Holztrockung

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
richards
Full Member
Full Member
Beiträge: 101
Registriert: 20.02.2016, 14:25

Re: Holztrockung

Beitrag von richards » 21.03.2016, 14:49

Super Tipps, Raabe!

So ähnlich mache ich es auch schon lange :D
Da ich schon einige Töpfchen aufgebraucht habe, gibt es dann noch so billige Nachfüllpackungen
im Kunstsstoffbeutel mit 250 oder 500 ml. Selbst dort fülle ich immer wieder ein bischen Wasser nach,
weil das Zeug sonst schnell austrocknet, selbst wenn es verschlossen steht.

Eine ganze Flasche 500ml wasserfester Leim war mir mal nach einigen Jahren vollständig eingetrocknet
obwohl ich nie etwas gebraucht hatte.

Benutzeravatar
richards
Full Member
Full Member
Beiträge: 101
Registriert: 20.02.2016, 14:25

Re: Holztrockung

Beitrag von richards » 21.03.2016, 20:40

Habe jetzt leider festgestellt, das einer meiner Haselstaves der kompl. entrindet mit versiegelten Enden, ansonsten aber unbehandelt draußen zum Trocknen aufgestellt war über die ganze Länge lauter kleine Risse bekommen hat. 2 andere aus der gleichen Produktion sind aber völlig o.k. Der Bursche mit den Rissen hat sich auch ziemlich gekrümmt.

Habe ich etwas falsch gemacht oder war das Holz einfach untauglich / drehwüchsig etc?

Habe mir heute noch 2 Staves aus Hartriegel holen dürfen, wie trochne ich die am besten / schonendsten?
Habe sofort die Enden mit Leim versiegelt und jetzt erstmal komplett so draußen stehen lassen.
Soll ich die Rinde besser abnehmen oder nicht? Sind ca. 2 m lang und 4-5 cm DM.

Benutzeravatar
Ilmarinen
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1248
Registriert: 09.12.2014, 22:15

Re: Holztrockung

Beitrag von Ilmarinen » 21.03.2016, 22:26

Ich würde die Rinde runtermachen. Geht aber wohl auch, dass man sie drauf lässt.

Grüße

Jörg
„Der archimedische Punkt, von dem aus ich an meinem Ort die Welt bewegen kann,
ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6259
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Holztrockung

Beitrag von fatz » 22.03.2016, 07:21

Viel Spass. Hartriegel entrinden wenn er trocken ist, ist nicht wirklich lustig.

Ich arbeit mein Holz fast immer auf die Mitte runter. Hab aber auch schon relativ duennen Hartriegel (3.5-4cm) ohne runterarbeiten rissfrei getrocknet. Wenn man schoen langsam macht....
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
richards
Full Member
Full Member
Beiträge: 101
Registriert: 20.02.2016, 14:25

Re: Holztrockung

Beitrag von richards » 22.03.2016, 08:40

Danke Euch!

Reißt Holz grundsätzlich eher, wenn man es zwar entrindet aber am ganzen Stück trocknet?
Oder ist es besser, die WA bis aufs Mark runter zu arbeiten?
Problem bei letzterem ist ja, das sich das Holz verdrehen kann...

Ja, die Rinde bei Hartriegel sitzt sehr fest drauf wenn es getrocknet ist, ist bei altem Hasel aber
auch nicht viel besser.
Ganz frisch läßt sich die Rinde wunderbar mit der Ziehklinge abschaben (bei Schößlingen für Pfeile) -
macht direkt Spaß weils so schön einfach geht.

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6259
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Holztrockung

Beitrag von fatz » 22.03.2016, 09:20

Das Problem mit dem Reissen kommt daher, dass sich die aeusseren Schichten beim Trocknen zuerst und meist auch staerker zusammenziehen. Das sieht man an halbierten Staemmen recht schoen. Wenn sie trocken sind ,ist die ehemals ebene Schnittflaeche meist leicht gewoelbt. Bei zu grossem Durchmesser muss das reissen, wenn's im Stueck ist.
Nicht jedes runtergearbeitete Stueck Holz verzieht sich. Zumindest nicht so, dass es unbrauchbar wird. Verziehen kommt meist vom Drehwuchs. Wenn du's verhindern willst: Aufspannen.
Aber das wurde alles schon zig mal geschrieben. Lies einfach die alten Betraege (besonders die Sap-Turniere) und probier aus was dir am besten taugt.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5576
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Holztrockung

Beitrag von schnabelkanne » 22.03.2016, 10:21

Servus, also ich säge die Haselstaves immer sofort auf und entrinde sie - versiegeln nur Stirnfläche und ev. Fade Outs.
Risse am Rücken habe ich noch nie bekommen. Würde den Stave nicht verwenden.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Boryze
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 90
Registriert: 20.02.2016, 10:21

Re: Holztrockung

Beitrag von Boryze » 22.03.2016, 11:54

@thomas also gibt's du den eventuell auftretenden Riss an der Bauchseite vor und hoffst darauf, dass er nicht zu tief geht und somit bei der Verarbeitung wegfällt?... also meist gehen die Risse ja nur bis zum Markkanal .
Wenn man nur vom Zuschauen ein Handwerk erlernen könnte, wäre jeder Hund ein Metzgermeister.

Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5576
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Holztrockung

Beitrag von schnabelkanne » 22.03.2016, 12:27

Boryze hat geschrieben:@thomas also gibt's du den eventuell auftretenden Riss an der Bauchseite vor und hoffst darauf, dass er nicht zu tief geht und somit bei der Verarbeitung wegfällt?... also meist gehen die Risse ja nur bis zum Markkanal .

Servus,
nein - Riss vorschneiden mach ich nicht - dickere Stämme so zw. 8 bis 10 cm DM schneide ich in zwei Hälften, größere DM sind bei Haselnuss nicht zu empfehlen, da das Holz dann schön meistens spröde ist.
Dünnere Stämme arbeite ich mit dem Ziehmesser auf den Markkanal herunter, Griff lasse ich stehen - Fade out versiegen.
Rinde immer runter und Stirnflächen auch immer versiegeln.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Boryze
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 90
Registriert: 20.02.2016, 10:21

Re: Holztrockung

Beitrag von Boryze » 22.03.2016, 23:01

Ach so ok dann hab ich bloß falsch verstanden.
Hatte in nem anderen thread was ähnliches gelesen.
Ja, dass größere haselstaves eher nicht geeignet sind hab ich schon gelesen.
Wenn man nur vom Zuschauen ein Handwerk erlernen könnte, wäre jeder Hund ein Metzgermeister.

Benutzeravatar
richards
Full Member
Full Member
Beiträge: 101
Registriert: 20.02.2016, 14:25

Re: Holztrockung

Beitrag von richards » 23.03.2016, 10:00

Bringt es etwas, die entrindeten aber sonst noch ganzen Staves mit Wasser zu beprühen, wenn es draußen wärmer wird?
Oder lieber in den Kühleren aber evtl. trockeneren Keller?
Oder in feuchte Tücher einwickeln...?

Ist natürlich immer nur eine temporäre Maßnahme.
Bisher ist mir nur der eine Haselstave gerissen, aber die Tage werden wärmer und da draußen stehen jetzt noch
einige und warten...

Benutzeravatar
schnabelkanne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5576
Registriert: 11.10.2012, 05:36

Re: Holztrockung

Beitrag von schnabelkanne » 23.03.2016, 11:49

Servus,
also ich lagere die Haselstaves immer zuerst im Freien - also bei Aussentemperatur, aber natürlich regen- und lichtgeschützt und nach ein paar Wochen kommen sie in den ungeheitzten Keller.
Gruss Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Holztrockung

Beitrag von Ravenheart » 24.07.2018, 10:40

Kann man nicht auch ... nehmen?

Solche Fragen gibt es auf FC oft. Und immer wieder ärgern die mich!
Klebeband statt Federn, Muttern statt Pfeilspitzen, Tiefengrund zum Versiegeln...

WARUM ärgert mich das? Is doch TOLL, wenn auch mal andere Wege ausprobiert werden, oder?
Ja, aber...

Es ist symptomatisch für die "Internet-Kid-Generation": Nicht denken, fragen! Und Antwort natürlich bitte a) sofort und b) kostenlos.

Leute...

Wenn Tiefengrund ein als gut getestetes Mittel zur Versiegelung wäre, würde da nicht stehen "Wachs oder Holzleim",
sondern "Wachs, Holzleim oder Tiefengrund"
(Und das gilt natürlich genau so für Frischhaltefolie und alles Andere).

Und um es noch mal klar zu sagen:
Ich hab GAR NIX dagegen, wenn neue Wege getestet werden!
Aber wenn jemand fragt "Welches sind die richtigen Mittel zum Versiegeln?"
Dann lautet die Antwort eben "Wachs oder Holzleim".
Wer TROTZDEM wissen will, ob Tiefengrund geht, soll das nicht FRAGEN, sondern eigenverantwortlich TESTEN!

Wer dennoch FRAGT, sagt damit in meinen Augen nämlich DAS:
"Ich wüsste gerne, ob auch Tiefengrund geht, den hab ich gerade da, will aber MEIN Holz nicht versauen, also, FC'ler, testet IHR es bitte mal und sagt es mir dann."

Tja, und sorry, das ärgert mich dann halt...
Daher meine Bitte, zwei Strategien:
a) Ich frage - und akzeptiere die Antworten als ausreichend
b) Ich mag die Antworten nicht als ausreichend ansehen, also teste ich SELBER Alternativen und berichte dann.

Rabe

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“