entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
@Rabe
Gegenfrage: wenn sich der Rücken mehr dehnt und der Bauch weniger staucht, verliert der Bogen da nicht an Zuggewicht???
Gestartet sind wir beim Vergleich von Bögen mit dem gleichen Zuggewicht!
Gegenfrage: wenn sich der Rücken mehr dehnt und der Bauch weniger staucht, verliert der Bogen da nicht an Zuggewicht???
Gestartet sind wir beim Vergleich von Bögen mit dem gleichen Zuggewicht!
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
bowa hat geschrieben:Aso....na dann müsste es ja irgendwann mal soweit sein
Ich fürcht in deiner Branche ist das nicht wirklich anwendbar...
Grüße Moe
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Ja Frankster, uU sogar explosionsartig
-> weil er sich mehr dehnt ist er auch (oft) dem Bogenhimmel näher als andere , weniger runde Rücken.
@Galli : Du gehst in Deiner These davon aus das Ahorn nicht bricht ?
Bei der ganzen Theorie darf man eines nicht vergessen ( zumindest beim Holzbogen ) das der Werkstoff Holz zumeist alles andere als homogen ist.
Wir haben da Kernholz , Splintholz, Äste, Knäste , Dornfortsätze, Druck / Zugholz, etwaige lokale Beschädigungen, viel Frühholz , wenig Frühholz , usw usf, alles was einen theoretisch linearen , prognostizierten Kräfteverlauf ganz anders aussehen lässt als man es vermutet sowie natürlich die Lage der neutralen Ebene.
-> Deswegen jedes Holzstück individuell betrachten , Dichtetest , Bruchtest und dann Design wählen .
-> weil er sich mehr dehnt ist er auch (oft) dem Bogenhimmel näher als andere , weniger runde Rücken.
@Galli : Du gehst in Deiner These davon aus das Ahorn nicht bricht ?
Bei der ganzen Theorie darf man eines nicht vergessen ( zumindest beim Holzbogen ) das der Werkstoff Holz zumeist alles andere als homogen ist.
Wir haben da Kernholz , Splintholz, Äste, Knäste , Dornfortsätze, Druck / Zugholz, etwaige lokale Beschädigungen, viel Frühholz , wenig Frühholz , usw usf, alles was einen theoretisch linearen , prognostizierten Kräfteverlauf ganz anders aussehen lässt als man es vermutet sowie natürlich die Lage der neutralen Ebene.
-> Deswegen jedes Holzstück individuell betrachten , Dichtetest , Bruchtest und dann Design wählen .
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Frankster hat geschrieben:@Rabe
Gegenfrage: wenn sich der Rücken mehr dehnt und der Bauch weniger staucht, verliert der Bogen da nicht an Zuggewicht???
Gestartet sind wir beim Vergleich von Bögen mit dem gleichen Zuggewicht!
@ Frankster
bei meinem vorherigen Rechenmodell sähe es so aus, dass bei gleicher Höhe der WA mit dem runden Rücken 30'% weniger Kraft erfordert für gleiche Durchbiegung.
Für einen Bogen gleicher Breite und Zugkraft zu erhalten, müsste der Rechteck Querschnitt um 8% in der Höhe reduziert werden, ergibt dann 3% mehr Querschnittfläche (vernachlässigbar) und Druckspannungen annhähernd gleich zu dem WA mit rundem Rücken.
Rainer
- Galighenna
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- Registriert: 19.07.2004, 21:59
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
So, um jetzt nochmal auf zu räumen, wegen dem elendigen Zuggewicht:
Spielt das Zuggewicht überhaupt eine Rolle?
Es ist doch völlig wurst, ob ich einen Bogen mit Zuggewicht X habe und ihn Trappe und er hat danach etwas weniger, Zuggewicht y, oder ich hab einen Bogen der von vornherein mit Trapping gebaut wurde und dann Zuggewicht y hat.
Fakt ist, das bei einem Bogen die Seite die getrappt ist höher und die Gegenseite geringer belastet wird. Das war auch die Ausgangsfrage. Man kann also mit einem Trapping eine Seite des Bogens entlasten. Meistens mit dem Zweck bei einem gefährdeten Bogen, Bruch oder Stauchrisse zu verhindern. Wir haben jetzt auch festgestellt, durch die Rechenbeispiele von Rainer_K das das tatsächlich funktioniert, und sich dies auch mit den logischen Ausführungen meinerseits deckt, UND mit den praktischen Erfahrungen die seit ewigen Jahren mit Trapping gemacht wurden.
Ich weiß nich was es da noch wegen Zuggewicht zu diskutieren gibt...
Spielt das Zuggewicht überhaupt eine Rolle?
Es ist doch völlig wurst, ob ich einen Bogen mit Zuggewicht X habe und ihn Trappe und er hat danach etwas weniger, Zuggewicht y, oder ich hab einen Bogen der von vornherein mit Trapping gebaut wurde und dann Zuggewicht y hat.
Fakt ist, das bei einem Bogen die Seite die getrappt ist höher und die Gegenseite geringer belastet wird. Das war auch die Ausgangsfrage. Man kann also mit einem Trapping eine Seite des Bogens entlasten. Meistens mit dem Zweck bei einem gefährdeten Bogen, Bruch oder Stauchrisse zu verhindern. Wir haben jetzt auch festgestellt, durch die Rechenbeispiele von Rainer_K das das tatsächlich funktioniert, und sich dies auch mit den logischen Ausführungen meinerseits deckt, UND mit den praktischen Erfahrungen die seit ewigen Jahren mit Trapping gemacht wurden.
Ich weiß nich was es da noch wegen Zuggewicht zu diskutieren gibt...
Übel übel sprach der Dübel,
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Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Hallo Rainer
hab die Rechnung jetzt erst gesehen.
Super.
Damit hast Du einen Eckpunkt gesetzt.
Danke
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Super.
Damit hast Du einen Eckpunkt gesetzt.
Danke
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
MoeM hat geschrieben:bowa hat geschrieben:Aso....na dann müsste es ja irgendwann mal soweit sein
Ich fürcht in deiner Branche ist das nicht wirklich anwendbar...
Wenn der Stuhl nicht ergonimisch ist und der Kaffee zu schwer geht das ratz fatz
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.
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Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
für mich hat die ganze Diskussion zumindest eins gebracht - ich habe ein neues Wort gelernt - " getrappt". Fürchterliches Denglisch- ich dachte immer trap ist = Falle. Sowas gibt es bei uns Glasbogenbauern nicht, wir können maximal die Kanten etwas verrunden.
Aber wenn dann meine schnöde Theoretische Ausführung sich dann auch noch deckt mit der bereits vorhandenen Erfahrung ...
@ Galighenna
- danke für das neue Wort in meinem Wortschatz
Ist das eigentlich eine häufiger anzutreffende Ausführung oder nur ein Notnagel bei einem sonst beinahe kaputten Bogen. Ich babe nämlich noch nie einen Bogen mit rundem Rücken gesehen. Vielleicht hole ich doch noch meinen Eschen Viertelstab aus dem Schuppen und probiere es mal.
Rainer
Aber wenn dann meine schnöde Theoretische Ausführung sich dann auch noch deckt mit der bereits vorhandenen Erfahrung ...
@ Galighenna
- danke für das neue Wort in meinem Wortschatz
Ist das eigentlich eine häufiger anzutreffende Ausführung oder nur ein Notnagel bei einem sonst beinahe kaputten Bogen. Ich babe nämlich noch nie einen Bogen mit rundem Rücken gesehen. Vielleicht hole ich doch noch meinen Eschen Viertelstab aus dem Schuppen und probiere es mal.
Rainer
- Galighenna
- Forenlegende
- Beiträge: 8835
- Registriert: 19.07.2004, 21:59
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Naja ein Trapping macht man recht selten, wenn man z.B. schon vorher weiß, das das Holz an Rücken oder Bauch gefährdet ist, oder weil man sich beim Laminieren versehen hat. Vor einigen Monaten hatte mal jemand einen Bambus mit irgendwas am Bauch, wo der Bambus tierisch dick war... 6mm oder so, und damit der Bauch das Überlebt, nachdem wir alle "Oh mein Gott" gerufen haben, hat er den Bambus am Rücken halt sehr stark getrappt und darüber auch den tiller korrigiert wenn ich mich recht erinnere. Der Bogen hat überlebt glaube ich.
Bei Ahorn kann man den Bauch z.B. so behandeln wenn man schon nen Bogen aus dem Stamm gebaut hat und der einem dann am Rücken geplatzt ist. Da macht man das Trapping am Bauch und hofft das der Bogen das überlebt. wie gesagt, sowas kommt eher selten vor
Hier z.B.
viewtopic.php?f=16&t=23097&view=unread#p409112
Ist natürlich da offen, ob das Trapping was gebracht hat, weil man nicht weiß ob er ohne Trapping Stauchbrüche bekommen hätte...
Bei Ahorn kann man den Bauch z.B. so behandeln wenn man schon nen Bogen aus dem Stamm gebaut hat und der einem dann am Rücken geplatzt ist. Da macht man das Trapping am Bauch und hofft das der Bogen das überlebt. wie gesagt, sowas kommt eher selten vor
Hier z.B.
viewtopic.php?f=16&t=23097&view=unread#p409112
Ist natürlich da offen, ob das Trapping was gebracht hat, weil man nicht weiß ob er ohne Trapping Stauchbrüche bekommen hätte...
Übel übel sprach der Dübel,
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Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Vom Egedo kann ich berichten das, das Trapping etwas gebracht hat, der Bogen hat jetzt über 2000 Schuß und lebt noch ohne Falte und mit sehr wenig Set, dafür hat er 2# Zuggewicht beim Nachtrocknen zugelegt, jetzt 42#@29".
Hier noch mal die Entstehung!
Übrigens mein Hill-Bogen aus Glas ist relativ stark zum Bauch getrappt.
Gruß Dirk
Hier noch mal die Entstehung!
Übrigens mein Hill-Bogen aus Glas ist relativ stark zum Bauch getrappt.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Leider weiß ich dass er zumindest einen Stauchbruch angesetzt hat. Deswegen habe ich ihn ja bandagiert.
Ich glaub nicht dass er ohne trapping und flachem Bauch überlebt hätte.
Vor längerer Zeit hab ich mal einen Robiniebogen so weit getrappt dass er am Rücken zerrissen ist. Der Rücken war nur halb so breit wie der Bauch. Das war wohl ein wenig übertrieben.
Hat es schon mal jemand geschafft dass bei einem Bambusbacking das Bambus zuerst nachgegeben hat?
Da vermute ich noch echte Reserven.
Eigentlich müsste man fast jeden Bogen Trappen. Fast kein Holz hat die gleiche Zug und Druckfestigkeit. Durch das Trappen kann man das ausgleichen. So dass man mit Holz und Wurfarmquerschnitt zusammen als erfahrener Bogenbauer nicht weiß welche Seite zuerst nachgibt.
Denn wenn eine Seite eindeutig stärker ist ist sie auch eindeutig zu schwer.
Grüße
Ng.
Ich glaub nicht dass er ohne trapping und flachem Bauch überlebt hätte.
Vor längerer Zeit hab ich mal einen Robiniebogen so weit getrappt dass er am Rücken zerrissen ist. Der Rücken war nur halb so breit wie der Bauch. Das war wohl ein wenig übertrieben.
Hat es schon mal jemand geschafft dass bei einem Bambusbacking das Bambus zuerst nachgegeben hat?
Da vermute ich noch echte Reserven.
Eigentlich müsste man fast jeden Bogen Trappen. Fast kein Holz hat die gleiche Zug und Druckfestigkeit. Durch das Trappen kann man das ausgleichen. So dass man mit Holz und Wurfarmquerschnitt zusammen als erfahrener Bogenbauer nicht weiß welche Seite zuerst nachgibt.
Denn wenn eine Seite eindeutig stärker ist ist sie auch eindeutig zu schwer.
Grüße
Ng.
- deckelsmoog
- Hero Member
- Beiträge: 946
- Registriert: 05.12.2010, 23:38
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Neugier hat geschrieben:........... Durch das Trappen kann man das ausgleichen. So dass man mit Holz und Wurfarmquerschnitt zusammen als erfahrener Bogenbauer nicht weiß welche Seite zuerst nachgibt.
Denn wenn eine Seite eindeutig stärker ist ist sie auch eindeutig zu schwer.
Grüße
Ng.
Das hast Du schön kurz und knapp zusammen gefasst.
L.G. deckelsmoog
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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Was ist denn eigentlich das trappern?
<<Usus et experientia dominantur in artibus>>
<Aller Dinge Meister ist die Übung>
<Aller Dinge Meister ist die Übung>
- Blacksmith77K
- Forenlegende
- Beiträge: 6025
- Registriert: 17.09.2010, 22:55
Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Inopel hat geschrieben:Was ist denn eigentlich das trappern (trappen)?
Bei einem Flachbogen zum Beispiel den Rücken schmäler als den Bauch halten.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
...and several yew warbows...
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
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Re: entlastet runder Rücken wirklich den Bauch?
Neugier hat geschrieben:Denn wenn eine Seite eindeutig stärker ist ist sie auch eindeutig zu schwer.
Grüße
Ng.
So geht es den Flugzeugbauern auch: Im Idealfall zerlegt es den ganzen Flieger auf einmal, sonst waren die heilen Stellen überdimensioniert, heißt zu schwer. Bei meinen Modellflugzeugen haben ich nach einem Totalschaden immer noch mal die Flächen zerbrochen, um zu sehen wo die Schwachstelle war. Es war immer die Oberseite = Druckseite :-(.
Rainer