ralfmcghee hat geschrieben:Ich bin nicht besonders frustrationstolerant,
uuuuhhh, GANZ schlechte Voraussetzung um mit dem Bogenbau zu beginnen...
(Im Ernst: Von meinen ersten 30 sind nur 3 oder 4 was geworden - der Rest war....Lehrgeld!)
ralfmcghee hat geschrieben:Über Eure Kommentare freue ich mich jetzt schon.
...NOCH, Du meintest vmtl. NOCH...
ralfmcghee hat geschrieben:Der Bogen soll für Rechtshandschützen und Linkshandschützen gleichermaßen geeignet sein. Dann kann ich meinen linken Arm ein wenig trainieren und ich kann den Bogen auch mal einem Freund in die Hand drücken, der noch nie geschossen hat. Ich denke an Esche, auf Sicherheit gebaut, ca. 35#@28".
Hmmm... gehobene Anforderungen!
Im "Normalfall" wird ein Bogen NIE ganz gerade. Meist liegt die Sehne ein WENIG zu einer Seite, (was verschiedene Ursachen haben kann). Außerdem hat ein Bogen immer einen klar definierten UNTEREN Wurfarm (WA). Aus der Kombination ergibt sich, ob es ein RH oder LH-Bogen ist, denn der untere WA kommt nach unten
und der Pfeil liegt an der Seite an, wo der geringere Abstand zur Kante ist.
ralfmcghee hat geschrieben: Rattan käme vielleicht auch in Frage. Ich habe gesehen, dass auch Kinder recht schnell einen Bogen damit fertig bekommen. Würde das mit dem Zuggewicht hinhauen? Was meint Ihr? Einen entsprechenden Stave oder Rohling besorge ich mir in den nächsten Tagen.
Klar, Du kannst aus Rattan auch 100# bauen (auch wenn das nicht zu empfehlen ist)...
Aber...
1. Rattan und Holz unterscheiden sich - auch bautechnisch - in vielen Dingen.
2. Rattanbogen (für Erwachsene) unter 40# werfen eher lahm, ausgenommen kurze Reiterbogen-Typen.
Aber... Nicht frustrationstolerant und auch noch ungeduldig?
...na, das kann ja heiter werden...
ralfmcghee hat geschrieben:Meine Rahmenbedingungen sind leider eher bescheiden: Keine eigene Werkstatt, kein eigenes Grundstück, unregelmäßig Zeit, Bürojob und nicht besonders ausgeprägtes handwerkliches Geschick.
Ganz sicher, dass Du nicht lieber Kreuzworträtsel machen solltest? AUCH ein schönes Hobby...
(Anm.: Ich will dich nur etwas ärgern! Los, kram mal wenigstens deinen Ehrgeiz raus....
)
ralfmcghee hat geschrieben:Im Bogenbaukurs hatte ich eine Hobelbank, aber so ein Ding kann ich bei mir nicht stellen. Also musste eine zusammenlegbare Schnitzbank her. Eine entsprechende Bauanleitung habe ich hier oder in einem anderen Forum gefunden; das Original gibt es in der TB Nr. 34, richtig? So eine Schnitzbank habe ich mir am letzten Wochenende gebaut. Perfekt ist sie nicht, aber sie funktioniert und ist für mich überraschend solide ausgefallen. Klappbar ist sie auch nicht, aber ich kann die Beine abmontieren und dann kriege ich das Teil schon irgendwo unter. Oberflächenbehandlung? Die mache ich irgendwann einmal. Hier ist das gute Stück:
Hey, Du kannst ja doch was! Prima!
ralfmcghee hat geschrieben:Einen Tillerstab hat mir freundlicherweise Jo Sommer bei Dirks Bogenbaukurs gebaut. Die Tillerschnur habe ich mir vor einigen Tagen als kleine Näharbeit (nicht schön, aber selten) gebastelt.
Näharbeit?? Normaler Weise werden die geklöppelt!
(Vergiss es, war ein Scherz, aber zeige mal WAS Du da genäht hast! (??)...)
Ich verwende als Tillerschnur ne simple geflochtene Polyesterschnur aus dem Baumarkt, die ich wie folgt knote:
ralfmcghee hat geschrieben:Ein Ziehmesser ist vorhanden, ein Schweifhobel wäre noch nett; muss ich noch bestellen. Den restlichen Kleinkram habe ich wohl beisammen.
Ziehklinge? Bogenbau geht nicht ohne Ziehklinge (wenn man nicht Heidjer heißt)... Du brauchst was zum feinen Schaben...
OK, Crocodile Dundee nähme sein Bowie... GEHT auch...
ralfmcghee hat geschrieben:Ich habe zwar noch keinen Bogen, befasse mich aber statt dessen mit der Sehne. Dafür könnte meine Frau mich knutschen; ich mache öfter mal den zweiten Schritt vor dem ersten. Den flämischen Spleiß habe ich mir bei den berühmten Youtube-Videos von Trinitatis abgeguckt - prima Darstellung, finde ich. Die Bauanleitung für ein Sehnenbrett habe ich im Forum gefunden; kann ich nur jedem empfehlen.
...soso.. Na, dann haben wir ja EIN Problem weniger: Wir müssen uns bei der Bogenlänge nicht mehr nach dem HOLZ richten, wir bauen den Bogen einfach nach der SEHNE! Nichts einfacher als das.
(..und falls es Dir entgangen ist: DAS war sarkastisch!)
Im Ernst: Falls sie noch NICHT fertig ist, mache sie mit EINEM Öhrchen und das andere Ende einfach zu nem Strang gespleißt. Wird dann mit
Bogenabuerknoten befestigt.
Falls schon fertig: Ein Öhrchen kann man auch wieder aufdröseln und dann einfach bis zum Ende durchspleißen und Knoten rein.... (Wozu man ein Sehnenbrett braucht, hab ich übrigens noch nie verstanden... )...
ralfmcghee hat geschrieben:Noch ein kleines Outing: Ich bin der, der vor ein paar Tagen die Frage nach einem Mix von Dacron B50 und B55 gestellt hat. Hier habe ich zahlreiche Hinweise bekommen, dass ich so eine Mischung besser bleiben lassen soll. Noch einmal danke dafür! Zwar habe ich mir eine solche Sehne gebastelt, werde sie aber nicht am Bogen einsetzen. Das war eine kleine Übungsarbeit. Ich muss sagen: Spleißen ist eine nette Tätigkeit für ruhige Abende im Wohnzimmer. Weil es Spaß gemacht hat, habe ich mir ein paar weitere Sehnen gewickelt, bei denen ich weniger Bedenken habe, sie auf einen Bogen zu spannen. Irgendeine Sehne wird dann schon dabei sein und wenn nicht, spleiße ich noch eine.
Ah, so, klar, unpassende Sehnen kann man nie genug haben...
ralfmcghee hat geschrieben:Ich hoffe, dass es halbwegs interessant ist und grüße Euch für heute
Doch, war es, und ich hoffe, Du hast genug Humor für meine NETT gemeinten Anmerkungen..
Weiter so!
Rabe