Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Themen zum Bogenbau
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JuergenM
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Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 18.02.2015, 21:14

Das Thema Decurvebogen finde ich, seit Benzis Beitrag im Sap-Turnier, äußerst spannend, insbesondere weil die Bögen zum Teil sehr sehr kurz gebaut sind. Wie ich bereits in Benzis Thread angekündigt habe möchte ich mal versuchen einen solchen Bogen nachzubauen.
Die Grundinformationen über den Bogen habe ich aus dem Buch: Bogen, Pfeile, Köcher aus sechs Kontinenten Seite 156.
Quelle: http://www.bogenschiessen.de/bogenschiessen/de/verlag/buecher/bogen_der_welt/bogen_pfeile_koecher.php

Als erstes habe ich anhand der Abbildung im o.a. Buch versucht die Maße des Bogens zu ermitteln. Der Bogen auf den Abbildungen ist zwar nicht direkt von der Seite oder direkt von oben oder unten, sondern jeweils ein wenig geneigt, abgebildet, aber ich glaube ich habe doch so ziemliche Annährungswerte ermittel können. Eventuelle Unsicherheiten bzw. Unstimmigkeiten werden sich dann beim Bau zeigen.
Sollte es nicht klappen, ist es nicht so schlimm, da ich nur ein Reststück von einem älteren Bogen dafür genutzt habe und auch wenn der Test scheitert, so hat man doch auf jeden Fall Erfahrung gewonnen.

Hier die geplanten Maße des Bogens:
Bogen-Maße.pdf
Bogenmaße
(117.73 KiB) 262-mal heruntergeladen
und hier der Holunderrohling
Rohling1.jpg
Rohling
Bauch1.jpg
Bauch
Problemzone.jpg
Problemzone
Der Rohling hat eine Länge von 114 cm, da ich davon ausgegangen bin, dass die angegebene Bogenlänge von 112 cm N/N gemessen ist. Eine Problemzone hat der Rohling natürlich auch. 17 cm vor einem Ende, also im Hauptbiegebereich, ist ein Astknoten vorhanden. Mal sehen was daraus wird.
Morgen werden ich den Rohling auf Grobmasse bringen und dann wird sich zeigen, ob sich schon ein bißchen was biegt.

Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von schnabelkanne » 18.02.2015, 21:25

Hi, bin schon gespannt ob das möglich ist, bei der geringen Bogengänge. Finde echt toll das du das probierst und dokumentierst.
Gutes Gelingen, werde den baufortschritt gespannt verfolgen.
LG thomas
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Benedikt
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Benedikt » 18.02.2015, 21:36

So ein Holler hab ich gestern bekommen, noch etwas länger.........die Tage bereit ich den mal auf sowas vor ;D


Was dagegen, wenn ich den Thread hier mitbenutze? :)
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 18.02.2015, 21:46

Benedikt hat geschrieben:So ein Holler hab ich gestern bekommen, noch etwas länger.........die Tage bereit ich den mal auf sowas vor ;D


Was dagegen, wenn ich den Thread hier mitbenutze? :)

Nee, mach ruhig.
Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 19.02.2015, 11:04

super Projekt!

mit den Maßen und den Bildern und der Holzangabe hast Du bei diesem Bogen mehr Anhaltspunkte als bei allen anderen Deflexbogen... dazu kommt, dass die Bemalung sehr gut Rücken und Bauch erkennen läßt... das bekommst Du hin!

Zuerst dachte ich mit dem Hollerknubbel an der Stelle wird das nichts... aber nachdem ich ins Buch gesehen habe denke ich

1. Du hast an der Stelle genug Breite
2. Du hast beim Dörminäder bewiesen, das Äste für Dich keine Problemstellen darstellen!

Deine Maße sehen gut aus!
6mm mehr Griffdicke als bei meinem Wamarungu... aber dafür 18cm kürzer... bin sehr gespannt!

viel Erfolg!

liebe Grüße benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Phalax » 19.02.2015, 11:07

Ich war ja schon von benzis afrikaner begeistert.
Werde das hier auch gespannt verfolgen.
Das Gegenteil von anders... nur umgekehrt.
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Kopf.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 19.02.2015, 13:50

Ich habe den Rohling nun schon mal soweit auf das Grobmaß runtergearbeitet und die Biegeform fertig gemacht. Heute nachmittag wird gebogen (mit Dampf) und dann mal schauen wie er sich so macht.
Bilder werde ich heute Abend noch mal einstellen.
Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 19.02.2015, 18:02

Wie ich heute mittag schon sagte, habe ich den Rohling erst mal auf das grob errechnete Maß gebracht und auch schon mal ein bißchen daran gezogen. Ein klein wenig biegt er sich auch schon.
2 Rohling.jpg
Rohling
2 entspannt.jpg
Rohling hat knapp 3 cm reflex
2 Biegeversuch.jpg
erster Biegeversuch

Da ich keine Ahnung habe wie und vor allem wo er sich nachher biegt, habe ich mich dazu entschlossen erst einmal die Ende zu biegen. Also zwei Biegeformen gebastelt und den Rohling ab auf den Topf.
2 Biegeformen.jpg
Biegeformen
2 Dämpfen.jpg
jeweils 30 Minuten dämpfen
Hat gut geklappt, es ist, soweit ich bisher sehen konnte, nichts gerissen. Der Bogen bleibt jetzt erst einmal ein paar Tage in der Form.
2 Form.jpg
Bogen in der Form

Im Wiki habe ich mal nachgelesen, da steht, dass er 1 besser 2 Wochen nachtrocknen soll. Kann ich an dem Bogen nicht auch schon früher weitermachen, Morgen aus der Form nehmen und die nächsten Tage ein wenig daran rumkratzen? ???

Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 19.02.2015, 18:21

wie trocken ist denn das Holz? oder wie lange wie gelagert?

liebe Grüße benzi

PS sieht schon geil aus!
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 19.02.2015, 19:38

Der Holunder ist, glaube ich, aus dem Frühjahr 2012 und hat bestimmt ein Jahr bei mir im Schuppen gestanden.

Bin echt gespannt wie es weitergeht.
Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Neumi » 19.02.2015, 22:38

Hoi, also 3 Jahre getrocknet. Ich bin der Meinung, dass dieses Holz beim dämpfen nahezu kein Wasser aufnimmt. Du kannst das aber beim nächsten dämpfen einfach mal testen: vorher und nachher wiegen. Ich für meinen Teil arbeite, nachdem das Holz kalt ist, sofort weiter.
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 19.02.2015, 22:51

Ich werde den Bogen wohl morgen aus der Form nehmen und dann mal sehen wie es weitergeht.
Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 20.02.2015, 15:51

Nun hab ich den Bogen heute aus der Form befreit und anschl. noch mal schnell eine Sehne geklöppelt. So sieht er jetzt aus.
3 entspannt.jpg
entspannt
3 Standhöhe.jpg
Standhöhe 7 cm
Danach habe ich dann doch noch ein wenig getillert. Die im Buch angegebene Dicke im Griff kann ich schon nicht mehr halten, denn bereits jetzt habe ich nur noch eine Dicke von 22,5 mm bei einer Breite von 32 mm. Ich gehe davon aus, das der Bogen sich auf der ganzen Länge biegt, daher wird es von der Dicke wohl noch ein bißchen weniger werden.
Gezogen habe ich den Bogen bisher bis ca. 13,5 ", da hat er bereits ein Zuggewicht von 30#. Als Ziel hatte ich mit so um die 35# gedacht, sollte es dann schlußendlich mehr werden, ist es auch ok. Ausserdem ist der Bogen bisher beim Pumpen bretthart, von einem weichen Auszug ist zumindest bisher nichts zu spüren.
3 T Standhöhe2.jpg
Standhöhe
3 T Auszug 9 Z.jpg
Auszug 9"
3 T Auszug 11 Z.jpg
Auszug 11"
3 T Auszug 13,5 Z.jpg
Auszug 13,5"
Morgen werde ich wohl weitermachen und dann auch mal sehen, ob ich die 3 cm Reflex im Grifbereich noch rausdämpfe, denn damit bekomme ich noch so ein paar Zentimeter mehr Standhöhe. Im Buch ist ganz gut zu sehen, dass der Bogen nicht nur 7 cm Standhöhe hat, es dürften wohl so zwischen 10 und 12 cm sein. Wenn ich mit allerdings die Abbildung im Buch und meinen Bogen so anschaue, kommen mir so langsam Zweifel, ob die Angabe (Breite/Dicke/Länge) im Buch so stimmen, denn mein Bogen wirkt doch deutlich kompakter und dicker. ???
Na was solls, es macht auf jeden Fall Spaß an so einem Kurzen Stecke rumzuschaben, besonders da meine Werkstatt nicht sehr geräumig ist. ;D
Gruß Jürgen

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Wilfrid (✝)
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.02.2015, 16:00

Da sind mal wieder bei der Übersetzung ein paar Einheiten durcheinander gekommen, habe ich den leisen Verdacht

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Phalax » 20.02.2015, 16:20

Das wird ja wieder vielversprechend. Strebst du ein bestimmtes Zuggewicht an? Du hast doh bestimmt ein bestimmtes design auch im kopf.
Das Gegenteil von anders... nur umgekehrt.
Der geistige Horizont ist der Abstand zwischen Brett und Kopf.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.

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