Jahresringe am Bogenrücken

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Schattenhieb
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Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Schattenhieb » 10.04.2012, 20:46

Hallo das ist mein erster Beitrag zu meinem ersten selbst gebauten Bogen.
Holler mit 32 # Auszug ca. 190 hoch und etwa 30 Pfund Zug.
Leider habe ich es beim Abschmirgeln etwas übertrieben und einen Jahresring beinahe durch geschliffen. C.a. 5 mm sind noch übrig.
Kann man den Bogen noch retten?

Gruß und Dank

2.JPG

1.JPG
Jahresring

3.JPG
Besagte Stelle liegt im unteren Bereich des Tillers.

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Squid (✝)
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Squid (✝) » 10.04.2012, 21:37

Ähm... uhm... äh...
Verifizier mal: "Es sind noch 5 mm vom Ring übrig" - aber doch in der Breite, nicht in der Dicke, oder?
Zumindest interpretiere ich Foto 2 so...
Die Jahresringfragen beziehen sich normalerweise auf die Dicke - aber die fast komplett kreisförmige helle Linie lässt mich da anderes erahnen.

Möglicherweise ein Fall für ein partielles Backing aus Rohhaut oder Hanf.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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stefan kaletsch
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von stefan kaletsch » 10.04.2012, 21:51

...ich sehe da,dass Du den äußeren und den da drunter durchstoßen hast und jetzt im 3. bist.Nach meiner Erfahrung bleibt
eine inselförmige Verletzung des äußeren Rings meist ohne Folgen.Sehr viel schlimmer wäre ein scharfer Bruch des Rings,zB
wenn Du mit einer Messerklinge einmal quer über den Ring ziehen würdest.Ich würde empfehlen,erstmal weiter zu schießen
und zu beobachten: sobald Du siehst ,dass die Ränder des äußeren Rings an der Stelle sich zu lösen beginnen,solltest Du Squids
Empfehlung nachkommen oder einfach wickeln!
Ohne Gewähr! Grüße Stefan

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von captainplanet » 10.04.2012, 22:00

Wie dick sind denn die Ringe, daß man sie beim Abschmirgeln einfach so durchkriegt???
Letztlich kommt es nur auf die Breite der durchtrennten Fasern an, wenn also z.B. der eine Ring nur 1/10mm dick war, dann ist diese Beschädigung harmlos.
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Ravenheart » 10.04.2012, 22:30

Hm, das sieht mir auch seltsam aus! KANN es sein, dass das gar kein "ausgewachsener" Ring war?
Mach mal ein Foto von der Stirnseite am Bogenende bitte! Und erzähle uns, wie tief der Ring lag. Direkt unter der Borke? Und wann der Stamm geschlagen wurde!

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Moormann » 11.04.2012, 09:49

Mal genrell ne Frage: Du entdeckst einen Fehler in deinem Bogen, weißt nicht wie du ihn einschätzen sollst, aber tillerst ih fertig und bringst ihn in den Vollauszug? Anschließend fragst du ob man den Bogen retten kann? ???
Er schießt doch, was hast du :D Meine Erfahrung ist, dass Holler soetwas eigentlich ganz gut abkann. Wie Stefan geschrieben hat, wäre ein "Schnitt" durch einen Jahresring quer zur Wurfarmkante weitaus schlimmer, aber so ein Inselchen....
Du hast geschrieben, dass du einen Jahresring heruntergeschliffen hast, ist dann dort jetzt eine Mulde im WA, oder war das eine Erhebung, die du plan geschliffen hast? ;)

Aber wie gesagt, du kannst mit ihm schießen, er biegt sich, statt zu brechen, also scheints ihn nicht zu stören :D
LG
Moormann

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Squid (✝) » 11.04.2012, 10:10

Ähm, ne.
Nur weil er sich nach dem Tillern einige Male in den Vollauszug bringen lässt, heisst das ja nicht, dass er damit unkaputtbar ist. Das wäre schön, denn dann würden Bögen nach Fertigstellung nie mehr brechen.
Dem ist nicht so...

Bei so einer - möglichen - Schwachstelle bei der der Rückenring weniger als 50% des Rückens unverletzt abdeckt besteht immer Bruchgefahr. Jetzt und bei allen kommenden Schüssen. Tut ja nich Not...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Schattenhieb » 11.04.2012, 14:44

Danke an alle. Ich werde bei Gelegenheit Fotos machen. Ich habe nur die Befürchtung das er bald bricht. Der untere Arm biegt sich ja doch sehr stark. Vor dem abschleifen war der Tiller bei beiden Armen gleich.

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Moormann » 11.04.2012, 14:57

@ Squid: da hast du schon recht, bloß schaut das für mich, nach dem foto, nicht so gefährlich aus und wenn er dann noch schießt, seh ich das als Bestätigung. hatte sowas auch mal bei nem Holler - eine Welle beim Schleifen nich beachtet und zack.... Aber er hat gehalten...
LG
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von captainplanet » 11.04.2012, 19:14

Schattenhieb hat geschrieben:Danke an alle. Ich werde bei Gelegenheit Fotos machen. Ich habe nur die Befürchtung das er bald bricht. Der untere Arm biegt sich ja doch sehr stark. Vor dem abschleifen war der Tiller bei beiden Armen gleich.

Abschmirgeln tut man, um eine schön glatte Oberfläche zu bekommen. Den Rücken dabei völlig zu planieren, ist nicht Sinn und Zweck der Sache. Das verbietet sich schon vor dem Tiller und hinterher erst recht. ::)
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Ravenheart » 11.04.2012, 20:32

....genau! Schattenhieb, Du darfst ihn auf keinen Fall noch mal so voll ausziehen!

Zuerst muss der beschädigte Ring runter - und zwar auf GANZER Bogenlänge.
Dann muss nachgetillert werden, und zwar wieder bei 20 cm Auszug beginnend!

Rabe

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Schattenhieb » 11.04.2012, 21:44

Okay danke. Werde ihn wohl dann ganz abschmirgeln müssen. :-/
Gebe dann zu späterer Zeit Feedback ob es geklappt hat.

Grüße

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Galighenna » 11.04.2012, 21:47

Machst du das komplett mit Schleifpapier?

Besorg dir passendes Werkzeug, dann geht das viel besser, schneller und genauer.
Du brauchst:
Für grob den Ring runternehmen ein Ziehmesser und
für die feinen Arbeiten um den Rücken ganz sauber frei zu legen, eine Ziehklinge.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von stefan kaletsch » 11.04.2012, 22:55

...äh,Moment mal.Ich hatte dieses Auszugsfoto vorher garnicht gesehen!Schattenhieb,könntest Du vielleicht mal die Stelle mit
dem verletzten Jahresring mit einem Pfeil auf dem Bild markieren?Vielleicht ist die Stelle selbst garnicht für die zu starke
Biegung verantwortlich und Du hast eher den kompletten WA geschwächt.Auch mir ist schleierhaft mit was Du da geschmirgelt
hast!Erzähl uns mal was über Dein Schmirgelpapier oder was immer es ist!

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Schattenhieb
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Re: Jahresringe am Bogenrücken

Beitrag von Schattenhieb » 12.04.2012, 19:08

@ Sqid und Stefan Kaletsch: Ja genau in der breite. Habs auf dem Foto markiert. Die Stelle geht aber doch ziemlich weit rein.
Denkt ihr das Backing hier das Problem löst oder das ich doch lieber abschleifen soll? Will nicht noch mehr Zugkraft verlieren. :-\
Und ja es war normales Schmirgelpapier. Evtl hab ich mit der Ziehklinge schon zu viel Holz abgetragen.
5.JPG


@ Captainplanet und Rabe: Wie dick der Ring war kann ich schlecht sagen, es ist auf der Stirnseite auch nicht wirklich ersichtlich.
Hab nur die Borke abgetragen und keine Jahresringe als ich ihn gebaut hab. Der Stamm wurde letzten Januar geschlagen.

4.JPG


Ich denke aber, wie weiter oben schon gesagt, dass ich den Ring komplett abtragen werde.
Wird sich zeigen was pasiert. Hauptsache er bricht nicht.

Grüße

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