Eibestave verzogen

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Arcito
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Eibestave verzogen

Beitrag von Arcito » 12.05.2014, 14:45

Hallo,

Ich meditiere gerade darüber, wie ich meinen schönen Eibenstave wieder gerade bekomme und wollte eure Meinung hören.
Also das Stämmchen war frisch sehr gerade . Irgendwann hab ich es zur weiteren Trocknung einseitig heruntergearbeitet (an den Enden auf den Markkanal, in der Mitte liegt der noch im Holz)
Nun hat sich der Stave seitlich verzogen. Wenn ich ihn an eine gerade Fläche halte, beträgt der Spalt zwischen Holz und Fläche auf Höhe des geplanten Griffs 3,5cm. -->dementsprechend würde die Sehne im Ist-Zustand am Griff vorbeilaufen.
Ist es möglich, dass der Stave von alleine wieder gerade wird wenn ich ihn auf die Grobmaße herunterarbeite ? oder sollte ich den künftigen Bogen gleich leicht schräg in den Stave legen und die Rest-Abweichung durch Dämpfen des Griffes beseitigen?(Dämpfen im biegenden Bereich ist wahrscheinlich unangebracht?!)

Danke für eure Hilfe! Grüße,

Leif

Hier noch zwei Bilder zur Anschaulichkeit.
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IMG_1948_311x707.jpg

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Benedikt
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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Benedikt » 12.05.2014, 15:08

Ich würde esrt den Bogen herausarbeiten, dann im Griff dämpfen, das sollte eigentlich schon helfen.
Vorher den Griff aber möglichst auf Endmaß bringen, entferntes Holz muss nicht gedämpft werden.
Viel Erfolg :)
Mach Späne
Benedikt
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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Prießnitzgold
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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Prießnitzgold » 12.05.2014, 17:17

Hallo
ist das ein "normales" Phänomen bei Eibe, denn ich hatte das jetzt auch mal.

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Jannik
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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Jannik » 12.05.2014, 17:44

Nabend,

Prießnitzgold hat geschrieben:ist das ein "normales" Phänomen bei Eibe, denn ich hatte das jetzt auch mal.


:D ;D Das ist ein normales "Phänomen" bei HOLZ ;) In der Regel legt man den Bogen daher so in das Holz, dass die Biegung nicht seitlich sondern vor- bzw. rückwärts führt.

Gruß Jannik

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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Ravenheart » 12.05.2014, 18:26

Die Knickstelle schein in einem recht eng begrenzten Abschnitt zu liegen (vmtl. ist da einseitig ein Ast!), danach ist er wieder gerade.
Ich würde die Stelle mit Hitze richten.

Rabe

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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Selfbower » 12.05.2014, 19:18

Sehe ich so wie Rabe... der ist auf vl 10 cm verzogen. die beiden Bereiche davor und danach scheinen gerade zu sein. Ich würde auch mit Hitze richten... wenn Du mehr Zeit hast, dann mit Dampf, wenn Du weniger Zeit hast, dann mit der HLP. Auch jeden Fall würde ich auch grob vorarbeiten. D.h. Mittenlinie anzeichnen und seitlich gleichmäßg Holz abtragen. Dann begradigen ;)

LG. Daniel

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Arcito
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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Arcito » 12.05.2014, 20:22

Danke für eure Antworten

@Jannik: Als ich das Stämmchen einseitig abgetragen hab, lag die natürliche Biegung natürlich nicht seitlich, sondern leicht reflex im beabsichtigten Bogen...Ich dachte bloß das bleibt so...

@Rabe &Selfbower: Ja stimmt, die abknickender Stelle ist relativ überschaubar. am Rücken ist dort auf der dem Knick entgegengesetzten Richtung eine Mulde im Holz, vermutl. ein überwachsener Ast, am Bauch sieht man davon nix. Könnte sein dass dies der Ursprung ist.

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Blacksmith77K
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Re: Eibestave verzogen

Beitrag von Blacksmith77K » 12.05.2014, 20:26

Der Stamm wurde falsch gespalten/geschnitten. Der wird sich immer wieder verziehen. Das ist vorprogrammiert, wenn in der Art gespalten/geschnitten wird, dass die Holzanteile links und rechts vom Markkanal stark verschieden sind.

Liegt im Halbstamm der Markkanal nicht mittig, bekommste Probleme. Selbst wenn der trockene Stave gerade scheint, verbiegt sich nach dem Ausschneiden der Bogen wie eine Banane.

Zeig mal den Knick an sich, möchte fast wetten, dass da einige schräg sitzende Äste sind. Dann wird richtig blöse. ;)

EDIT: Ok, du warst schneller.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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