Vorgeschichte
Guten Tag zusammen,
ich hab heute mal wieder Zeit gefunden um ein wenig weiter zu schnitzen.
Ich hab die ausgespannte Hasellatte mittels bogenbauers Grobwerkzeug (Hobel, Zugmesser, Raspel, Feile) soweit verjüngt das sie sich heute zum ersten mal biegen durfte. Ich hab diesmal sehr viel mehr Zeit und auch wesentlich mehr Mut in den Bodentiller investiert und dadurch das Holz schon recht gut in Form bringen können. Leider war ich alleine und konnte somit diesen Prozess nicht in Bildern dokumentieren. Für mich ist dieses Turnier dadurch aber jetzt schon ein Erfolg, da die Erkenntiss hatte dass ich dem Bodentiller bislang viel zu wenig Bedeutung zugemessen habe. Ich hatte heute einige echte Augenöffner. Sehr schön.
so schauts aus.
Anschließend noch mal eben mit der Raspel den Griffbereich etwas "handlicher" gestaltet. Fürs erste reichts. Die Würde der Feinarbeiten muß sich der Stock erstmal verdienen.
Anschließend hab ich mit einer runden Schlüsselfeile gleich noch mal provisorische Sehnenkerben angebracht. Sieht dann der Vollständigkeit halber so aus:
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Anschließend kam noch was gaaanz wichtiges( für mich zumindest): ich hab den Bogenbauch mit Schleifpapier soweit geglättet daß man keine Bearbeitungsspuren mehr gesehen hat. Da reicht sogar schon 60er Papier. Hauptsache man kann beim späteren jeden noch so kleinen Stauchbruch sofort als solchen erkennen. Bei der Gelegenheit darf man auch gleich noch alle Kanten brechen um irgendwelchen fiesen Spannungsrissen erst gar kein Ansatzpunkt zu geben.
Ausserdem empfinde ich den Erstkontakt Bogen- Sehne als einen besonderen Moment und da finde ich es schön wenn der Bogen zumindest erahnen läßt wie hübsch er mal werden kann. Meine Meinung. Und dass mir jetzt keiner mit psychoanalytischem Zeug daherkommt.

Ich rede von altem Handwerk.
Ist das getan, steht dem Weg auf den Tillerstock nichts mehr im Wege. Aber dazu morgen hoffentlich dann mehr.
Für heute grüßt, der Finglas