gerader Bambusbogen

Themen zum Bogenbau
Tippe
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RE:

Beitrag von Tippe » 27.03.2006, 15:18

Original geschrieben von Eldoro
was i nit machen würde wäre en neues facing, denn ich wäre dazu zu faul und würdes einfach mal so probierne :D


Yep, damit kann ich mich auch eins machen! :)
Aber vielleicht gibt ja auch andere Aussagen/Meinungen!

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Eldoro
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Beitrag von Eldoro » 27.03.2006, 15:26

@ tippe mein ja nur.......
naja aber neu zu facen is sicherlcih ziemlich anstregend ..... * löle * :D
naja würd ich so machen , was du machst is dir überlassen :)
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......

Tippe
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Beitrag von Tippe » 28.03.2006, 08:44

Die Leimung scheint zu halten, bin aber auch noch nicht auf Vollauszug. Bin jedenfalls guter Dinge. Die Zugkraft hat wesendlich zugenommen, obwohl ich nur noch gut 1 mm vom Facing draufbehalten habe. Mal sehen wo ich lande.

Jetzt ist mir aber noch ein Hornnock in der Mitte abgeplatzt. Isch werd no mol bleede mid dem Schäss!

Nagut, Neumachen hatte ich keine Lust also wieder mit Epoxid geklebt. Diesmal bei 100 °C (man ist ja schliesslich lernfähig) :D

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kra
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nix versteh

Beitrag von kra » 28.03.2006, 09:20

Ich lese immer von > 100° und mehr zum aushärten des Epoxy.... zum ankleben der Hornspitzen, und für das Faceing wird Ponal blau genommen ... ;D

Irgendwie passt das in meinen Augen nicht mehr zusammen. :bash

my 2ct:

an den Nocken wirken kaum Scherkräfte. Die Sehne drückt über die Sehennkerbe und die Hornnocke auf das Holz - und das ziemlich im rechten Winkel bzw. mit einer Kraftkomponente in Richtung Bogenmitte. Anforderung an den Kleber ist hier eher gering, die "Scherkraft" wird durch dei Nocke selber aufgefangen.

Facing: über die ganze Länge wirkt hier eine beachtliche Scherkraft (mir hats bei unsauberer Klebung bzw. heiklem Design schon das Facing abgeschert!), hier ist der Kleber echt gefordert!! .

Nebenbei: Epoxy härtet problemlos bei 40° aus, dauert hat etwas länger. Geduld ist des Bogenbnauers erste TugenD!! Und wenn Holz im Spiel ist würde ich sowieso nie über 60° beim Verkleben gehen.
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Beitrag von Tippe » 28.03.2006, 11:10

@ kra
Na endlich mal ne handfeste Kritik, danke dafür!

Bis jetzt wusste ich zwar dass Leim nur begrenzt temperaturfest ist, aber nicht wo die noch machbare Grenze liegt. Also wenn ich dich richtig verstanden habe würdest du mit Leim nicht über 40 °C gehen (Bambus ist da ja nicht so empfindlich)?

Das Horn habe ich mit Epoxid geklebt, weil Ponal auf der relativ glatten Aussenhaut von Bambus sicher nicht hält!


Tippe

PS: Bin für Kritik immer offen! :knuddel
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Uli
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Beitrag von Uli » 28.03.2006, 11:32

Auch bei Epoxi würde ich die Außenseite von Bambus leicht anrauhen.
Bei Epoxi hast du bei unterschiedlichen Temperaturen unterschiedliche Abbindezeiten und Festigkeiten. Uhu Endfest300 hat bei Zimmertemperatur die längste Abbindezeit und die geringste Festigkeit. Bei 70°C hast du die kürzeste Abbindezeit und die höchste Festigkeit. Das steht übrigens alles auf der Packung drauf.

Uli
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RE:

Beitrag von Tippe » 28.03.2006, 11:45

Original geschrieben von Uli
Uhu Endfest300 hat bei Zimmertemperatur die längste Abbindezeit und die geringste Festigkeit. Bei 70°C hast du die kürzeste Abbindezeit und die höchste Festigkeit. Das steht übrigens alles auf der Packung drauf.
Uli

Ja, fast! :D
UHU Endfest300 hat nicht bei 70°C, sondern bei 200°C die kürzeste Abbindezeit (5 min).
Dass das natürlich für alles andere (Holz, Leim) zu viel Wärme ist, war mir schon klar, nur nicht, wo die Grenze des Machbaren liegt.

Damit sich das Horn nicht auf dem glatten Bambus ablöst, habe ich bewusst die Temperatur erhöht. Ohne zu wissen dass dabei der Leim Schaden nehmen könnte.

Bleit immer noch die Frage, bis zu welcher Temperatur die festigkeit von Leim erhalten bleibt?

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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 28.03.2006, 12:00

@ Tippe
Informationen über Ponal gibt es bei der Fa. Henkel unter der Nummer:
0211 / 797 8272
Von 8:00 bis 20:00
Die haben mir bei Fragen immer gut weiterhelfen können.

Ich verwende auch noch Bindan-PU Leim der kann bei bis zu 150°C ausgehärtet werden und ist auch Spaltüberbrückend, wieviel da habe ich leider keine Erfahrung.

Gruß
K-H

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Beitrag von tomtux » 28.03.2006, 12:06

auf unbehandelter bambusaussenhaut hält auch kein epoxy, egal wie gehärtet.

wenn ich bambusbackings verleime, ist es mir ziemlich egal wieviel harz daneben geht. von der glatten aussenhaut, auch nach entfernen der wachsschicht, krieg ich das harz notfalls auch mit dem fingernagel wieder runter.

unbedingt vor dem verleimen von tipps ausreichend anrauhen, sonst hält da drauf höchstens doppelseitiges teppich-klebeband.

ponal hab ich übrigens zu modellbauzeiten auch aufgebügelt: beide klebeflächen einstreichen, antrocknen lassen und dann mit dem bügeleisen auf höchster stufe aufbügeln.
geht natürlich nur bei furnierstärken bis max. 1,5mm, sonst kommt da nicht mehr genug hitze durch.

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Beitrag von Tippe » 28.03.2006, 12:51

@Karl-Heinz
Danke für die Hotline-Nummer.

Hotline sagt: Temp. max. = 70 °C
Kurzzeitig darf's auch höher sein.
Bei der weiteren Erläuterung von "Kurzzeitig" wurde die Hotline dann etwas unpräzise. 8-) Kann man ihnen ja auch nicht verübeln. Er sagte ein paar Minuten vielleicht.

Also bleibt zu hoffen, dass da noch alles ist wie es sein soll. Wenn nicht, erfolgreich Erfahrung gesammelt. :-(

Ansonsten hat der Hotliner mir für den Bogenbau einen Ponal PU-Leim empfohlen: Ponal X-pert Konstruktionskleber. Den gibt's aber nur in Kartuschen. Nähere Infos hier

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RE:

Beitrag von kra » 28.03.2006, 13:23

Original geschrieben von Tippe
...
Bis jetzt wusste ich zwar dass Leim nur begrenzt temperaturfest ist, aber nicht wo die noch machbare Grenze liegt. Also wenn ich dich richtig verstanden habe würdest du mit Leim nicht über 40 °C gehen (Bambus ist da ja nicht so empfindlich)?

Tippe

PS: Bin für Kritik immer offen! :knuddel


Dann ist ja gut ;-).

Eigentlich nicht wegen dem Leim sondern wegen dem Holz/Bambus gehe ich nicht über 60° hinaus. Deutlich drüber trocknet er schon ziemlich aus (--> spröde), unter 60° braucht mein Epoxy zu lange.

Der Weißleim kann durchaus mal 100° ab (ist dann halt nicht mehr so gut....), aber ich würde bei Weißleim nicht über 60° gehen, 40 reichen auch.... Aber die hohen Temperaturen sind an den Nocken eh nicht nötig, da tut's auch Uhu Schnellfest (der blaue), auch wenn er sonst wenich taucht ;-)

Btw, meiner Meinung nach (lasse mich aber gerne durch Erfahrung überzeugen) ist PU-Leim für dynamisch belastete Verklebungen beim Bogen nicht geeignet. Wird zu spröde. Ich kenne einen erfahrerenen Bogenbauer der nach schlechten Erfahrungen wieder zu Epoxy zurück ist.
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Beitrag von Tippe » 28.03.2006, 13:51

Original geschrieben von kra
Eigentlich nicht wegen dem Leim sondern wegen dem Holz/Bambus gehe ich nicht über 60° hinaus. Deutlich drüber trocknet er schon ziemlich aus (--> spröde)

Ähhh ???

Ich dachte Bambus tempert man absichtlich weit über 100 °C (Carbonisierung), um dem Gras noch mehr Wumms zu geben! Man geht doch (ich hab mich noch nicht getraut) sogar mit Heißluftfön zur Sache und der dürfte mindestens 200 °C haben!? :o

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RE:

Beitrag von kra » 28.03.2006, 18:44

Original geschrieben von Tippe

Original geschrieben von kra
Eigentlich nicht wegen dem Leim sondern wegen dem Holz/Bambus gehe ich nicht über 60° hinaus. Deutlich drüber trocknet er schon ziemlich aus (--> spröde)

Ähhh ???

Ich dachte Bambus tempert man absichtlich weit über 100 °C (Carbonisierung), um dem Gras noch mehr Wumms zu geben! Man geht doch (ich hab mich noch nicht getraut) sogar mit Heißluftfön zur Sache und der dürfte mindestens 200 °C haben!? :o

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Um's mit Radio Eriwan zu sagen.... Das Tempern gilt (imho) nur für das Facing (also das Material auf der Bauchseite), und dafür gehe ich auf ca. 150°/1h. Wenn ich dann verklebe ist ja das Backing mit dabei - und da ist bei mir bei 60° Schluß. Es kann sogar passieren, wenn man in 2 Durchgängen verklebt, das man beim 2. Mal darauf Achten muß, das die erste Klebefuge nicht wieder aufgeht (--> extra Schraubzwingen vorsehen)

Zum Heißluftfön: klar, der geht bis über 500°C, aber beim tempern willst du ja das ganze Bauchmaterial durchgängig auf >> 100° haben. Im direkten Heißluftzug verbrennst du nur die Oberfläche und kommst nicht in die Tiefe. Deshalb auch der Paralellthread über eine Hitzebox.
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Und schon wieder ...

Beitrag von Tippe » 29.03.2006, 08:35

...schlauer geworden.

So ist das, wenn man sich nicht alles richtig durchliest.

Danke dir, Kra, für deine wiederholte Aufklärung!

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Hurra, Fettich!

Beitrag von Tippe » 20.04.2006, 18:45

So nu isses geschafft.

mit neuem Bauch, etwas gekürzt sieht er also so aus:

BildBild

Mit 40# vor dem Einschiessen und einer Länge von 174 cm hat er zwar immer noch einiges an Set (ca. 9 cm), bin aber trotzdem zufrieden und vor allem jetzt bleibt er so. Weitere Verbesserungen werde ích bei neuen Bauobjekten vornehmen.

Vielen Dank nochmal an allen, die sich an diesem Thread beteiligt haben. Vor allem die konstruktive Kritik hat mir sehr weitergeholfen.

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