Robinienbogen, zweiter Versuch

Themen zum Bogenbau
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ralfmcghee
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 21.03.2014, 10:26

Hallo Forengemeinde, heute geht es weiter. Hier kommen ein paar neue Bilder nach Heißluftpistole, Reparaturwicklung und Nachtillern:

Vorher______________________Nachher
Bild Bild
Bild Bild
Bild Bild

Ich glaube, besser werde ich es nicht hinkriegen.

To Do:
  • Kanten brechen
  • Griff und Tips formen
  • Bearbeitungsspuren beseitigen
  • Den armen Bogen mit Leinölfirnis ein wenig verwöhnen

Danach schaue ich einmal, was ich mit dem Bogen mache. Bisher zieht er sich unauffällig und erwartungsgemäß sehr leicht; mal sehen, ob das so bleibt. Wenn es etwas Neues gibt, gibt es auch neue Bilder.

Macht Späne
Ralf
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Chilly » 21.03.2014, 10:44

Neumi hat geschrieben:Hallo Allerseits, wie heisst es so schön in der Bogenbaubibel4: "An einem Rohling aus Robinie kann man etwas lernen."

Squid hat geschrieben:Ist ja auch 10 Jahre später erschienen und stellt eine Art Korrektur von überholten Dogmen dar...


Ich habe vor kurzem alle 4 Bände erworben (hier im Forum). Dann werd´ ich mal Band 2 und 3 überspringen und in Band 4 weiterlesen, ich leg gerade den Jahresring für meinen ersten Robinienbogen frei (vorerst 1 über Ziel)...

Chilly
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Jannik » 21.03.2014, 10:50

Hallo Ralf,

Also besser als vorher ist es allemal :D

Allerdings ist bei beiden WAs die Hauptbiegung hinter dem Griff/Fadeout, außen biegt kaum. Falls du noch Spielraum im Zuggewicht hast, könntest du nachtillern und die Biegung nach außen angleichen. Falls du ihn aber dadurch zu einem 5# Bogen kaputt tillerst, würde ich es lassen.

Gruß Jannik

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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von beke » 21.03.2014, 11:30

Hallo Ralf,

das sieht ja schon ganz anders aus. Janniks Vorschlag würde die kritische Stelle ja auch noch entlasten. Ich wünsche Dir sehr, daß der Erfolg Dauer hat. Vielleicht gibts ein "Live-Ticker" von ihm??: 100 Schuß überlebt, 150 Schuß... :D
Jetzt gehe ich erst mal an die Hobelbank, muß auch mal weiter kommen.

Liebe Grüße

Beke
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Idariod » 21.03.2014, 14:20

Also meinen Respekt für deine Ausdauer hast du dir inzwischen redlich verdient, Mr. McGhee. ICh hätte inzwischen schon den Mut verloren und den nächsten Stave angefangen.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Ravenheart » 21.03.2014, 18:20

Auch von mir Hartnäckigkeits-Sonderlob! Ich hab schon besser gelungene Versuche zersägt...

Rabe

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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 22.03.2014, 19:45

Danke schön für Eure positiven Kommentare! Jetzt warte ich auf freie Zeit mit gutem Licht und nettem Wetter, damit ich in die letzten Runden gehen kann. Wenn es geht, baue ich gerne mal draußen. Bei der Gelegenheit einmal mehr ein dickes Lob für das Forum: Mit Euch macht es immer wieder Spaß. Ich bin dreimal täglich gespannt, was es Neues bei FC gibt.

LG
Ralf
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von killerkarpfen » 22.03.2014, 20:16

FC = FaceCook ;D

Irgend wie hat das Social-Media Charakter :D

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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 23.03.2014, 04:35

Originelles Wortspiel. ;D Und auf jeden Fall geht es in FC sozialer zu als in FB.
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 23.03.2014, 05:36

Oh, das habe ich ganz vergessen:

@Jannik:
Nachtillern traue ich mich nicht mehr. Der Bogen liegt jetzt bei 35#@28". Ich fürchte, wenn er noch etwas Zuggewicht verliert, wird er mir schwammig vorkommen. Ich glaube auch, dass die Bilder nicht besonders gut sind. Live sieht der Tiller an den Außenseiten der Wurfarme gar nicht einmal so übel aus.

@beke:

Ein Live-Ticker für diesen Bogen ist eine Klasse-Idee. Das werde ich umsetzen.

LG
Ralf
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 29.03.2014, 04:44

Es hat leider ein paar Tage gedauert, aber jetzt habe ich ein paar Bilder vom fertigen Bogen.

Daten:
Robinie, 35#@28"

Länge Tip to Tip: 71"
Länge NtN: 69" (ungespannt)
Länge NtN: 65" (gespannt)

Breite Griff: 0,98" (2,5 cm)
Breite Fade: 1,18" (3 cm)
Breite Tips: 0,59" (1,5 cm)

Dicke Fade: 0,79" (2 cm)
Dicke Tip: 0,39" (1 cm)

Sehne: Dacron B50 68", 12 Strang, Flämisch Spleiß
Standhöhe: 6,3" (16 cm)
Gewicht: 530 g

Endbehandlung:
Schleifen 40 -> 80 -> 120 -> 240 -> 400 (mit leichtem Anfeuchten zwischen den Schleifgängen ab 120er Körnung)
Polieren mit Glas und 2 * Leinölfirnis.

Wäre erst Firnis und dann Polieren besser gewesen? Nun die Bilder:

Bogen ungespannt
Bild
Oberer Wurfarm, Bauchansicht
Bild
Oberer Wurfarm
Bild
Oberer Wurfarm, teilweise Rückenansicht
Bild
Tip am oberen Wurfarm, Seitenansicht
Bild
Unterer Wurfarm, Rückenansicht
Bild
Unterer Wurfarm, Bauchansicht
Bild
Unterer Wurfarm, Seitenansicht
Bild
Äste im unteren Wurfarm
Bild
Griff Rückenansicht
Bild
Griff Seitenansicht
Bild
Daten mit Brenngerät in den unteren Fade gebrannt
Bild
Wicklung im unteren Wurfarm
Bild
Der Bogen ist leider ein wenig verdreht.
Bild
Vollauszug
Bild

Lessons learned:

  • Vorsicht bei der Abnahme von Holz!
  • Bogenbau ist eine Sache der mentalen Einstellung. Ungeduld bringt da gar nichts. Okay, das ist eine Binsenweisheit, aber man muss sehr bewusst mit der Ungeduld umgehen
  • Techniken: Holz mit der Heißluftpistole biegen und Epoxidharz föhnen
  • Holz zwischen den einzelnen Schleifgängen leicht anfeuchten glättet die Oberfläche besser als wenn man es nicht anfeuchtet
  • Polieren mit einem Glas lässt die Oberfläche glänzen
  • Ein kleiner Finish-Test an einem Rest-Holzstück wäre sinnvoll gewesen. Daran hätte ich früher denken können.
  • Beim nächsten Mal Bearbeitungsspuren besser beseitigen.
  • Eine selbst gebaute Sehne auf einen selbst gebauten Bogen bauen - ein erhebendes Gefühl.

Jetzt noch auf Anregung von beke: Vorgestern habe ich mit dem Bogen geschossen. Die ersten 70 Schüsse hat er überlebt. Ich bin gespannt, wie der Bogen sich in der nächsten Zeit macht. Und ich mache mich auch... ganz allmählich an einen Eschenstave heran.

LG
Ralf
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von beke » 29.03.2014, 10:59

Gratuliere Euch! (Dir und dem Bogen) :) :) :)

Beke, die jetzt in die Sonne muß
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von Jannik » 29.03.2014, 13:05

Hallo Ralf,

wenn ich einen Hut hätte, würde ich ihn abziehen: Du hast noch etwas tolles aus diesem Stave gemacht, der ja zwischenzeitlich verhunzt geglaubt war, tolles Durchhaltevermögen! Ich hätte ihn schon lange aufgegeben.

Und dieser Bogen ist nun wirklich schön :) Besonders durch den "Kampf", den er mitgemacht hat. Möge er dir lange und viel Freude bereiten,

viel Gelingen beim Bau des nächsten,

Herzlichen Gruß Jannik

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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von ralfmcghee » 13.05.2014, 22:20

Live-Ticker gem. Bekes Idee:

Nach- einigen Wochen, in denen ich nicht geschossen habe, habe ich meinen abenteuerlichen Bogen hergenommen, um gemütlich ein paar Pfeile fliegen zu lassen. Mit den 120 Pfeilen von heute hat der Bogen jetzt 150 Schüsse überlebt. Damit war es ein guter Tag und die Sehnenstrieme auf meinem linken Unterarm trage ich mit Stolz. :D
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Re: Robinienbogen, zweiter Versuch

Beitrag von beke » 13.05.2014, 22:49

Wenn Ihr 1000 Schuss geschafft habt, "musst" Du einen ausgeben :D :D :D Oder besser: dann gebe ich einen aus!

Vielen Dank für Deine Grüße und gute Nacht, Beke
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