federwicklung so genau wie möglich

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walta
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federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von walta » 07.06.2009, 10:17

hallo

das thema federn wicklung hatten wir schon öfter - ich weiss. trozdem bin ich nicht ganz glücklich mit den methoden die ich bis jetzt ausprobiert habe.
meine grundfrage ist wie ich am komfortablesten die federn wickeln kann. dabei kommt es mir auf einen möglichst genauen abstand und winkel zwischen den windungen an.

die meisten schaffen das mit übung, manchen zählen die einzelnen granen. ich selber teile die granen mit einer nadel, porbier aus ob es die richtige ist, nimm die nächste oder vorherige grane bis die teilung stimmt. allerdings sieht man erst wenn man so eine oder zwei windungen gewickelt hat ob man überall gleich ist (oder erst wenn man fertig gewickelt hat)

irgendwo hab ich mal gelesen das  jemand vorher eine spiralfeder über den schaft wickelt und so automatisch die richtige teilung schafft - nur krieg ich das irgendwie nicht hin.

hat sonst noch jemand tips wie man eine möglichst exakte teilung und winkel einfach schafft?

grüsse
walta
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Gargosh
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Gargosh » 07.06.2009, 11:29

guten Mittag,...

Hatte mir auch schon die selbige Frage gestellt und mir überlegt, wies gehen könnte (noch nicht in der Praxis erprobt)...

nimmst ein Schaschlickspieß und markierst dir da deinen Abstand...nehmen wir mal 1cm...setzt immer an der letzten Windung an und machst die nächste Windung bei deiner Abstandsmarkierung...so sollte es, wie beim anzeichnen mit nem Lineal, immer fein nen cm  Abstand haben...

aber wie schon gesagt...nicht Praxiserprobt ;-)
Flachbogen Bergahorn 188cm 40#32"
Flachbogen Hick 178cm 40#32"

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DJTMichel
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von DJTMichel » 07.06.2009, 11:31

Dies interessiert mich auch. Zudem wüßte ich gern, welches beschaffbare Garn am ehesten mit dem in alter Zeit verwendeten vergleichbar ist.

Gruß
Michel
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arrowfan
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von arrowfan » 07.06.2009, 17:31

Das mit dem wickeln finde ich garnicht so schwer.
Ich beginne immer an der Nocke.
Am besten geht das ganze, wenn man den Schaft zwischen zwei
genuteten Holzbrettern einklemmt und zwar so, dass er sich noch
leicht drehen läßt.
Damit der Schaft keine Kratzer bekommt einfach auf die Holzbretter
Küchentücher legen.
Die Feder dann mit einer Nadel öffnen und den Faden einlegen.
Wenn man die Steigung des Fadens immer beibehält ist auch der Abstand sehr konstant.

Gruß Rolf

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walta
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von walta » 07.06.2009, 18:40

leider passiert es mir immer wieder das ich nach dem wickeln feststelle das der winkel zwischen 1. und 2. feder ein bischen anders ist als zwischen 2. und 3. feder. das kann ich aber erst feststellen wenn ich den fertigen pfeil drehe. solche sachen ärgern mich einfach.

grüsse
walta
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Kistler » 07.06.2009, 18:56

Ich benutze die Spiralvariante.
Hierzu ist aber zu beachten, welche Federart (wegen der Neigung der Granen) man verwendet und wie eng die Spirale gebogen ist.
Die Spirale wickle ich meist 2 mm größer als den Schaftdurchmesser, danach ziehe ich die Spirale nach dem Abstand der Granen und mache eine Testwicklung. Ist der Abstand unregelmäßig korregiere ich die Abstände an der Spirale.

Und zu DJTMichel´s Frage: Leinengarn
Zuletzt geändert von Kistler am 07.06.2009, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Netzwanze » 07.06.2009, 22:42

Wen's stört. Mir nicht.  ;D

Welcher Faden? Natürlich Leinenzwirn (Leinen-Sternzwirn). Leinen gibt es schon ziemlich lange, sollte also authentisch genug sein. Die Farben des Sternzwirns könnten auch authentisch sein, da man damals auch schon färben konnte.

Christian
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Ravenheart » 07.06.2009, 22:49

Spiralfeder klappt prima, sie darf nur nicht zu groß sein, 2 - 3 mm mehr Innendurchmesser als Schaftdicke+Federkiele is optimal. Vorderes Ende anspitzen/abrunden und von hinten in die Federn drehen. Wenn ich dran denke, mach ich mal Fotos...

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 08.06.2009, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von walta » 08.06.2009, 09:43

das heisst: ihr nehmt eine einfache spiralfeder, das ende wird angespitzt und durch die feder gedreht.

das hab ich auch mal probiert nur hat sich das blöde ding dauernd verhakt und ist in den granen hängengeblieben - ich denke ich werds nochmal probieren.

grüsse
walta
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von mK » 08.06.2009, 11:22

Stelle mir das mit der Spiralfeder etwas kompliziert vor. Ein paar Bilder davon wären bei Gelegenheit klasse. Ich tue mich mit einer gerade Wicklung auch etwas schwer, aber habe auch erst wenige Pfeile selber gebaut.
HJM Langbogen 68" 50#@28"
Falco Trophy Carbon 64" 48#@28"
Peter Nemeth Farao 62" 43#@28"
Bearpaw Quick Stick 60" 45#@28"
Samick Lightning 60" 45#@28", 40#@28", 35#@28"
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Felsenbirne » 08.06.2009, 12:00

Mich würde das mit der Ferder auch sehr interessieren. Wo bekommt man eine solche Spiralfeder?
Wird der Faden dann hinten an die Spirale gemacht und mit reingedreht? Oder wird der faden nach eindrehen der Spirale nachträglich reingewickelt?
Gruss Matthias

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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von walta » 08.06.2009, 12:35

spiralfedern kriegt man im baugeschäft als sortiment. vielleicht auch beim conrad oder beim modellbaugeschäft. auch altes computerzubehör ist eine tolle fundgrube (scanner, drucker,...). wer mag dreht sich eine feder selber. federstahl in verschiedenen durchmessern gibts beim conrad bzw. modellbaugeschäft - allerdings ist federn selber drehen eine furchbare finkelei - finde ich zumindest.

grüsse
walta
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gibts spiralfedern in saubuckenform :-)

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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Ravenheart » 08.06.2009, 22:38

So, wie versprochen die Fottos....

1. Das Werkzeug:
BILD0901.JPG

Das is eine billigste Spiralfeder aus einer Jahrmarkts-Wackelkopf-Nippes-Figur,
die ich in die Länge gezogen und zurechtgebogen habe...
Die Spitze ist aber sorgfältig gerundet...
Der hintere "Hebel" dient als "Kurbel...

2. Ich drehe sie von hinten rein...
BILD0902.JPG


3. ..bis ganz nach vorn...
BILD0903.JPG


4. ...und wickle einfach an der Spirale vorbei.
BILD0904.JPG


5. Wichtig ist, dass der Faden bis ganz "in die Ecke" geführt wird...
BILD0905.JPG


6. Fertig!
BILD0906.JPG


7. Die Spirale wird rausgedreht....
BILD0907.JPG

(Das Ende tüddelt hier auf, weil's nicht fixiert ist! Is ja nur Show...)

8. Das Ergebnis..
BILD0908.JPG


Biddäää!  :)

Rabe

P.S.:
Nein, normaler Weise nehme ich NICHT so einen dicken Faden....  ;D
War nur für die Fotos....  ;)
Zuletzt geändert von Ravenheart am 08.06.2010, 22:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 09.06.2009, 06:48

coole sache, dankeschön!
hast du dann ein rechte und eine linge spiralfeder? (für rechte und linke federn?)

falti
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Re: federwicklung so genau wie möglich

Beitrag von walta » 09.06.2009, 07:22

hm - dann glaub ich zu wissen wo mein problem lag - ich hab die feder angespitzt.

gibt es überhaupt linksgewundene spiralfedern - muss ich mal schauen gehen. wahrscheinlich sind australische federn linksgewunden (oder englishe). bis jetzt habe ich die erfahrung gemacht: je dünner der faden umso weniger wirkt sich das "falsch"-wickeln aus.

grüsse
walta
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der ist aber dick mann :-)

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