dick holen. Kann man mit einer flachen Sohle auch den Fades sauber in die kurve folgen bzw. auch einen leichte Rundung am Bogenbauch reinhobeln? Oder ist eher die runde Sohle besser?

Ich hab gehört das die von Dick eher eine kleine Schnittfläche hat aber ich denke man geht immer mehrmals am Wurfarm mit der Hobel. Man Hobelt ja nicht ein riesen Span der die breite von ganzen Wurfarm hat.

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schnabelkanne
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Re: Äste am Rücken- was darf man was nicht?

Beitrag von schnabelkanne » 24.10.2016, 06:33

Servus,
Äste am Rücken wenn möglich nicht in die Hauptbiegezone legen.
Wenn es nicht anders geht dann lege ich sie in die WA-Mitte und lass links und rechts davon mehr Holz, der Faser um den Ast herum folgen - s.a. Wiki.
Wenn kleine Totäste sehr locker sitzen oder sich herauskratzen lassen fülle ich sie mit Holzspänen und Epoxy-Gemisch - mit Fön erwärmen, manche machen auch einen Dübel oder lassen einfach ein Loch im WA.
Ich bin kein grosser Fan vom Schweifhobel, aber wenn schon dann hab ich einen mit gerader Sohle, FO geht am besten mit der Raspel.
Gruss Thomas
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Mario294
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Re: Äste am Rücken- was darf man was nicht?

Beitrag von Mario294 » 24.10.2016, 07:36

Hey,

Zum Thema schweifhobel:

Als ich mit dem bogenbau angefangen habe habe ich mir einen schweifhobel mit runder Sohle gekauft und konnte damit fast gar nichts anfangen auch mangels Erfahrung und schärfkentnissen ;D heute Schaffe ich es meine hobeleisen einigermaßen scharf zu bekommen (rasieren geht rupft aber meistens ein wenig geht also bestimmt noch besser) als ich mir dann einen mit flacher Sohle gekauft habe fand ich den Hobel viel besser und arbeite jetzt auch öfter damit.

Ich habe den schweifhobel von dick mit flacher Sohle und den Kunz no 53 mit einstellbarem Hobelmaul.

Der Kunz 53 kann ich sehr empfehlen ist definitiv mein Lieblings schweifhobel da man ihn viel leichter sehr genau und vor allem fein einstellen kann. Wenn man den sehr fein einstellt kann man den groben tiller sogar damit machen dann bleibt der wurfarm beim Flachbogen auch wirklich flach und rundet nicht leicht ab wie es bei mir am Anfang mit der Raspel war.

Der dick Hobel hat 51 mm breite hobeleisen und der Kunz genauso macht also kein Unterschied.

Der Kunz ist ein gutes Stück günstiger allerdings würde ich da ein hobeleisen von Hock empfehlen die benutzen ein sehr hochwertigen Kohlenstoffstahl was es einfach zu schärfen macht und eine sehr hohe Schärfe (bei richtigem schliff versteht sich) ergibt. Das macht den Preisunterschied zum dick Hobel wieder zunichte aber lohnt sich auf alle Fälle.

Die hobeleisen vom dick finde ich ganz gut da kannst du bei den originalen bleiben allerdings finde ich die Hock Eisen leichter zu schärfen und ich erreiche mit diesen auch etwas mehr Schärfe.

Wenn es dich interessiert wo man das hobeleisen von Hock in Deutschland beziehen kann kannst mir eine Nachricht hier schreiben ich weis nicht ob ich hier einen Shop nennen darf ;D

Zu den Todästen und kleinen Ästen wurde das meiste ja schon gesagt ganz kleine Äste kann man auch fast ignorieren im Wiki gibt es da wie zu fast allem einen lesenswerten Beitrag (ich habe am Anfang das Wiki bestimmt drei mal gelesen und einzelne Themen noch öfter das hilft ungemein)

Ganz kleine fest eingewachsene Äste kann man fast ignorieren man sollte nur etwas mehr Material in der Breite stehen lassen und evtl den Astkern einkleben wenn man sich unsicher ist ob er hält, da tut es Uhu Schnellfest (5 min Verarbeitung und 20 min belastbar) den kann man mit warmer Luft (Föhn) sehr flüssig machen dann kommt er ihn jede Ritze des Astes und da fällt dann auch nichts mehr heraus. Ich habe mal was von sekundenkleber gelesen da er sehr flüssig ist und auch leicht in Ritzen kriecht allerdings würde ich den nicht empfehlen da er sehr hart und dadurch auch zu spröde bzw zu wenig elastisch ist und sich im wurfarm ja ständig Spannungen ändern wäre das schätzungsweise eher nicht so haltbar, ich kann mich da aber auch täuschen.

Wenn du bei der Ulme nach unten genug Luft hast und die Ringe wesentlich besser werden würde ich auf einen größeren Ring arbeiten allerdings ist das Verhältnis von Früh zu Spätholz wichtiger als die reine Ringdicke

Grüße Mario

Edit: Ulme hat oft Mondringe welche aussehen wie viele kleine Jahrringe mach mal lieber ein Bild von der sauberen am besten angeschliffenen Stirnseite und zeig das hier mal. Vlt bleibst du vom Ring freilegen ja verschont ;D früher oder später wirst du es aber doch machen müssen und so schlimm ist das gar nicht, ich hatte auch lange gedacht das ringe freilegen eine Art Strafarbeit sein muss aber es ist nicht so schlimm wie man es sich vorstellt zumindest bei Esche geht es sehr leicht auch bei dünnen Ringen.

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fatz
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Re: Äste am Rücken- was darf man was nicht?

Beitrag von fatz » 24.10.2016, 08:19

Als bekennender Schweifhobelfanatiker: Ich wuerd einen mit flacher Sohle nehmen. Ich hab zwei. einen Kunz 53 mit flacher Sohle und einen selbergebauten, der eine ca. doppelt so lange flache Sohle hat. Sind beide gut. Der Kunz ist gut fuer Fadeout und Co, der selbergebaute fuer Flaechen.
Duenne Ringe sind im Allgemeinen nur bei Nadelholz (also im Bogenbau nur bei Eibe) gut. Aber ohne Bild kriegst hierzu keine vernuenftige Aussage.
Haben ist besser als brauchen.

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