Röströhre für Bambus

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JuergenM
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Röströhre für Bambus

Beitrag von JuergenM » 15.11.2015, 17:18

Hallo zusammen,
damit ich so langsam mal mit meinem Bambusbogen weiter komme, hab ich mir in den letzten Wochen eine Röströhre für Bambus zusammengebaut.
Sie besteht aus zwei einen Meter langen Ofenrohren, mit einem Durchmesser von 120 mm. Als Mittellage hab ich Weißblech mit 120 mm Breite darin befestigt. Die einzelnen Rohre, Bleche, usw. hab ich mit Popniete vernietet. Anschließend in 80 mm Steinwolle, Kückendraht und zum Schluß mit einer alten Wärme- oder Rettungsdecke eingewickelt.
Hat alles soweit gut funktioniert.

Heute habe ich dann den ersten Test gestartet. Bambusleiste rein, Deckel zu, HLP an und alles bei 165 - 185 Grad 90 Minuten rösten.
Röströhre.jpg
Röströhre1.jpg
Röströhre2.jpg

Das Ergenis war allerding eher supoptimal. Einige Stücke sind am vorderen Ende ein wenig schwarz geworden, in der Mitte und am Ende sind sie aber ok.
Ergebnis.jpg
Bild ist mies, musste aber schnell gehen

Woran kann das liegen?
Ich glaube mal, es hat verschiedene Ursachen:
1. ich hab wohl zuviele Leisten reingelegt
2. ich sollte wohl vorne oder auch auf der ganze Länge, kleine Leiste unter den Bambus lege, damit sie nicht auf dem heißen Blech liegen (besonders vorn bei der HLP)
3. ??

Hat jemand Erfahrung damit?

LG Jürgen

PS: Morgen oder Übermorgen starte ich den nächsten Versuch und werde diesmal kleine Leisten unterlegen.

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Mallefix
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von Mallefix » 15.11.2015, 17:35

Hallo Jürgen,

Grundsätzlich eine gute Idee.;)
Ich würee vorschlagen das Du in der Mitte des Rohres ein T-Stück einbaust und da dan noch 50cm Rohr.
an den Enden des schon vorhandenen Rohrs ein paar Löcher rein, damit die Luft und Feuchtigkeit auch raus kann.
So ähnlich habe ich das schon zum schnellen Holztrocknen gelese.
Da aber mit einer 100w Glühbirne :D

Vielleicht klappt das so besser.
Viel Glück
Gruß Peter
das schönste aller Geheimnisse ist, ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen :)

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shokunin
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von shokunin » 15.11.2015, 18:02

Man hat ähnliche Erscheinungen ja bei fast jedem Umluftofen... die Seite, die direkt vor dem Lüfter steht, wird schneller braun ...oder auch mal schwarz :-\

Wenn man das optimieren wollte, dann müsste man für bessere Zirkulation sorgen - die Luft strömt an der Pistolenmündung einfach heisser ein als sie hinten ankommt. Dadurch schmoren Teile vorne an.
Nachdem man das bei vergleichsweise kompakten Geräten wie Backöfen schon nur bedingt in den Griff bekommt wird das hier über 2m wohl eher noch schwieriger werden.
Da bräuchte man wohl entweder eine sehr grosse Kammer, in der sich die warme Luft erst verteilen kann, ehe sie mit dem Material in Berührung kommt, oder ein lineares Heizelement auf die gesamte Länge...
Oder man macht es wie die Japaner... die rösten über Holzkohle und bewegen die Latten halt entlang.

Ich hab' auch schon versucht eine "Turbo-Röströhre" zu bauen... aus ein paar schweren Vierkantrohren, die ich mit einem Gasbrenner von aussen erwärme...
Das ging soweit schon aber auch nicht 100% homogen und auch nicht auf die ganze Länge in Einem
...irgendwie ist mir Holzkohle aber immer noch sympathischer. Da muss man sich zwar davor setzen und acht geben... aber man hat doch mehr Kontrolle.

Gruss,
Mark
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JuergenM
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von JuergenM » 15.11.2015, 18:10

Ich werde die nächsten Tage auf jeden Fall noch einen weiteren Versuch starten. Vielleicht hat es auch daran gelegen, das ich den Bambus rein gelegt habe und erst dann das Rohr aufgeheizt habe. Zum Aufheizen war die HLP dann zu heiß eingestellt. Nächstes mal werden ich erst das Rohr auf Temperatur bringen und dann den Bambus reinlegen.
LG Jürgen

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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von klaus1962 » 15.11.2015, 18:27

Wenn Du irgend eine Möglichkeit (zB: zusätzlicher Ventilator, "umgedehter" Staubsauger) hast, solltest Du beim nächsten mal den Luftstrom verstärken.
Eine HLP ist ja nicht gerade ein Blaswunder und für einen guten Luftstrom über 2x2m Länge ist das kleine Ventilatörchen einer HLP sicher zu schwach. Deshalb ist der starke heiße Luftstrom nur an einem Ende des Rohrs.
Eine Luftstromverstärkung wird Dir zwar die Hitze etwas abschwächen, aber dafür verteilt sie sich auch gleichmäßiger weil sie schneller durchs Rohr gepresst wird.

Gruß
Klaus

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Hachiman
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von Hachiman » 16.11.2015, 07:36

Ich frage mich gerade ob es nicht besser wäre, dort wo du rein pustest, einfach eine Heizschlange ein zu ziehen. Würde das ganze viel besser verteilen.. die Wärme meine ich ;D

Grüzze
Haaatschuu

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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von Bausch & Bogen » 16.11.2015, 13:40

Moin Jürgen,

aus langjähriger Backerfahrung kann ich bestätigen: Vorheizen verhilft zu einer gleichmäßigeren Bräunung.
Die Röhre hat auch nur in der Aussenisolierung die Möglichkeit Wärme zu speichern und so als Puffer Zeitliche Schwankungen zu kompensieren. Ich würde das Innenblech mit porigem Steinmaterial oder Sand belegen.
Oder das Blech wieder entfernen, die Luft durch ein 1" Rohr mit längs laufender Lochreihe zuführen. Das "Zustromrohr" mit grobem Kies bedecken bis das dicke Rohr halb gefüllt ist; je feiner der Kies ist, desto besser sollte der Luftstrom verteilt werden, aber desto doller muss die HLP arbeiten und die Löcher verstopfen sollte der Kies natürlich auch nicht.
Desweiteren halte ich auch die Luftgeschwindigkeit für relevant; ich vermute hingegen, langsam mit Puffer ist besser, evtl. mit der Abluftöffnung steuern (Lappen reinstopfen).

Die Anzahl der Leisten sollte sich nicht auf die Homogenität auswirken, höchstens auf die Backzeit, da eine größere Wärmemenge aufgenommen werden muss. Zumindest bei Lasagne ist das so, wenn ich das erste Blech reinschiebe, ist es nach 45 min fertig, wenn ich zu Stoßzeiten vier Bleche auf einmal reinschiebe brauchen sie ne volle Std ;)

Viel Erfolg und berichte bitte von Deinen Erfahrungen,
Christian
Die Geschichte lehrt die Menschen, daß die Geschichte die Menschen nichts lehrt. (Gandhi)

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JuergenM
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von JuergenM » 16.11.2015, 15:57

Ich hab mir das Ganze noch mal überlegt und das Ergebnis von gestern noch mit den Bildern verglichen. Es sieht so aus, als ob dort, wo die Leisten das Rohr oder das Blech berührt haben, die Leisten ein wenig abgebrannt sind.

Den nächsten Versuch werde ich wie folgt testen:
1. nur zwei Leisten rein legen
2. Röhre vorheizen
3. die Leisten mit kleinen Hölzchen und Bindedraht so zusammen befestigen, dass sie mittig im Rohr liegen und nicht das Rohr oder das Mittelblech berühren
4. die Leisten nach der Hälfte der Backzeit rausnehmen und drehen.
So sollte das Ergebnis zumindest besser sein (hoffentlich).

LG Jürgen

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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von JuergenM » 18.11.2015, 21:25

Heute hab ich den nächsten Versuch gestartet, so wie oben beschrieben. Es ist nicht sehr gut, aber auf jeden Fall mindestens gut funktioniert. ;D
Die Bambusleisten sind zwar nicht vollständig gleichmäßig karamelfarbig geworden, aber das Ergebnis ist um ein Vielfaches besser als beim ersten Versuch.
Die Leisten bleiben jetzt einige Tage liegen und dann wird der nächste Bambusbogentest gestartet.
LG Jürgen

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zwirn
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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von zwirn » 18.11.2015, 22:46

Du kompensierst deinen Ruhestand, oder??? ;D

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von JuergenM » 18.11.2015, 23:11

Nee, so richtig nicht, igendwie komm ich zu fast gar nichts. :D Aber ich bemühe mich zumindest. ;D
-- die Haushaltsplichten fressen mich auf -- 8) 8) ;D ;D ;D

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Re: Röströhre für Bambus

Beitrag von zwirn » 18.11.2015, 23:30

Zu allen Orten munkelt man das Gleiche! :D

Mein kurzes Gehirnstürmen:
- Die Idee mit der Einblaseröhre klingt ganz logisch. Man könnte den Bohrungsquerschnitt über die Länge noch variieren.
- Messungen mit einem Grillthermometer?
- Von der anderen Seite eine 2. HLP?

LG Zwirn
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