Schimmliger Ahorn

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
mace
Full Member
Full Member
Beiträge: 148
Registriert: 28.12.2009, 17:03

Schimmliger Ahorn

Beitrag von mace » 24.01.2011, 16:52

Hallo zusammen!

Vor gut 2 Jahren hatte ich mir mal nen faustdicken Ahornast ergattert und ihn (im Ganzen) einfach mal im Keller vergessen.
Mittlerweile bin ich umgezogen und der Ast musste in den von Wind und Wetter gebeutelten Schuppen draußen umziehen.
Da ich momentan fürs Sapplingturnier nix machen kann außer warten (Hasel und Holler trocknen noch) wollt ich jetzt mal den Ahorn ein bischen bearbeiten.
Doch was seh ich da:
Der hat wohl Feuchtigkeit gezogen und einen ganz zarten Pelz bekommen.
Sehr ärgerlich.
Da ich noch nicht allzuviele Bögen gebaut habe werd ich ihn auf jeden Fall (und wenns nur zu Übungszwecken ist) bearbeiten.
Dort wo ich bisher Holz weggenommen habe sieht das Innere auch top in schuss aus.

Jetzt kommt aber meine Frage:
Kann ich dem Holz noch was zutrauen? Oder kann ich die Illusion daß es ein guter Bogen werden könnte gleich über Bord werfen?

Es ist zwar schade wenn aus ihm nix mehr werden kann, aber zur Übung taugt er immer noch, bin euch also nicht böse wenn ihr gleich mit so Sachen wie "Feuerholz" daher kommt. =)

Benutzeravatar
captainplanet
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2305
Registriert: 28.06.2005, 17:52

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von captainplanet » 24.01.2011, 17:17

Wenn das Innere gut aussieht, wird es auch mehr oder weniger gut sein. Für einen Kompositbogen würde ich so ein Ahorn nimmer hernehmen, aber für eine 0815-Flitze wird es schon langen schätze ich...

Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Ravenheart » 24.01.2011, 17:42

...ich würde auf jeden Fall 1 - 2 Ringe runter nehmen, aber der Rest kann noch intakt sein!

Rabe

Holzfäller
Full Member
Full Member
Beiträge: 137
Registriert: 22.01.2011, 15:36

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Holzfäller » 24.01.2011, 17:43

hi,
Schneide ne hauchdünne scheibe ab
wenn löcher drin sind,Finger weg!

Viel glück!

holzfäller ;)
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis,
dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen...

Benutzeravatar
mace
Full Member
Full Member
Beiträge: 148
Registriert: 28.12.2009, 17:03

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von mace » 25.01.2011, 12:12

@ Holzfäller:
Löcher kann ich keine finden. Hab sogar mit ner Lupe geguckt.

@Rabe:
Bei Ahorn nen Ring runternehmen? Na da hab ich mir ja was aufgehalst. Die Ringe sind doch ansich beim Ahorn schon kaum zu erkennen. Hab noch nie nen Ring an nem Stamm runtergenommen.
Kannst Du mir da vieleicht ein paar Tips geben wie das beim Ahorn am ehesten zu bewerkstelligen ist und auf was ich achten soll?

Benutzeravatar
arcus
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1879
Registriert: 26.02.2004, 22:33

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von arcus » 25.01.2011, 13:17

schneide paar mm von dem Ast ab--schaffe dann mit sandpapier eine schöne glatte Stirnseite.

jetzt kannst du die Ringe sehen --nimm den ersten Ring zum üben--wenn das Holz porös wird, dann nur noch ganz vorsichtig.
haste den ersten Ring geschafft, dann kannste dir überlegen, ob du ihn lässt, oder weitermachst.

Ich hab mich auch lange geziert, auf einen Jahresring zu arbeiten--aber bei Ahorn geht das ganz gudd.

Gruß Arcus

Benutzeravatar
bloodybeginner
Newbie
Newbie
Beiträge: 25
Registriert: 27.05.2009, 08:46

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von bloodybeginner » 25.01.2011, 15:23

..habe mich gerade in der Mittagspause mit so etwas beschäftigt...ist ja etwas für gaaaanz ruhige Gesellen. Kann es sein, dass sich diese Arbeit am Besten mit einer Rasierklinge erledigen lässt?

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Squid (✝) » 25.01.2011, 15:50

Eine Ziehklinge geht auch.
Wenn man dann noch das Holz vorsichtig anfeuchtet, so dass die Farben etwas kräftiger werden und man mit einer vernünftigen Beleuchtung arbeitet (Stichwort: Schräger Lichteinfall bzw. Gegenlicht) dann klappt das Abragen eines Ringes auch bei Ahorn ganz gut.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
Heidjer
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6864
Registriert: 16.08.2006, 22:00

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Heidjer » 25.01.2011, 15:56

Ziehklinge allein könnte länger dauern. ::)
Ich bevorzuge dazu ein scharfes Messer mit leicht gebogener Klinge (Taschenmesser) aber Ziehmesser geht auch, besonders bei dicken Jahrringen. Danach werden dann nur noch die letzten Reste des Frühholzes mit einer Ziehklinge abgezogen.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22358
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Ravenheart » 25.01.2011, 15:59

...ich habe auch gute Erfahrung mit "etwas stumpfe Raspel, quer zur Faser" gemacht! Dabei arbeitet man so, dass immer noch ein paar Fasern vom Drüberliegenden auf dem projektierten Rückenring bleiben, also nur bis "kanpp vor den Ring"...
Die Reste werden dann mit der Ziehklinge weggeschabt.

Die Methode geht gut bei allen Hölzern, bei denen die Ringe NICHT so fest verwachsen sind... und deutlich schneller als NUR Ziehklinge...
Tipp: An Reststück üben! man muss erst etwas Gefühl dafür entwickeln...

Rabe

Benutzeravatar
mace
Full Member
Full Member
Beiträge: 148
Registriert: 28.12.2009, 17:03

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von mace » 25.01.2011, 16:00

Jungs, ihr macht mir Hoffnung.
Da hab ich mir was eingebrockt. =)

Vor dem nächsten Wochenende wird das aber nix, da ich vorher keine Zeit dafür haben werde, bzw. zu spät nach Hause komme.

Ich werd auf jeden Fall berichten was aus dem Holz geworden ist.

Benutzeravatar
Heidjer
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6864
Registriert: 16.08.2006, 22:00

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Heidjer » 25.01.2011, 16:03

Die "Raspelmethode" funktioniert bei Ringporigen Hölzern gut, bin mir aber nicht sicher wie das bei Zerstreutporigen wie Ahorn ist? Da ist der Festigkeitsunterschied zwischen Früh- und Spätholz doch recht gering.
Teste es vorher!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Squid (✝) » 25.01.2011, 16:05

Hihihih, ja, Ahorn kann ein dickes Ei sein, was man da gelegt hat.
Aber es geht. Auch wenn jeder da wohl so seine eigene Technik hat.
Du wirst es testen müssen, ob dir Messer, Ziehklinge, Wasser, Gegenlicht, Raspel, Schwingschleifer, Machete oder ganz andere Dinge besonders entgegenkommen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
mace
Full Member
Full Member
Beiträge: 148
Registriert: 28.12.2009, 17:03

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von mace » 25.01.2011, 16:36

Beim Entgegenkommen bin ich etwas eingeschränkt.
Mein Werkzeug beläuft sich auf Ziehklingen, nen Schweifhobel, Ziehblech (umfunktionierte Maurerspachtel oder sowas ähnliches), ne Raspel und ein scharfes Messer.

Mehr hab ich bisher nie benötigt.

Und jetzt kommt ihr daher und schlagt mir vor nen Jahresring runter zu nehmen. =)

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Schimmliger Ahorn

Beitrag von Squid (✝) » 25.01.2011, 18:38

Passt doch.
Mit Ziehklinge ist übrigens dein Ziehblech gemeint.
Die Riesendinger mit zwei Griffen firmieren hier meist unter Zug- oder Ziehmesser.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“