Anfänger baut einen Bogen - eine Art Tagebuch

[Pyrus]

hi, wie wärs denn mit Wurfarmenden dämpfen?
Das wurde mir geraten. Bin ich aber noch nicht zu gekommen... kann also nicht berichten wie leicht oder schwer das ist.

Gruß Markus

[Onslow Skelton]

Ei gude Ralf,

bau erst mal weiter du hast noch einige Optionen. Wie Wilfried schon geschrieben hat kannste den bei 26" Auszug noch etwas kürzen. Würde ich aber jetzt noch nicht machen. Robinie lässt sich sehr gut mit der HLP richten.
Also erst mal weitermachen als wenn nichts wäre.

Gruß,
Frank

[Granjow]

Bei beiden gelernt: NIEMALS schneide Rundholz an einer Bandsäge!
Grund: Rundholz kann sich wegdrehen:

Ich säge regelmässig in der Werkstatt Staves mit der Bandsäge zurecht, auch für Kursteilnehmer, die lasse ich lieber nicht mit einem scharfen Beil arbeiten.
Bei Staves muss man stabil halten oder besser etwas Gegendrehung geben. Sobald der Stave leicht abdreht, hat das Sägeblatt mehr Reibung, und er wird umso stärker gedreht. Mit Gegendrehen passiert das nicht. Also in Rabes Bild leicht nach links drehen. Dabei kann sich natürlich der Schnitt mitdrehen, und man hat künstlichen Drehwuchs
Wichtig ist auch, schräg anzusägen und nicht gerade durch, da sonst schnell mal Jahrringe ab sind etc., das ist aber eh jedem Bogenbauer klar. Plus weniger Material weggesägt = kleinere Kräfte, die auftreten, wie Felsenbirne

Bei dickerem Holz (alles über durchschnittlicher Stavedicke) wird das aber schnell gefährlich, da zu grosse Kräfte entstehen. Bei kleinen Bandsägen vielleicht nicht, unsere hat zwei Schwungräder von je etwa 300 kg, da steht sicher nicht der Motor zuerst still. Mein Nachbar (gelernter Schreiner = Tischler in D, afaik) meint, dass dann das Sägeblatt reisst und sonst nicht mehr viel geschieht, da ohne Spannung das Blatt nicht mehr angetrieben werden kann. Wenn die Hände zu nah dran sind oder sonst was nicht gut läuft, siehe Rabes Beitrag.

[ralfmcghee]

Danke schön für Euer Feedback! Ich glaube, dass ich es mit dem Abtragen von Material ein wenig übertrieben habe und zu ungeduldig vorgegangen bin. Jetzt bin ich mit meiner Robinie so im roten Bereich, dass ich mich nicht mehr traue, einen vollwertigen Bogen daraus zu machen.

Die Idee von stone mit der Korrektur der Tips ist gut, aber ich glaube, dass ich auch dort nicht mehr genügend Material habe. Kürzen des Bogens geht im Zweifelsfall immer noch. Mache ich jetzt aber noch nicht; ab ist ab und wieder dran geht nicht - zumindest nicht bei meiner derzeitigen praktischen Erfahrung.

Pyrus' Idee mit dem Dämpfen der Wurfarme gefällt mir. Da werde ich aber vorher ein wenig mit ein paar Holzstücken üben. So lange stelle ich meinen jetzigen Rohling am besten noch auf die Seite.

Onslow, danke Dir für Deinen Zuspruch. Damit hast Du das Projekt vor dem Lagerfeuer gerettet. Ich habe heute viel darüber nachgedacht. Mit etwas mehr handwerklicher Erfahrung kriege ich vielleicht irgendwann doch noch den angestrebten leichten Selfbow hin. Oder es wird ein Kinderbogen daraus. Oder vielleicht ein Mäusebogen? Warum nicht?

Allen anderen hier im Forum danke ich für die wirkliche zahlreichen Tipps. Der Vorerst-Misserfolg geht auf meine Kappe.

Tja, was habe ich daraus gelernt? Ich muss meine Ungeduld im Zaum halten. Vorerst KEINE Maschinen! Nicht schon bei der rohen Form zu sehr auf die Maße schielen, im Zweifelsfall gibt es keine Reserven mehr, wenn man sie braucht. Gelernt habe ich auch, dass man sich über ein Stück Holz verdammt viele Gedanken machen kann und muss.

Falls diesen Text jemand lesen sollte, der noch nie einen Bogen gebaut hat und nicht nachvollziehen kann, warum sich erwachsene Leute so tief in das Schnitzen von "simplen" Holzbögen hinein knieen:

Holz ist ein besonderer Werkstoff. Er stellt Ansprüche und belohnt den Bearbeiter mit Kunstwerken, die neben der Ästhetik eine emotionale Ausstrahlung haben können. Das Bauen eines Bogens bietet - selbst im Misserfolg - meditative und damit womöglich selbsttherapeutische Aspekte. Man muss sich nur darauf einlassen und (das gilt hier für mich) dem Bogen genügend Zeit geben, entstehen zu können.

Damit beende ich vorerst mein "Tagebuch". Für Euer Interesse am Werden und Scheitern meines Erstlingswerkes danke ich Euch ganz herzlich! Im Keller wartet noch der andere Robinien-Spaltling aus dem selben Stamm wie der hier beschriebene Stave und ein Eschenstave. Jetzt gucke ich mir die beiden Dinger mal etwas näher an...

[Onslow Skelton]

Onslow, danke Dir für Deinen Zuspruch. Damit hast Du das Projekt vor dem Lagerfeuer gerettet.

Ei gude Ralf,

wie wäre folgender Vorschlag: Du kommst an einem der nächsten Wochenenden mal nen Tag mit dem Stave vorbei und wir schauen was wir daraus machen. Ich bin da guter Dinge noch was ordentliches heraus zu holen.
Wir laden noch den Harald dazu ein dann lernt der auch was.

Tja, was habe ich daraus gelernt? Ich muss meine Ungeduld im Zaum halten.

Das dauert noch mindestens 2-3 Bögen bis du dass auch nur ein bisschen in den Griff bekommst!

Gruß,
Frank

[Benedikt]

Wie sind denn die Maße?
Sehnenverlauf neber dem Griff finde ich nicht sooo schlimm, da kann man immer noch dämpfen
Wenn die Breite an den FOnicht unter 3cm ist, geht da immernoch ein 35#er raus
Und bevor du das Ding ins Lagerfeuer wirfst, Kinderbogenbauen macht extrem Spaß und ist vorallem als Anfänger gut zum "üben"
Mach Späne(aber bitte nicht aus dem ganzen Stave )
Benedikt

[ralfmcghee]

Ei gude Ralf,

wie wäre folgender Vorschlag: Du kommst an einem der nächsten Wochenenden mal nen Tag mit dem Stave vorbei und wir schauen was wir daraus machen. Ich bin da guter Dinge noch was ordentliches heraus zu holen.
Wir laden noch den Harald dazu ein dann lernt der auch was.

@Onslow: Davon mache ich gerne Gebrauch! Mehr per PN.

@Benedikt: Dir auch herzlichen Dank für Deinen Zuspruch. Vor dem Lagerfeuer habe ich ja noch ein paar Optionen: Bogen retten (wenn da noch 35# herumkommen, hätte ich ja mein ursprüngliches Ziel sogar erreicht), Kinderbogen bauen, Mäusebogen bauen, Schreibtisch-Deko bauen.

Aber erst einmal nehme ich ein neues Projekt in Angriff.

[apaloosa]

Frank,

Wir laden noch den Harald dazu ein dann lernt der auch was.

Ist angekommen.

Ralf,
dann zeige ich Dir das aufkleben und wickeln der Federn (da kann Frank auch noch was lernen)

Gruß
Harald

[Wilfrid (✝)]

Aufgeben gildet nicht...
Der einzige, der beim Bogenbau aufgibt, ist der Stave.

[ralfmcghee]

Richtig, Wilfrid. Und noch ist mir ja nichts gebrochen.

[Straight Flight 63]

Hallo Leute ; bin nach längerer Zeit wieder mal in FC ; kann mich noch genau erinnern ; genau wie bei Ralf ; hat es auch bei mir angefangen..Bogenbauerkurs...dann Schnitzbank..die ersten Bögen...Glasbogen Kurs bei Andy von Swissbow. Inzwischen habe ich ein paar Bogen gebaut. Aber von einem Mittellinientool habe ich bis jetzt noch nichts gehört...hätte da jemand ein paar Infos oder Bilder bitte....an Ralf...nicht aufgeben..weitermachen...Robinie ist gut nimm halt den anderen Stave...Esche wäre am Anfang besser gewesen....aber Du hast ja Hilfe bekommen. Weiter so !! Gruss an alle von Fletchers Corner....Roger