Bau eines bambusbelegten Rohlings

Hölzer, Kleber, etc.
Longbow Alex
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RE: RE: Recurves???

Beitrag von Longbow Alex » 06.09.2004, 12:37

Original geschrieben von ravenheart
Mein guter Rat:
Als Anfänger solltest Du Recurves und verleimte Bogen unbedingt ganz schnell erst mal vergessen! Einen geraden Langbogen aus Vollholz zu bauen, ist für den Anfang schon schwierig genug! Sammle erst mal mit einigen Vollholz-LB etwas Grundlagenerfahrung, bevor Du die nächste "Stufe" erklimmst!

Rabe


@Rabe

Also mit den Recurves stimmt ich Dir voll und ganz zu. Aber das verleimte Bögen nicht in Angriff genommen werden sollten würde ich nicht fordern, denn ein mehr oder weniger sauber aufgeklebter Bambusstreifen hilft bei einem langen und breiten Bogen über viele Tillerfehler hinweg. Wenn der Bogen breit genug ist, sind Stauchrisse auch weniger wahrscheinlich.

Und so schwer ist die Bambusbearbeitung nun auch nicht.

Alexander

Fullback
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Beitrag von Fullback » 06.09.2004, 14:00

Also ich wollte hier wirklich keine Streitgespräche entflammen...

Ich meine jetzt im nachhinein ist es schon klar das man einen Recurve VOR dem Verleimen
anbringen sollte (bin ich echt so auf den kopf gefallen, daß ich das fragen musste??)

Holzbearbeitung im allgemeinen ist nicht so mein Problem, da ich mal vor Jahren ne Tischlerlehre gemacht hatte. (ich hab aber schon bestimmt 12 Jahre nicht mehr Holz bearbeitet)

Aber es ist etwas ganz anderes einen Bogen aus nem Stück Holz zu machen als einen altdeutschen Schrank.

Ich hab mir schon so einige Stücke Holz angeguckt, aber irgendwie nie das gefunden was ich gesucht habe.....

Und das beim Bogenbau NIX egal ist, weiß ich inzwischen auch schon... ,deshalb fällt mir die Wahl auch immer schwerer, je mehr Artikel, Beiträge und Bücher ich lese....

Weshalb ich aber nen verleimten Bambus Bogen so interessant finde, liegt daran das einer meiner Freunde mit Bambus handelt und ich somit eine solide Bambusquelle habe. Jede Länge, Stärke, Alter, ob grün oder schon durchgetrocknet.

Und das mit den Recurves ist eher für die Zukunft gedacht...
Bin halt so neugierig....


Aber Danke für Eure schnellen Antworten...

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Ravenheart
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dann man ran!

Beitrag von Ravenheart » 06.09.2004, 14:15

...übrigens streiten wir doch gar nicht; wir tauschen Meinungen aus, lach! :D

Wenn Du Tischlererfahrung hast, sind Laminate NATÜRLICH nicht das Problem für Dich! Hatte da eher den ABSOLUTEN Laien vor Augen...

Mach ma hinne, und lass ma hören / sehen, was's so geworden is...

Rabe

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RE: dann man ran!

Beitrag von Longbow Alex » 06.09.2004, 14:53

Original geschrieben von ravenheart

...übrigens streiten wir doch gar nicht; wir tauschen Meinungen aus, lach! :D
Rabe


So ist es. :knuddel

Broken Arrow
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Kleber

Beitrag von Broken Arrow » 06.09.2004, 21:55

Hi

Nachdem mein Langer Eschenbogen nun von eiem schönem Eibenbogen begleitet wird,:-), lese ich hier sehr interessante Sachen über Bambus.
Ich könnte mur gut vorstellen auch mal so einen Bambusgebackten versuchen zu bauen.

Hierzu 2 Fragen:
1.
Ich habe einen schönen Eschestab (nochmal Danke an den Spender) der ausser dem LB den er ergeben soll den Bogenbauch hestellen könnte.
Ist Esche als reiner Bogenbauch geeignet??
2.
Bei der doch sehr starken Vorspannung vor dem aufleimen des Bambusbackings entsteht da nicht eine extreme Scherkraft auf den Leim wenn ich den Bogen dann seiner Bestimmung zuführe?
Gibt es hier den "absolut" geeigneten Kleber?

@Fullback
Der Spruch: Baue deine ersten Bögen mit Geduld aber ohne Hoffnung traf auf mich in jedem Fall zu.Ich habe mind.12 zerbrochen bis ich den ersten brauchbaren 15 Pfünder
:-| :-| :-( :-( fertig hatte. Der Bengel freut sich immer noch:-) .
Wie schon mehrfach angesprochen eignet sich auch aus meiner Sicht ein einfache LB zum anfangen.
Meine "Erleuchtung" kam nach einem sehr guten Bogenbauseminar bei dem einige Grundlagen vermittelt wurden, die ich bis dahin stur und nachdrücklich verdrängt hatte.
Wenn Bedarf besteht, meld dich mal.:bash :bash

Bis dahin

Rolf
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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RE: Kleber

Beitrag von Longbow Alex » 07.09.2004, 00:19

Original geschrieben von Broken Arrow

1.
Ich habe einen schönen Eschestab (nochmal Danke an den Spender) der ausser dem LB den er ergeben soll den Bogenbauch hestellen könnte.
Ist Esche als reiner Bogenbauch geeignet??



Geht so, Esche ist nicht so druckfest. Schau mal nach Ulme oder Walnuß oder Eibenkern. Auf jeden Fall sollte die Bambusschicht aber nur sehr dünn sein um Gewicht zu sparen und den Bauch nicht zu stark zu belasten

Original geschrieben von Broken Arrow
2.
Bei der doch sehr starken Vorspannung vor dem aufleimen des Bambusbackings entsteht da nicht eine extreme Scherkraft auf den Leim wenn ich den Bogen dann seiner Bestimmung zuführe?
Gibt es hier den "absolut" geeigneten Kleber?



Leimbelastung, bzw Mitarbeit der ehemals neutralen Ebene ist eine Idee hinter der Vorspannung. Leime: Ponal blau, guter PU Leim (ich habe damit gute Erfahrungen beim Perry Reflex gemacht, die Erfahrungen Tarans beim Recurve waren nicht so gut....)


Original geschrieben von Broken Arrow
einige Grundlagen vermittelt wurden, die ich bis dahin stur und nachdrücklich verdrängt hatte.


Was waren das denn für Grundlagen, wenn Du die hier postest, könnte das für alle die ihren Erstling versuchen wollen interessant sein.

Gruß,

Alexander

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Grundlagen

Beitrag von Broken Arrow » 07.09.2004, 08:42

Danke für die Infos

Hier wie gewünscht ein paar Grundlagen die ich bei meinen ersten "Versuchsbögen" vernachlässigt hab.

Scharfe Kanten zu entschärfen (Spannnungsspitzen)
Was ist ein richtig guter Jahresring und wie arbeite ich den heraus.(geht gut bei Esche weil man da vom Holz regelrecht geführt wird).

Zu frühes Biegen des Rohlings. War bei mir so, dass ich es kaum erwarten konnte das der Stab sich biegt und prompt knackte es.

Warnmziehen eines Bogens war mir in dem Masse nicht bekannt.

Wie schon gesagt: Ein Seminar hilft da ungemein um erstmal etwas zum anfassen zu haben was man vorher nur gelesen hat.
Ich hatte bei meinem Seminar Glück, dass es 1. extrem günstig war, und dass die richtige Truppe zusammen war.


Übrigens sind o.g Grundlagen mittlerweile zumindest bei mir in die "Normalität" eingegangen.#

Gruss
Rolf
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

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RE:

Beitrag von Kyujin » 07.09.2004, 09:02

Original geschrieben von Fullback
Weshalb ich aber nen verleimten Bambus Bogen so interessant finde, liegt daran das einer meiner Freunde mit Bambus handelt und ich somit eine solide Bambusquelle habe. Jede Länge, Stärke, Alter, ob grün oder schon durchgetrocknet.


Interessant! Auch Hochlandbambus? Da müsste man doch glatt mal ins Gespräch kommen... 8-)

Ich stelle hier nochmal Schnittbilder des klassischen (japanischen) Langbogens ein, der ja auch im Kern aus Bambus(quer)laminaten besteht. Sandwichbauweise ist hier traditionell, an den Bögen hat sich seit dem 17. Jahrhundert nichts mehr wesentliches verändert. Man sieht sehr schön, wie dünn die Schichten sind, bei qualitativ hochwertigen Bögen werden bis zu drei Laminatschichten im Kern verwendet:

Bild


Ein etwas plastischeres Bild eines relativ einfachen Bogens (der hier auch noch Carboneinlagen zur Formstabilisierung hat, besser (schneller, weicher) sind aber reine Bambusbögen):

Bild
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(OT)

Beitrag von Ravenheart » 07.09.2004, 10:58

Kyujin, die Bilder funzen nicht! habe den Link in den Browser eingegeben, und bekomme nur eine (japanische!) Fehlermeldung! Wenn Du die Bilder hast, füge sie doch bitte in Deine FC-Galerie ein und verlinke dahin!

Rabe

P.S.: dafür musst Du sie in jpg's umwandeln!

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Bambusbogen

Beitrag von Kyujin » 15.09.2004, 15:33

So, nun tun's die Bilder wieder!
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Bilder

Beitrag von Ravenheart » 15.09.2004, 15:39

Prima! Ach...

...schreib doch bitte noch mal schnell die Übersetzung der Beschriftungen drunter, ja?

:D :D :D

Rabe

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Beitrag von Kyujin » 17.09.2004, 13:50

Naja, fliessend japanisch spreche ich nicht gerade (und schon gar nicht "schreibe") aber ein paar traditionelle Fachterme bekomme ich schon zusammen.

Unteres Bild, von oben nach unten, nur die schwarzen Schriftzeichen:

Todake Aussenbambus (Rücken)

Sobaki [Kernkonstruktion mit] seitlich Holz, dazwischen Bambusstreifen

Uchidake Innenbambus (Bauch)

Die roten Kanji müsste ich langwierig nachschlagen, aber aus dem Kontext ist klar, dass das die Carbonfaserlagen sind.
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Beitrag von Netzwanze » 17.09.2004, 15:20

Stimmt, heißt Carbon. Zumindest das erste Kanji-Zeichen steht für "Kohlenstoff".

Folgende "Teilübersetzung" hat mein Bruder von einem japanischen Arbeitskollegen bekommen.

http://www.fletchers-corner.de/bilder/persgalerie/snakewood/Yumi%202.jpg

Christian
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Beitrag von Kyujin » 17.09.2004, 15:49

Neuer Thread: Japanische Terminologie für Bogenbauer und Chemiker :)
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