unterschiedliche Wurfarme

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Uli
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unterschiedliche Wurfarme

Beitrag von Uli » 09.03.2006, 13:03

Bild

Ich bin gerade mal wieder dabei, mir einen neuen Bogen zu bauen. Jetzt zu Beginn des Tillerns stellt sich mir folgendes Problem.
Die Wurfarme sind, wie auf der Zeichnung zu sehen, unterschiedlich gebogen. Die schwarze Linie ist der jetzige Zustand. Wie ist eure Meinung? Soll ich die Wurfarme so lassen und weiter tillern oder den rechten Wurfarm dämpfen und auch in die reflexe Form, wie durch die rote Linie angedeutet, biegen?

Gruß Uli
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Beitrag von Ravenheart » 09.03.2006, 14:00

Über welches Holz reden wir denn???
8-|

Prinzipiell würde ich sagen:

Was spricht dagegen, das Gegenteil zu machen? Also dem LINKEN WA auch so einen "Knick" zu verpassen, so dass ein Bogen mit Set-back-Griff raus kommt?

Wenn's das Holz mitmacht....

Rabe

Uli
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Beitrag von Uli » 09.03.2006, 15:20

Wir sprechen hier über Robinie. Allerdings nicht allzu gute (2mm Ricngbreite) und deshalb werden die WA auch an der breitesten Stelle 6cm breit.
Der Bogenrücken ist in der Zeichnung oben, würde bedeuten, der rechte WA müsste für ein Set-back doch nach oben.

Uli
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 09.03.2006, 16:16

Original geschrieben von Uli

Der Bogenrücken ist in der Zeichnung oben, würde bedeuten, der rechte WA müsste für ein Set-back doch nach oben.

Uli


Ui, sorry, das hatte ich anders interpretiert!

Nee, bei 2 mm Ringen würde ich sogar eher zu etwas Deflex neigen, um die Holzbelastung zu reduzieren! Also auch so gesehen: den LINKEN WA biegen!

Rabe

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Beitrag von Iggman » 09.03.2006, 16:19

Falls du Robinie schon mal gedämpft hast kannst Du es versuchen, ansonsten würde ich es lassen. Dämpfen schwächt das Holz, ratsam wäre es dann nur den Griff oder in Griffnähe eine Biegung anbringen.
So wie es aussieht hat er ja schon etwas reflexe Wurfarme, das sollte reichen, sonst könnte das Holz auch überlastet werden.
Daumendrück
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 09.03.2006, 16:28

Original geschrieben von Iggman

Falls du Robinie schon mal gedämpft hast kannst Du es versuchen, ansonsten würde ich es lassen. Dämpfen schwächt das Holz


Kann ICH nicht bestätigen, hab gerade bei Robinie sehr GUTE Erfahrungen mit Biegungen gemacht!

Rabe

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Beitrag von Iggman » 09.03.2006, 16:42

Durch Setback bekommt das Material in jedem Fall mehr Belastung beim Auszug, und da die Robinie schon nicht so gut ist (nach Uli) sollte man es nicht übertreiben.
Rabe: Kann ICH nicht bestätigen, hab gerade bei Robinie sehr GUTE Erfahrungen mit Biegungen gemacht!

@Rabe: An welche Stelle haste denn Biegung angebracht und welche?

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Beitrag von Ravenheart » 09.03.2006, 16:56

Na die z.B.:

Bild

:-)

Rabe

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Beitrag von Uli » 10.03.2006, 08:47

Danke für eure Ratschläge. Ich habe zwecks geringerer Belastung den linken WA kurz hinter dem Griff auch ein wenig Deflex verpasst. Mit dem Zuggewicht werde ich es auch nicht übertreiben. Ich dachte da so knapp 40 lb bei 28", was bei meinem Auszug von etwa 27" ca. 35 lb ergeben dürfte. Die Wurfarme fangen bei 6cm Breite an und verjüngen sich am Ende auf 2cm.
Was mir beim Dämpfen aufgefallen ist, es ist sowas wie ein braunes "Harz" ausgetreten. Was könnte das sein und könnte dadurch nicht doch das Holz etwas geschwächt werden?

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Beitrag von Archiv » 10.03.2006, 08:50

Das ist wohl typisch für Robinie, war bei mir auch immer so. Vielleicht Gerbsäure? Wasauchimmer, jedenfalls scheint es nichts auszumachen und tut der Stabilität keinen Abbruch, konnte ich zumindest nicht feststellen.

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Beitrag von Uli » 11.03.2006, 19:05

So nun mal das Ergebnis der Dämpferei und gleich mal noch einen Blick auf den Bogenrücken als Foto.

Bild

Die Verbreiterung mitten im rechten WA ist wegen einem Ast.
Wegen der dünnen Jahresringe werde ich mal noch Rohhaut draufkleben.

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Beitrag von Ravenheart » 13.03.2006, 00:28

Ja prima, sieht doch klasse aus! Der Übergang vom Griff zum breiten Teil kommt mir allerdings (in der Dicke!) etwas schwach vor! Kann aber täuschen bei den kleinen Bildern!

Das Holz sollte NICHT schon im Übergangsbereich dünner werden! Wenn diese Stelle (wo er plötzlich die Breite ändert) Biegung abbekommt, gibt es da LÄNGSrisse!

Zur Not die ersten 2 breiten cm mit ner Wicklung versehen! Is ja eh ein indianisch anmutender Bogentyp, da passt das!

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Beitrag von Holzbogenbauer » 13.03.2006, 13:10

Uli: wenn du den Stave genau in der Griffmitte zersägst, haste auch 2 prima Holzschwerter :D

Aber ehrlich, die Form verspricht Schmerz für dein Handgelenk. Den Griff würde ich auf alle Fälle überarbeiten und die WA-Enden auch.

André

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Beitrag von Uli » 13.03.2006, 13:23

@Holzbogenbauer
Der Griff ist überhaupt noch nicht fertig und der ganze Bogen ist erstmal vorgetillert. Die WA werden etwa ab der Mitte über die Breite getillert, weil von der Dicke nicht mehr viel weggenommen werden kann.
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