Bodkin historisch korrekt aufkleben
Bodkin historisch korrekt aufkleben
Hallo zusammen!
Ich habe zurzeit ein paar leichte handgeschmiedete Bodkinspitze (ca.125grain) und würde diese gerne mit einem historisch korrekten Kleber befestigen.
Was würdet ihr als Kleber empfehlen? Ist Birkenpech dafür gut geeignet? Halten die Spitzen damit gut, oder ist es empfehlenswert, die Spitzen zusätzlich mit einem Nagel zu befestigen?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
Danke und Grüße,
David
Ich habe zurzeit ein paar leichte handgeschmiedete Bodkinspitze (ca.125grain) und würde diese gerne mit einem historisch korrekten Kleber befestigen.
Was würdet ihr als Kleber empfehlen? Ist Birkenpech dafür gut geeignet? Halten die Spitzen damit gut, oder ist es empfehlenswert, die Spitzen zusätzlich mit einem Nagel zu befestigen?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
Danke und Grüße,
David
- Ravenheart
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Mit scharfem Sand vermischtes Bienenwachs!
Die Spitze SOLL beim Treffer IM Ziel verbleiben, also beim Pfeilziehen ab gehen!
Du willst es doch historisch korrekt, oder... ?
Rabe
Die Spitze SOLL beim Treffer IM Ziel verbleiben, also beim Pfeilziehen ab gehen!
Du willst es doch historisch korrekt, oder... ?

Rabe
- Blacksmith77K
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
@Rabe
Wollte ich auch gerade schreiben, du warst aber schneller.
NIEMAND ist 'seine' Pfeile einsammeln gegangen...
Wollte ich auch gerade schreiben, du warst aber schneller.
NIEMAND ist 'seine' Pfeile einsammeln gegangen...

...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
...and several yew warbows...
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
...and several yew warbows...
Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Neenee
Ich würde mich schon freuen, wenn die Spitze am Schaft bleibt! Es geht um Pfeile für ein Schützenfest! Ich habe keine Lust, jedes mal in nem Strohballen nach ner Spitze zu stochern

Ich würde mich schon freuen, wenn die Spitze am Schaft bleibt! Es geht um Pfeile für ein Schützenfest! Ich habe keine Lust, jedes mal in nem Strohballen nach ner Spitze zu stochern

Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Im Buch "English Longbowman 1330-1515 S.52 sieht man übrigens, das viele Pfeilspitzen mit einem Nagel befestigt wurden!
- Ravenheart
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Nimm schwarzen Heißkleber und behaupte, es sei Birkenteer...
Rabe

Rabe
- Fenrisulfir
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Blacksmith77K hat geschrieben:
NIEMAND ist 'seine' Pfeile einsammeln gegangen...
In Anbetracht, wie teuer die Munition für einen Bogen doch eigentlich war, wie viel handwerkliche Arbeit von verschiedenen Handwerkern nötig war, (Schmied, Fletcher, Schreiner) gehe ich mal doch sehr stark davon aus, dass die Pfeile sehrwohl wieder eingesammelt wurden, wenn sich die Gelegenheit ergab. Zum Beispiel nach der Schlacht.
Zudem geht es hier zwar um Bodkins, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der Jäger es toll fand, wenn sein geschmiedeter Broadhead im Tier verblieb.
Grüße
Danny
Danny
- Ravenheart
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Genau, NUR um Bodkins.Fenrisulfir hat geschrieben:... geht es hier zwar um Bodkins, ....


Rabe
- Fenrisulfir
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Jaaah das schon, aber die Frage ist ja, will lonbow nur einen Kleber der historisch gesehen für Pfeilspitzen verwendet wurde, zum Beispiel bei Broadheads, oder sollen es wirklich 100% historisch akkurate Kriegspfeile für die Einmalverwendung sein.
Letzteres ist ja dann doch ziemlich unpraktisch, wenn man nicht gerade in den Krieg ziehen will
und selbst da denke ich, dass nicht immer nur einweggeschosse verwendet wurden, eine im Ziel steckende Pfeilspitze ist zwar unangenehm und sorgt für ein baldiges ableben aufgrund von Wundbrand, aber sie stoppt auch ein mögliches Verbluten direkt auf dem Schlachtfeld.
Ich würde wohl auch mit Birkenpech gehen, wenn es zum Mindest nur um historische Materialien geht, wenn das Stroh nicht zu dickt gepackt ist wie bei einer dieser grausamen Stramitscheiben, sondern eher loser, wie bei einem Schießsack, sollte es da auch zu keinerlei Probleme kommen.

Letzteres ist ja dann doch ziemlich unpraktisch, wenn man nicht gerade in den Krieg ziehen will

Ich würde wohl auch mit Birkenpech gehen, wenn es zum Mindest nur um historische Materialien geht, wenn das Stroh nicht zu dickt gepackt ist wie bei einer dieser grausamen Stramitscheiben, sondern eher loser, wie bei einem Schießsack, sollte es da auch zu keinerlei Probleme kommen.
Achja und Pfui!Ravenheart hat geschrieben:Nimm schwarzen Heißkleber und behaupte, es sei Birkenteer...
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Rabe

Grüße
Danny
Danny
Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Also 125 Grain Bodkin scheint mir nicht wirklich historisch korrekt zu sein, oder?
Gefärbtes epoxy (Acryl oder Ruß ) schaut auch ganz gut aus. So wie ich es verstanden habe ist es keine superkorrekte Mittelalterveranstaltung also würde ich ein bischen schummeln.
Birkenpech alleine wäre mir zu unsicher, da sollte schon ein Nagel rein ( handgeschmiedet natürlich :-)
Walta
Gefärbtes epoxy (Acryl oder Ruß ) schaut auch ganz gut aus. So wie ich es verstanden habe ist es keine superkorrekte Mittelalterveranstaltung also würde ich ein bischen schummeln.
Birkenpech alleine wäre mir zu unsicher, da sollte schon ein Nagel rein ( handgeschmiedet natürlich :-)
Walta
- Wilfrid (✝)
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
naja, zum Einsammeln, möglichst im Kriegsfall nicht mehr sinnvoll. Man wollte seine Pfeile eigentlich höchst ungern zurückgeschickt haben, die kamen dann nämlich durch die Luft zurück und taten weh. Also die Spitzen sollte der Gegner möglichst behalten.
Nimm einfch heißkleber oder würge sie hinten an. 125g sind nun keine historischen Spitzen und 30g keine historischen Pfeilgewichte. Ich habe meine Spitzen einfach warm aufgesteckt und hinten zusammengequetscht. die haben allerdings so 200gr der ganze Pfeil wiegt 120g und der Bogen dazu hat 55 bzw 66#. Auszug 32-33".
Da ist dann Schaumstoffmatratze mehrlagig im Zielsack angezeigt. Und da gehen die noch durch
Nimm einfch heißkleber oder würge sie hinten an. 125g sind nun keine historischen Spitzen und 30g keine historischen Pfeilgewichte. Ich habe meine Spitzen einfach warm aufgesteckt und hinten zusammengequetscht. die haben allerdings so 200gr der ganze Pfeil wiegt 120g und der Bogen dazu hat 55 bzw 66#. Auszug 32-33".
Da ist dann Schaumstoffmatratze mehrlagig im Zielsack angezeigt. Und da gehen die noch durch
Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Für "historisch korrekt" kannst Du auch Kiefernpech nehmen, hab ich vor einiger Zeit selbst ausprobiert (LINK). Das hat nicht schlecht gehalten für eine Weile, war allerdings recht spröde. EIn bisschen Bienenwachs dazu und die Festigkeit sinkt ein wenig, dafür ist der Verbund aber entscheidend zäher.
Zuletzt geändert von Heiner am 06.05.2013, 08:38, insgesamt 1-mal geändert.
"Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens."
- Sherrif Sherwood
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Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Hi,
dann gugst Du mal hier rein:
http://pheilsniczer.net/page/alamannisc ... acht_pfeil
oder sende mal ne PM an "Jolinar" hier aus dem Forum der hat mit ein paar sehr, sehr schöne Pfeile gebaut und den passenden Kleber dazu geliefert. Geil, sach ich nur wenns ein bischen historisch korrekt sein soll.
Gruss Jürgen
dann gugst Du mal hier rein:
http://pheilsniczer.net/page/alamannisc ... acht_pfeil
oder sende mal ne PM an "Jolinar" hier aus dem Forum der hat mit ein paar sehr, sehr schöne Pfeile gebaut und den passenden Kleber dazu geliefert. Geil, sach ich nur wenns ein bischen historisch korrekt sein soll.
Gruss Jürgen
Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
Danke für die Tipps!
Ich würde die Pfeilspitzen schon gerne mit Pech aufkleben.
@ Heiner
Coole Pfeile! Woher bekommt man am besten Kiefernpech?
@ Sherrif Sherwood
Danke für den Link! Ich werde Jolinar kontaktieren!
Ich bemühe mich generell schon um eine möglichst historisch korrekte Darstellung in Süddeutschland um 1475. Nur bei den Bögen ist das alles wirklich nicht so einfach, weil die Beweislage relativ mau ist. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich im Reenactment mit Bögen bisher sehr zurückgehalten habe. Dieses Jahr findet aber ein Schützenfest statt und deshalb bemühe ich mich um eine (Scheiben)Ausrüstung, die dem Orginal möglichst nahe kommen könnte!
Ich würde besonders gerne mal einen Burgunderbogen aus Goldregen bauen, denn der passt eventuell wirklich schon in das 15.jh.. Aber es muss, wenn auch im geringen Maß (englische) Langbögen gegeben haben. Kaiser Maximilian lernte von Kind an den Umgang damit. Er ließ sich auch für seine Verwandtschaft 50 Bögen angfertigen. 1497 bestellte er mehrere tausend Langbögen für die Zeughäuser. Diese Bögen waren so viel ich weiß entweder aus Eibe oder Esche.
Falls jemand mehr über Bogenschießen im süddeutschen Gebiet des 15.jhs weiß, würde ich mich sehr freuen!
Grüße,
David
Ich würde die Pfeilspitzen schon gerne mit Pech aufkleben.
@ Heiner
Coole Pfeile! Woher bekommt man am besten Kiefernpech?
@ Sherrif Sherwood
Danke für den Link! Ich werde Jolinar kontaktieren!
Ich bemühe mich generell schon um eine möglichst historisch korrekte Darstellung in Süddeutschland um 1475. Nur bei den Bögen ist das alles wirklich nicht so einfach, weil die Beweislage relativ mau ist. Das ist auch der Grund, weshalb ich mich im Reenactment mit Bögen bisher sehr zurückgehalten habe. Dieses Jahr findet aber ein Schützenfest statt und deshalb bemühe ich mich um eine (Scheiben)Ausrüstung, die dem Orginal möglichst nahe kommen könnte!
Ich würde besonders gerne mal einen Burgunderbogen aus Goldregen bauen, denn der passt eventuell wirklich schon in das 15.jh.. Aber es muss, wenn auch im geringen Maß (englische) Langbögen gegeben haben. Kaiser Maximilian lernte von Kind an den Umgang damit. Er ließ sich auch für seine Verwandtschaft 50 Bögen angfertigen. 1497 bestellte er mehrere tausend Langbögen für die Zeughäuser. Diese Bögen waren so viel ich weiß entweder aus Eibe oder Esche.
Falls jemand mehr über Bogenschießen im süddeutschen Gebiet des 15.jhs weiß, würde ich mich sehr freuen!
Grüße,
David
Re: Bodkin historisch korrekt aufkleben
.. im Dogenpalast in Venedig sind übrigens hunderte dünne Pfeile mit leichter Bodkin Spitze ausgestellt! Ob es diese Spitzen für den süddeutschen Raum gab, weiß ich leider nicht...