Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Hölzer, Kleber, etc.
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Scalaptor
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Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Scalaptor » 28.09.2014, 21:30

Hallo,

Ich hab Schwierigkeiten bei der Bestimmung einer Holzart.
Den Stamm habe ich im letzten Herbst bekommen und hoffte einfach, dass es sich um ein bogentaugliches Holz handelt.
Das Holz war damals frisch geschlagen und auf 3m abgelängt.
Der Spender konnte mir leider keine Auskunft geben, die es mir möglich gemacht hätte das Holz zu bestimmen.
So kommt es, dass ich leider daher auch keine Angaben zu Baumwuchs, Blättern, Früchten usw. geben kann.
Die einzigen Hinweise die ich habe sind leider nur die Rinde, das Holz selbst, dass es leicht zu spalten war und kaum Drehwuchs aufweist.
Rinde.jpg
Rinde
Spaltflaeche.jpg
Spaltfläche
Laengs.jpg
Längsschnitt
Stirn.jpg
Querschnitt
Der Stamm hatte einen Durchmesser von ca. 15cm.
Vielleicht kann mir ja jemand von euch anhand der Fotos weiterhelfen? :-\

Gruß
Scalaptor

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Gringo
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Gringo » 30.09.2014, 21:27

Hi ,
sieht mir persönlich auf jeden Fall nach Konifere aus.
In welcher Gegend wohnst du?

Gruß
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Zoffti
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Zoffti » 01.10.2014, 11:42

Könnt das wohl einfach ne Weisstanne sein? Holzfarbe is ja so ne Sache auf Fotos....aber die Stirnseite sieht recht hell aus. Riecht das Holz nach irgend was? Harz oder so??
Gruss
Lena
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Snake-Jo
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Snake-Jo » 01.10.2014, 14:07

Schwierigkeiten bei Holzbestimmung - klar, denn es gibt unendlich viele Hölzer. Nach Foto ist es nur dann machbar, wenn die Qualität ausreicht:
superscharfes Bild vom Querschnitt und Längsschnitt
Holz vorher schleifen, anfeuern

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Ravenheart
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Ravenheart » 01.10.2014, 16:24

Tja, kaum was zu erkennen, leider tippe auch ich auf Nadelholz.

In welcher Region des Landes wohnst Du?
(Is immer hilfreich, wenn das Profil vollständig ist^^...)

Falls er sich als unbrauchbar herausstellt, könnte ich zum Trost und Ersatz 1 - 2 trockene Staves abgeben...
Müssten halt nur nähe Hamburg abgeholt werden...

Rabe

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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Scalaptor » 01.10.2014, 21:20

Hallo an alle!

Danke für die zahlreichen Antworten.
Ich wohne in der Steiermark, etwas nördlich von Graz.
Danke für Dein Angebot, Ravenheart, aber nach Hamburg komm ich in nächster Zeit leider nicht.

Das Reststück von dem ich die bisherigen Fotos gemacht habe, hab ich soeben ein wenig aufbereitet - also alle sechs Seiten geschliffen - um bessere Fotos zu machen.
Die Bilder gibt es aber erst frühestens morgen, da ich heute keine SR-Kamera zur Hand habe.

Aber beim Feilen und Schleifen hab ich über Eure Fragen nachgedacht und was ich noch alles über das Holz erzählen könnte:

- Beim Bearbeiten ist mit aufgefallen, dass es überhaupt nicht harzig riecht sondern, dass der Geruch eher vergleichbar ist mit dem von Hollunderholz - schwer zu beschreiben, aber irgendwie ein warmer, angenehmer Geruch.

- Weiters hab ich festgestellt, dass ich bisher kaum ein Holz hatte, das sich so sehr der Raspel und dem Schleifpapier widersetzt, zwischendurch hatte ich das Gefühl einen Stein zu bearbeiten - den Hinweis würde ich aber nicht überbewerten, ist eher subjektiv (hatte einen anstrengenden Tag).

- Die Dichte des mittlerweilen sehr gut getrockneten Holzes hab ich mit 0,6kg/dm³ ermittelt.

- Das Holz neigt sehr stark zu Verfärbungen von anfänglich Orange bis allmählich übergehend zu einem mittleren Grauton. Aufgefallen ist mir das aber nur an Sägeschnittflächen.

- Den Stamm habe ich frisch gespalten (was wie schon erwähnt sehr leicht war) und anschließend gleich die Rinde entfernt, wobei sich diese weitestgehend in einem Stück abziehen ließ.

- Oberste Jahresring war zuerst gleich weiß wie das restliche Holz, verfärbte sich dann aber innerhalb einer Woche zu fast leuchtendem Orange und hat nun, nach fast einem Jahr, eine rehbraune Färbung (der Rest ist noch immer gleich weiß wie am ersten Tag - bis auf einige Sägeschnittflächen)

Vielleicht fällt dem einen oder anderen zu den neuen Hinweisen ja noch was ein.
Superscharfe Bilder kann ich hoffentlich morgen liefern.
Bis dahin.

Gruß
Scalaptor

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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Heidjer » 01.10.2014, 21:49

Hhmm, ist immer noch ein stochern im Nebel, ich werfe mal Erle (Schwarzerle) in den Ring.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Yeoh » 02.10.2014, 01:13

Nur wegen der Orange-Verfärbung und der Vergrauung tippe ich mal auf spröde Weide.
Aber nur dem Ratespaß wegen. Erinnert mich irgendwie an die gefällten Bäume der Biber.
Dagegen spricht aber die beschriebene „Härte” des Holzes.

Bin schon gespannt, was dabei 'rauskommt.

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Markus
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Markus » 02.10.2014, 09:05

Heidjer könnte recht haben.

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Zoffti
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Zoffti » 02.10.2014, 16:02

Wusste nicht, dass Erle so hart sein soll?
Schwieriger Fall... (Mehlbeere z.B. hätte diese raspelresitente Härte, hätte auch die Orangeverfärbung beim Schälen - aber die Rinde?
schwierig....
lg.
Z.
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von inge » 02.10.2014, 19:37

Erle!
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Scalaptor » 02.10.2014, 22:54

Hallo an alle!

Ich danke Euch für das rege Interesse an diesem Thema.
Wie versprochen hab ich heute Fotos gemacht, leider jedoch bei schlechten Lichtverhältnissen. Daher gebt mir bitte Bescheid, ob sie ausreichen, oder ob ich versuchen soll noch schärfere Bilder (bei Tageslicht) zu machen.

Zuerst ein Überblick über das, was ich jetzt zur Holzbestimmung zur Verfügung habe:
a.) Ein Probestab für einen Bruchtest.
b.) Ein Brett das ursprünglich zur Vereinfachung der Holzbestimmung dienen sollte, aber aufgrund von ungleichmäßiger Schwindung nicht weiter aufbereitet wurde.
c.) Das Reststück, von dem auch die bisherigen Fotos stammen.
PA027190_A.JPG
Überblick

zu a.) Der Prüfling hat 6 Jahresringe über die Dicke von 12,5mm. Ergebnisse vom Bruchtest folgen, sobald ich den Test gemacht habe.

zu b.) Am Brett sieht man die erwähnten Verfärbungen sehr gut und auch, dass sie dem Kreissägeschnitt folgen.
PA027197_A.JPG
Musterbrett

zu c.) Das Reststück wurde wegen dem Ast zum Abschnitt, dient aber meiner Meinung nach sehr gut als Muster: Man erkennt ansatzweise wie bei dieser Holzart ein Ast aus dem Stamm wächst, Rinde, Bast, Längs- und Querschnitt, Verfärbungen und vielleicht fällt Euch ja sonst noch was auf.
Geschliffen (hoffentlich glatt genug?) und mit Leinöl angefeuert:
PA027233_A.JPG
PA027234_A.JPG
Reststück
PA027240_A.JPG
PA027241_A.JPG
Längsschnitt
PA027256_A.JPG
PA027258_A.JPG
Querschnitt

@Yeoh: Ja, die Orangefärbung kommt der von Weide ziemlich nahe. Aber abgesehen von Dichteunterschied und wahrscheinlich auch dem Festigkeits- und Härteunterschied, passen glaub ich auch die Rinde und die Bastschicht und auch die "schlafenden Augen" nicht zu Weide:
PA027178_A.JPG
Vergleich mit Weide
Im Bild ist oben die Weide.

Was mir heute sonst noch als erwähnenswert aufgefallen ist, ist die dicke, stark abgegrenzte Bastschicht, in der scheinbar auch noch Ringe verlaufen.

Ich meld mich wieder sobald ich weiteren Input habe, spätestens mit den Ergebnissen vom Bruchtest.

Bis dahin.
Gruß
Scalaptor

Chickeye
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Chickeye » 02.10.2014, 23:59

Könnte eine Zirbelkiefer sein (vermutlich schlecht gelagert!).

Gruss,
Chick

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Snake-Jo
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Snake-Jo » 03.10.2014, 09:13

@Scalaptor: Vielen Dank für die sehr schöne und aufwändige Dokumentation und die Beschreibungen. Damit müßten wir weiterkommen.
Ja, das Holz weist sowohl Verbläuungen als auch Verfärbungen aufgrund feuchter Lagerung auf.
Zirbelkiefer ist das leichteste und weichste einheimische Holz, welches ich kenne. Kommt nicht in Frage.

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Galighenna
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Re: Schwierigkeiten bei Holzbestimmung

Beitrag von Galighenna » 03.10.2014, 17:01

Abgesehen von der Verbläung halte ich dieses Holz für sehr dicht. Es sind keine Poren zu sehen, deshalb wohl zerstreutporig. An der einen Kante erkennt man sowas wie Markstrahlen.

Mein Tip: Irgendwie Mehlbeere oder ein Obstgehölz
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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