Ausgestopft

Alles zum Thema Pfeilbau.
James Jimmy0
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Ausgestopft

Beitrag von James Jimmy0 » 16.02.2006, 20:52

Hätt da nochmal ne Frage bezüglich Federn.

Ich bekomme wahrscheinlich Puten und/oder Gänsefedern doch ich wollte andere Sachen auch ausprobieren.

Da sah ich unsere ausgestopfte Eule und dachte mir: wieso nicht

Mein Opa und mein Vater waren Jäger und die haben ein paar Vögel erlegt.

Kann man Federn von ausgestopften "Viechern" für Pfeile verwenden? :o

Vielleicht hat jemand Erfahrungen... :-o
Tu erst das Notwendige,
dann das M?gliche,
und pl?tzlich schaffst du das Unm?gliche.

Franz von Assisi

mfg James Jimmy0

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Bard
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Beitrag von Bard » 16.02.2006, 21:34

Generell würd ich sagen gehen tun die genauso wie Federn von frischgerupften Viechern; ABER erstens kriegst du u.U. ohne Cites-Bescheinigung rechtliche Probleme wenn du mit Greifvogelfedern oder anderen Teilen von geschützten Arten erwischt wirst und zweitens sind Eulenfedern sehr weich und gelten deshalb im allgemeinen als ungeeignet. Ansonsten würd ich sagen wenn die Federn gross genug sind und nicht von Milben oder Motten zerfressen sind und das Vieh (Reiher,Ente, Auerhahn oder wasweissich) sonst auch keinen Zweck mehr erfüllt kannst dus rupfen aber ich glaub nicht dass sich das ernsthaft lohnt.


MfG Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

Wo ist die Rose?!?

gepriesen sei das Dreibein...

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 16.02.2006, 21:39

Je nachdem wie alt der Vogel ist, könnten die Federn sehr feuchtigkeitsanfällig sein, weil die Fettschicht nachlässt (UV-Licht, Milben, Staub,...)
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Beitrag von Archiv » 16.02.2006, 21:48

Haben die Kauffedern noch eine Fettschicht? Nach dem Reinigen? Und Färben?

Meine Federn sind feuchtigkeitsanfällig, egal ob gekauft (und industrieell aufbereitet) oder nicht.

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Rado
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Trockenfedern

Beitrag von Rado » 16.02.2006, 22:37

Kann man da nicht nachfetten?Hab da so ne traumhafte Farblosschuhfettcreme mit Bienenwachs.So für den Fall daß ich mal trockene Federn haben sollte...

Mongol
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Beitrag von Mongol » 17.02.2006, 07:07

@Rado

Das kannst du sicherlich machen, aber höchstwahrscheinlich wirst du dir damit nur die Federn verkleben....

Für dieses Problem müssen wir uns wohl doch eher ne Burzeldrüse wachsen lassen ;-)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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Beitrag von Brucky » 17.02.2006, 09:07

Da gibts doch so ein Pulver zum extra zum Federn "imprägnieren" hat das jemand schon mal getestet?

Brucky

Edit: Eulenfedern wurden von angeblich von Meuchelmördern zum Befiedern verwendet, da der Pfeilflug sehr leise sein soll
ich glaub das steht im "Handbuch für Traditionelle Bogenschützen" von H. Greenland
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge

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mbf
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Beitrag von mbf » 17.02.2006, 09:45

Die Pülverchen zum Imprägnieren sind ganz nett, versagen aber im Dauerregen auch. Da hilft nur eine gute Abstimmung weiter. Jemand hat hier mal geschrieben, dass ein Impräginerspräy auf "Nanobasis" (Sch... Modewörter) von Deichmann (?) ganz gute Resultate ergab.

Eulenfedern: naja, Mythos und Realität... so, und um jetzt den Bogen wieder zum Ursprungsthema zurück zu schlagen: ich für meinen Teil will Federn, die stehen bleiben, wenn der Pfeil mit 200 feet/s aus dem Bogen rausgeht - und die weichen Eulenfedern legen sich schon viel früher platt an den Schaft an. Nette Optik, aber zu weich, um eine gute Stabilisierung zu bewirken.

Mit anderen Worten: außer für Dekopfeile, vergiss es.

Glaubt doch einfach denen, die das in diesem Topic und in diesem Forum schon früher geschrieben haben. ;-)
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Ravenheart
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Eulenfedern=Mythos!

Beitrag von Ravenheart » 17.02.2006, 09:54

Ich denke, das mit den "leisen Eulenfedern" ist auch so eine Fabel!

Grund:

Eulenfedern sind so leise (sind sie ja wirklich!) weil sie am Rand "ausgefranst" sind!

Pfeilfedern aber werden ja in der Regel zugeschnitten!

Dann bleibt davon nix!

Nur wenn man ungeschnittene verwendet, KÖNNTEN sie leiser sein...
Aber selbst das ist fraglich, denn "an der Eule" streicht die Luft QUER zum Kiel über die Feder, am Pfeil aber LÄNGS! Ob sich die "Fransen" dann noch so stark auswirken, bliebe zu testen!

Rabe

horsebow
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Beitrag von horsebow » 17.02.2006, 10:14

1.) Federn sind in erster Linie durch den Zuschnitt laut oder leise.
Eine parabol- oder saubuckelförmig geschnittene Feder, egal von welchem Vogel, wird leise fliegen, eine dreieckig geschnittene nicht, weil die hintere Kante als "Abrißkante" für den Luftstrom wirkt und so zu einem Fluggeräusch führt. Besonders die "Legolas"-Form ist mir da aufgefallen, die Pfeile von JuergenBecht pfeifen wirklich beeindruckend.
Man sollte aber auch bedenken, daß Pfeilgeräusche immer Luftverwirbelung und somit geringere Pfeilgeschwindigkeit bedeuten...
2.) Die Mär vom Federfett ist offenbar nicht auszurotten (das hatten wir schon in vielen threads...). Als die geeignetsten Federn zum Befiedern werden in der Regel Truthahnfedern angesehen, oder? Truthähne sind aber Hühnervögel, und die haben überhaupt keine Bürzeldrüse zum Gefiederfetten. Hühner pflegen ihr Gefieder durch ein Staubbad ("hudern").
3.) Wer mit Federn geschützter Arten am Pfeil auffällt und bestraft wird, ist selbst schuld. Wenn man das Geld für gekaufte Federn sparen oder alles selbst machen will, sollte man sich mit einer Geflügelfarm gut stellen, die Gänse oder Puten hält.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

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Lass es !

Beitrag von Helmut Kindinger » 17.02.2006, 10:30

@ James JimmyO:

Die Eulenfdern dürften zu weich sein.
Noch dazu hat sich zwischenzeitlich wohl auch die Fettschicht verflüchtigt.

-> LASS ES !!

Schlimm genug, dass das arme Vieh sterben musste um ausgestopft zu werden.
Lass ihm jetzt wenigstens die letzte Würde und seine Federn wo sie sind!

Gruß
Helmut
"Wenn Du irgendwann den Eindruck hast, Du bist nur noch der Depp, kannst Du getrost davon ausgehen, dass Du es schon die ganze Zeit warst!"

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WesselCh
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Laß die Eule in Ruhe

Beitrag von WesselCh » 18.02.2006, 02:52

Original geschrieben von horsebow
...
3.) Wer mit Federn geschützter Arten am Pfeil auffällt und bestraft wird, ist selbst schuld. Wenn man das Geld für gekaufte Federn sparen oder alles selbst machen will, sollte man sich mit einer Geflügelfarm gut stellen, die Gänse oder Puten hält.

Gruß, horsebow


Gänse sind Wasservögel und somit sind die Federn auf natürliche Art gefettet.

Im sogenannten Mittelalter wurden für die Jagdpfeile der hochherrschaftlichen Gesellschaften auch gerne Schwanenfedern verwendet (jetzt aber bitte nicht nach Rüden fahren), weil diese besonders weiß und zusätzlich besonders haltbar waren.

Bei Kriegspfeilen spielte es weniger eine Rolle, ob der Pfeil laut, leise, hübsch, bunt oder sonst irgendwie geartet war. Hauptsache er flog weit genug und hatt letztendlich noch genügend Energie gespeichert, um die gewünschte Wirkung zu erziehen. Hauptsache es waren möglichst viele Pfeile auf dem Weg zur gegnerischen Linie.

Bei der Jagd ist es wieder was anderes, denn der Pfeil fliegt eine ganze Weile, bevor er sein Ziel treffen möchte. Diese Zeit hat das Ziel noch um die Flucht zu ergreifen. Also sollte der Pfeil sich nicht zu früh verraten.

Bei unserm Hobby 'Bogenschießen' sollte es allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielen, ob die Federn Krach machen oder nicht. Manche schießen ja auch gerne mal einen Heiler. Womöglich auch noch mit Parabol- oder Saubuckel-Federn :-)

Also laß der Eule ihr Kleid und nimm handelsübliche Federn. Was soll der Geiz?

Mit herzlichen Grüßen aus Malaysia, christian
Einen Bogen zu bauen ist die aufwändigste Art Brennholz zu machen. (Bard)

Überläufer
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VOGELGRIPPE

Beitrag von Überläufer » 18.02.2006, 09:15

Also im moment würd ich erstmal die Finger von Federn aus der Geflügelfarm lassen....
Obwohl,wenn die Viecher ja Stallpflicht haben,
kann man ja vielleicht doch mal fragen...
oder man kauft einfach die handelsüblichen Federn...
Tradition bedeutet nicht die Asche auf-
zuheben,sondern die
Flamme weiterzureichen.

James Jimmy0
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Beitrag von James Jimmy0 » 18.02.2006, 14:14

Also ich werde wie ihr es gesagt habt die Eule in Ruhe lassen.

Das mit dem "leise" fliegen ist mir relativ egal.
Wenn man leise Pfeile haben will und sie auch braucht soll man gleich Pfeile ohne Federn nehmen.(natürlich nur wenn man gut schiessen kann)

Ich werde im Frühjahr/Sommer "Jagd" auf Schwanenfedern machen

@Überläufer:
Wenn die Federn auch schon Vogelgrippe haben... :-o :D
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Rackhir
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Schwanenfeder vs. Greifvogelfeder

Beitrag von Rackhir » 18.02.2006, 16:55

Hallo,

hier wird immer gegen Greifvogelfedern gesprochen, weil Sie angeblich zu weich sind.
Ich mache Kyudo, und wir nutzen zwar
hauptsächlich Truthahnfedern, aber nur
weil Sie ab günstigsten sind.
Ich habe auch schon Schwanenfedern geschossen
und muß sagen daß diese deutlich haltbarer sind.
Bei mir in Verein wird inzwischen mehr
Greifvogelfedern geschossen, weil diese
noch haltbarer sind, ein Kyudoka bei uns
schießt seinen Pfeilsatz mit Falkenfedern
ca. seit 4 Jahren.
Zur Zeit nutze ich einen Pfeilsatz mit Geierfedern. Zugegeben, ich baue meine Pfeile
nicht selbst, sondern kaufe Sie, daher habe
ich keine Probleme mit dem Artenschutzabkommen,
da diese Federn aus Zuchtprogrammen stammen.

MfG

Uwe
Non nobis, Domine, non nobis, sed Nomini Tuo da gloriam" (Altes Templermotto)

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