Etwas spät:
Aceton ist eine reine Substanz,
Ethanol (Brennspiritus, Äthylalkohol) enthält ca. 3-4% Wasser (dieses vermindert die Lösekraft für Fette, Wachse, Harze, Öle stark),
Isopropanol (Isopropylalkohol) ist eine reine Substanz,
Nitro-Verdünnung ist ein Lösemittelgemisch und von allen diesen mit Abstand am ungesündesten (lüften !), ähnliches gilt für Terpentinersatz.
FFP2-Masken halten nur Partikel und Aerosole (feinst verteilte Flüssigkeitströpfchen ähnlich Nebel), aber keine gasförmigen (verdunsteten) Lösemittel zurück. Das merkt man daran, daß man mit dieser Maske die Lösungsmittel trotzdem riecht. Bekommen diese Masken (ev. unterschiedliche Kunststoffe und Kleber) massiv sehr konzentrierte Dämpfe ab, so könnte je nach Lösemittel und Maskenmaterial die Maske leicht verändert oder gar angegriffen werden. Für die Gesundheit ist das Einatmen natürlich sehr schlecht.
Zu lösen wären beim Pfeile- u. Bogenbau Fette, ev. Öle, Harze, Wachse, Reste unterschiedlicher Klebstoffe die unterschiedlich gut löslich sind, Heisskleber und Epoxidharz.
Fette, Öle, Wachse, Harze lösen sich am besten in Nitro-Verdünnung, die meisten davon ungefär gleichgut in Aceton und Terpentinersatz, Wachse und Harze werden bei Isopropanol teilweise Probleme haben, in Ethanol geht fast nix (u.a. gut bei Schellack).
Heisskleber löst sich allenfalls in Nitro-Verdünnung (habs nicht probiert) wenn überhaupt,
Epoxidharz löst sich kaum, quillt ev. ein wenig in Nitroverdünnung.
Die sehr
unterschiedlichen Klebstoffe (auch die "lösemittelfreien") lösen sich recht unterschiedlich, je nach Klebersorte, das probiert man am besten in einem Reagenzglas oder kleinen Glas (danach gut waschen !) an eingetrocknetem Kleber aus. Die besten Resultate habe ich mit Nitro-Verdünnung, hier lösen sich mit Ausnahme von Heisskleber und Epoxidharz alle meine Kleber (Eule lösemittelfrei, die anderen Eulen, P...x) . An zweiter Stelle (oder genausogut) wäre Aceton zu nennen, am wenigsten gut geht Isopropanol und Terpentinersatz, Ethanol geht garnicht.
Aufgeklebte Federn von kaputten Pfeilen ablösen: Federn mit scharfem Messer vorsichtig mit dem Kleber und ev. Holzresten vom Schaft lösen, in ein längliches Olivenglas geben und mit Lösemittel (Nitro oder Aceton, abhängig vom Kleber) aufgießen. Ein paar Stunden stehen lassen, Lösemittel abgießen, mit frischem Lösemittel spülen, mit Küchentuch gut abtupfen und im Freien trocknen lassen. Die Federn überstehen das problemlos, aber: sie sollten mit Entenbürzelfett (Anglerbedarf fürs Fliegenfischen) eingefettet werden. Die Enten verwenden das Fett ebenfalls mit Erfolg
. Das Lösemittel hat ja neben den Klebstoffresten auch das Fett in den Federn entfernt, die Federn sind weniger geschmeidig und verstrubbeln leichter, sind weniger wasserabweisend. Dieses Fett löst sich in Isopropanol, 3%ige Lösung, leicht einpinseln (
nach dem Aufkleben der Feder ) und dabei wenig auf den äusseren Federbereich streichen (saugt sich in die Feder), nichts auf die Klebestelle gelangen lassen.
Beim
Holzentfetten (z.B. Osage Orange) muss man das Holz mit reichlich Lösemittel benetzen und das überstehende Lösemittel dann wieder abtropfen lassen oder abwischen. Am besten mehrfach.
Grüße
Windkanter