Tillerhilfe für Esche Flachbogen

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blauairliner
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Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von blauairliner » 31.01.2016, 12:37

Hätte gerne ein paar Meinungen zum Tiller für einen Esche Flachbogen/Selfbow.
Spätholz 5mm, Frühholz ca. 0,8-1mm.
Beide WA haben die gleiche Länge, (Griff mittig). Die Breite bis 2/3 der WA 5.5cm, danach bis zu den Nocken mit 1,8 cm (werden Selfnocks). Mein angestrebtes Ziel- Länge 70“, 38-40#/29“.
Der rechte WA ist Reflex, der Linke neigt zu Deflex. Beide haben die gleiche Stärke. Wenn ich nun den rechten bearbeite bis er sich biegt wie der linke, wird er geschwächt.
Ich könnte den linken dämpfen, verliere dadurch die „Spannkraft“ im Holz (?).Griff und Enden habe ich schon öfters so bearbeitet, einem ganzen Wurfarm dämpfen, hatte ich bei Esche noch keine guten Ergebnisse.

Freue mich auf Eure Meinungen.
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Robinie Jörg
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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Robinie Jörg » 31.01.2016, 13:02

Hallo

Den ganzen Wurfarm dämpfen würde ich nicht. Dämpfen im arbeitenden Bereich würde ich nach Möglichkeit immer vermeiden.
Bei Robinie und Osage mag das wohl bedingt gehen.

Was spricht dagegen beide gleich viel arbeiten zu lassen ? Gut der Bogen sieht dann asymmetrisch aus, aber mich stört sowas nicht.

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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von schnabelkanne » 31.01.2016, 14:48

Servus, würd auch nicht dämpfen, sondern so weitertillern. Der linke WA kommt mir vor könnte ein wenig mehr biegen.
Gruß Thomas
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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Squid (✝) » 31.01.2016, 17:09

Der is doch fast gerade... ;-)

Bloß nicht dämpfen: Dann hast du einen Bogen aus Esche auf der einen und Hartgummi auf der anderen Seite. Und DAS tillere mal zurecht . Abgesehen davon, dass du massiv Set im Hartgummi bekommst.

Nein, derartig leicht asymmetrische Bögen sind eigentlich kein Problem.

Guck z. B. mal hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=28103

Oder such im Forum nach "asymmetrisch" "Bogen" und "tillern".
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Ilmarinen » 31.01.2016, 19:44

Ich würde den reflexen WA zum unteren machen und solange schwächen bis er sich gleich biegt.
Hier: http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=74&t=28006&start=15#p504731
hab ich das bei meinem Holler gemacht.
Dadurch wird der unter WA leichter und der Pfeil hebt schön ab.

Du musst natürlich aufpassen, dass sie bis zum Vollauszug gleichmäßig biegen.

Grüße

Jörg
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ist die Wandlung meiner selbst.“ Martin Buber

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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Güssenjäger » 31.01.2016, 19:53

Ich schließe mich da Ilmarinen an.

Beim so einem "Mini-Reflex" kann man die Wurfarme problemlos angleichen, und zwar so, dass sie sowohl auf Standhöhe als auch im Vollauszug gleich biegen.

Du solltest nun den reflexen Wurfarm (vorsichtig und langsam ;) ) an den stärker biegenden deflexen Wurfarm angleichen und dann gleichmäßig weitertillern.
Viele Grüße
Gerd

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blauairliner
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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von blauairliner » 01.02.2016, 08:03

Danke Jungs für die Ratschläge. Dämpfen kommt sowieso nicht in Frage, wie gesagt, hatte ich dabei auch schon schlechte Erfahrung gemacht.

@Ilmarinen: Jörg, sollte der untere Wurfarm nicht etwas stärker sein, damit der Pfeil abhebt?

Grüße

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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Robinie Jörg » 01.02.2016, 16:05

Du hast bestimmt den anderen Jörg gemeint, aber ich kenne es auch nur so den oberen etwas schwächer damit sich die Pfeile besser vom Handrücken abheben.

Oder den unteren stärker, kommt ja dann aufs selbe raus.

Gruß Jörg

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Re: Tillerhilfe für Esche Flachbogen

Beitrag von Ilmarinen » 01.02.2016, 22:52

Ja, genau unten stärker. Das ist er durch den Reflex auch. Selbst wenn der dann scheinbar raus ist. Im Holz ist er als Spannung immer noch drin. Und dadurch, dass der dann auch noch leichter ist, ist er noch schneller.

Ich hoffe, ich hab jetzt keinen Stuss erzählt :o

Grüße

Jörg
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