Bambusschäfte

Alles zum Thema Pfeilbau.
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kra
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Beitrag von kra » 19.01.2006, 08:26

An nem Spinetester solls nicht fehlen...
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Frankenhammer
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Mal ´ne Frage...

Beitrag von Frankenhammer » 19.01.2006, 11:18

Ich hab mal irgendwo von "Tempern" von Bambus gehört. Hat jemand Erfahrung damit (Temperatur, Dauer, Werkzeug -z.B. Backofen-...) und kann sie mir mit-teilen?
Ich könnte mir vorstellen, aus der Wandung eines wirklich dicken Bambus-Rohres Vollmaterial-Schäfte zu schnitzen und die dann je nach Erfordernis zu härten.
... da wo der Hammer h?ngt!

shantam

RE: Mal ´ne Frage...

Beitrag von shantam » 19.01.2006, 11:53

Original geschrieben von Frankenhammer

Ich hab mal irgendwo von "Tempern" von Bambus gehört. Hat jemand Erfahrung damit (Temperatur, Dauer, Werkzeug -z.B. Backofen-...) und kann sie mir mit-teilen?
Ich könnte mir vorstellen, aus der Wandung eines wirklich dicken Bambus-Rohres Vollmaterial-Schäfte zu schnitzen und die dann je nach Erfordernis zu härten.



das geht wahrscheinlich nicht da bambus kein homgenes material ist.
die powerfibres liegen halt nur in der äuseren schicht und auch da nur die ersten 2-3mm.
der rest ist ziemlich weich.

shantam

benz

RE: Mal ´ne Frage...

Beitrag von benz » 19.01.2006, 13:40

Original geschrieben von Frankenhammer

Ich könnte mir vorstellen, aus der Wandung eines wirklich dicken Bambus-Rohres Vollmaterial-Schäfte zu schnitzen und die dann je nach Erfordernis zu härten.



Worin sollte der Vorteil bestehen? Seit hunderten von Jahren können Menschen aus hohlen Bambustrieben hervorragende Pfeile machen, warum sollten wir das nicht können?

liebe Grüße benzi

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dann besser aus Segmenten?

Beitrag von Frankenhammer » 19.01.2006, 13:44

Ich habe mir eben die Beschreibung (englisch) von Longbow Alex zum Thema Angelrutenbau durchgelesen. Das klingt für mich doch recht aufwendig. Wenns jedoch hilft (nahezu "unkaputtbar"), dann würde es den Aufwand vielleicht doch lohnen. Aber das Zurichten! :tool und Kleben! (womit am besten?)
Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht oder sich schon mal ´ne Rute (zum ANGELN mein ich!!! ;-)) oder ´nen Pfeil nach der Methode gebaut? (Ich möchte, wenn´s geht, nicht jeden Fehler selbst machen) :lalala
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RE: RE: Mal ´ne Frage...

Beitrag von Frankenhammer » 19.01.2006, 13:59

Original geschrieben von benz


Worin sollte der Vorteil bestehen? Seit hunderten von Jahren können Menschen aus hohlen Bambustrieben hervorragende Pfeile machen, warum sollten wir das nicht können?



Ich bin von der Ausbildung her Maschinenbauer und habe so meine Bedenken, wenn ich mir vorstelle, die Nodien abzuschleifen, bis sie nicht mehr am Bogen "schaben". Nach meiner Vorstellung müssten sie an diesen Stellen leichter brechen. Und ich möchte ja deshalb mit dem Material Bambus arbeiten, dammit ich eben "unkaputtbare" Pfeile kriege. (ist bei mir auch nötig :schaem) Deswegen der Gedanke mit dem vollen Material.
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Taran
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Nodien abschleifen

Beitrag von Taran » 19.01.2006, 14:07

Also ich mache mir da nicht allzuviel Mühe mit - bei meinen Schäften sind die Nodien nicht völlig plan geschliffen, denn gerade bei den superdünnen Schäften hab ich auch ein bisschen Angst vor Schwächung, und der Baumarktbambus hat keine allzu starken Wände (im Ggs. zu Tonkin).
Wegen des Pfeilparadoxons und besonders bei Daumenablass sollte der Pfeil schon vom Bogen freikommen und nicht auf der ganzen Länge entlangschrammen.

Das Interesse ist ja riesig. Vielleicht sollte Botjer doch einen 100er nehmen und sich selbstständig machen...
Taran von Caer Dallben

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kra
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Beitrag von kra » 19.01.2006, 14:09

Wie Shantam schon sagte, macht keinen echten Sinn. Das material ist zu inhomogen und zieht zu leicht feuchtigkeit, als das man es als Vollmaterial für Pfeile verwenden kann. Zudem ist dann der Spine nicht so berauschend hoch. Habs mit den Bambusbauplatten versucht, lohnte für mich nicht.

Zu den Nodien im Voll-Halm: Begradigen und etwas anschleifen reicht, der Pfeil windet sich eh um das Griffstück, wenn der Spinewert stimmt. Aber das Abschleifen stört nicht wirklich.

Die Koreaner haben, afaik, auch die Nodien erhitzt und dann zwischen 2 harten Flächen gerollt, um die Nodien "flachzudrücken" und so die Fasern zu erhalten.

Aber: auch Bambuspfeile können brechen, am leichtesten nahe den Nodien wenn dort beim begradigen zu sehr erhitzt wurde. Also vorsichtig arbeiten.

Btw, wenn man die Suchfunktion hier auf der Seite verwendet sollte man auf _viele_ Erwähnungen von Bambuspfeilen kommen, ich erinnere mich da schwach... :D
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Beitrag von Botjer » 19.01.2006, 15:29

Gemach, gemach … Heute schaffe ich es nicht mehr da vorbei zu schauen, telefonisch ist gerade auch keiner zu erreichen!?
Vielleicht klappt es morgen.

Original geschrieben von Taran

Das Interesse ist ja riesig. Vielleicht sollte Botjer doch einen 100er nehmen und sich selbstständig machen...

Ich denke ich versuche es erst einmal mit einer "Warenprobe" :D
Dann sehen wir weiter …
LG Niels

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Heut oder Morgen

Beitrag von Taran » 19.01.2006, 16:56

Ich finde es toll, dass du dich darum kümmerst. Bitte denk nicht, dass dich hier jemand unter Druck setzt. Vielleicht machen die ja auch gerade Inventur oder Betriebsurlaub!
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Schachtrup

Beitrag von Snakewood » 19.01.2006, 20:21

Ich habe mir die Bambusstäbe schon im Dezember bei Schachtrup angesehen,da ich mir schon ein paar Schäfte aus Baumarktbambus gemacht habe und die nicht so toll sind.
Die Stäbe sind viel besser, da es richtiger Bambus ist.
Du mußt nur dran denken, daß die Öffnungszeiten für Privatverkauf nur Mi 15-16.30 Uhr sind.
Am Besten gleich in das Lager gehen, da lungert immer einer rum. Im Büro haben die immer wenig Zeit.
Die dünnen Rohre liegen gleich vorne rechts.

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Ei gugge da...

Beitrag von Taran » 19.01.2006, 22:18

...Du weiß ja richtig gut Bescheid!
Danke für die Tipps, klingt ja sehr ermutigend.
Kannst du uns was über die ungefähren Preise verraten?
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Botjer » 20.01.2006, 20:35

So, ich habe es geschafft und heute einen Bund von ca. 50 Tonkin-Stäben gegn einen kleinen Obulus für die Kaffeekasse ergattert (sind nett die Leute von Schachtrupp).

Hier eine erste Beurteilung, allerdings mit der Vorbemerkung, daß ich absolut kein Bambuspfeilexperte bin:

Vorweg: Die Bezeichnung 6/8 für die Dicke bedeutet, daß der Stab an seinem dickeren Ende einen Durchmesser von 6-8mm hat. Es bedeutet NICHT, daß der Stab einen Dickenverlauf von 8mm auf 6mm hat, wie ich irrtümlich angenommen habe.

Obwohl ich 6/8ter haben wollte, habe ich beim Nachmessen zuhause festgestellt, daß ich wohl 8/10ner bekommen habe - sei's drum, da die dünnen Enden bei diesen Stäben zwischen 5-7mm Durchmesser liegen, war es wohl eher Glück.

Gerade würde ich die Stäbe nicht nennen, obwohl es hier durchaus Abweichungen in beide Richtungen gibt ;-)

Da man 120mm-Stäbe ja wohl kürzen muß, ist die Chance aber nicht so schlecht einen relativ geraden Abschnitt zu finden. Wahrscheinlich muß aber durchaus noch nachgearbeitet werden (wie eigentlich am besten, mit der Heißluftpistole?).

Was den Spinewert angeht: Keine Ahnung. Ich habe keinen Spine-Tester und muß mal improvisieren - oder/und jemanden (Kra?) einige der Stäbe schicken, der einen Spine-Tester hat.
Auf jeden Fall hat ein solcher 120mm langer Stab "mehrere" Spinewerte, je nachdem ob man seine 26" Auflage mehr zum dünnen oder zum dicken Ende hin verschiebt - und ob man gegen oder mit einer "Kurve" im Stab biegt.

Die Nodienabstände liegen innerhalb des Bündels zwischen 11cm und 20cm.

Die Preise sind eigentlich recht erfreulich:
1000er Ballen 120 6/8 kostet 39,30 + MwSt.
500er Ballen 120 8/10 kostet 28,35 + MwSt.
1000er Ballen 120 8/10 kostet 56,70 + MwSt.

Abgabe im Normalfall nur in den entsprechenden Ballengrößen.

@ Kra: Es gibt den Deko-Bambus in den großen Durchmessern durchaus:
Ein Rohr von 3m Länge und einem Durchmesser von 150-180mm am dicken Ende kostet 36,80 + MwSt., mit 180-200mm Durchmesser 45,50 + MwSt.
LG Niels

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Beitrag von Archiv » 20.01.2006, 21:12

An 100 oder 200 6/8 Stäben bin ich durchaus interessiert (Neubrunn?). Obwohl ich mit dem Baumarktbambus nicht unzufrieden bin.

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Danke

Beitrag von Taran » 20.01.2006, 22:40

Danke für deinen Einsatz, Botjer!
Kannst du mal ein Foto von dem "Rohmaterial" reinstellen?

Wenn man bedenkt, dass man für den Preis gerade mal 100 Schäfte im Baumarkt kriegt, bedeutet das, dass man, solange z.B. 20% der Schäfte brauchbar sind, noch ein Geschäft machen kann.
11cm Nodienabstand ist allerdings sehr kurz.
je mehr Nodien, umso mehr Richtarbeit, das ist meine Erfahrung, denn bei jeder Nodie ändert sich die Krümmungsrichtung der Internodialbereiche...
Taran von Caer Dallben

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