Danke schön für Euer Feedback! Ich glaube, dass ich es mit dem Abtragen von Material ein wenig übertrieben habe und zu ungeduldig vorgegangen bin. Jetzt bin ich mit meiner Robinie so im roten Bereich, dass ich mich nicht mehr traue, einen vollwertigen Bogen daraus zu machen.
Die Idee von stone mit der Korrektur der Tips ist gut, aber ich glaube, dass ich auch dort nicht mehr genügend Material habe. Kürzen des Bogens geht im Zweifelsfall immer noch. Mache ich jetzt aber noch nicht; ab ist ab und wieder dran geht nicht - zumindest nicht bei meiner derzeitigen praktischen Erfahrung.
Pyrus' Idee mit dem Dämpfen der Wurfarme gefällt mir. Da werde ich aber vorher ein wenig mit ein paar Holzstücken üben. So lange stelle ich meinen jetzigen Rohling am besten noch auf die Seite.
Onslow, danke Dir für Deinen Zuspruch. Damit hast Du das Projekt vor dem Lagerfeuer gerettet. Ich habe heute viel darüber nachgedacht. Mit etwas mehr handwerklicher Erfahrung kriege ich vielleicht irgendwann doch noch den angestrebten leichten Selfbow hin. Oder es wird ein Kinderbogen daraus. Oder vielleicht ein Mäusebogen? Warum nicht?
Allen anderen hier im Forum danke ich für die wirkliche zahlreichen Tipps. Der Vorerst-Misserfolg geht auf meine Kappe.
Tja, was habe ich daraus gelernt? Ich muss meine Ungeduld im Zaum halten. Vorerst KEINE Maschinen! Nicht schon bei der rohen Form zu sehr auf die Maße schielen, im Zweifelsfall gibt es keine Reserven mehr, wenn man sie braucht. Gelernt habe ich auch, dass man sich über ein Stück Holz verdammt viele Gedanken machen kann und muss.
Falls diesen Text jemand lesen sollte, der noch nie einen Bogen gebaut hat und nicht nachvollziehen kann, warum sich erwachsene Leute so tief in das Schnitzen von "simplen" Holzbögen hinein knieen:
Holz ist ein besonderer Werkstoff. Er stellt Ansprüche und belohnt den Bearbeiter mit Kunstwerken, die neben der Ästhetik eine emotionale Ausstrahlung haben können. Das Bauen eines Bogens bietet - selbst im Misserfolg - meditative und damit womöglich selbsttherapeutische Aspekte. Man muss sich nur darauf einlassen und (das gilt hier für mich) dem Bogen genügend Zeit geben, entstehen zu können.
Damit beende ich vorerst mein "Tagebuch". Für Euer Interesse am Werden und Scheitern meines Erstlingswerkes danke ich Euch ganz herzlich! Im Keller wartet noch der andere Robinien-Spaltling aus dem selben Stamm wie der hier beschriebene Stave und ein Eschenstave. Jetzt gucke ich mir die beiden Dinger mal etwas näher an...