Vom Schößling zum Pfeil

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Galighenna
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 30.04.2012, 14:12

Lieber wäre mir ein Holunder :D :D :D
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G_Bee
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von G_Bee » 02.05.2012, 15:00

@frankster:
Ich habe mir aus einem Blechreststück so einen Rillenzieher gemacht (hab dazu kein Foto, da Werkstatt zu weit weg....).
Einfach versucht in ein Halbrund hinein einen Zahn zu feilen, der etwa 1mm tiefe Rille erzeugt.
Damit dann 3 Rillen gemacht und dann geht es ans richten.
Wenn der Zahn zu groß ist wird es eher schwer den durchs Holz zu ziehen.
Oder man hat eine passen ZAhnhobelklinge, dann kann man sich auch hinarbeiten.

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Einherjer
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Einherjer » 06.05.2012, 22:55

Hallo zusammen,
Ich habe hier schon einige Zeit begeistert mitgelesen.
Jetzt habe ich heute auch meine ersten Schößlinge geerntet (wolliger Schneeball)
Aber jetzt sind mir da noch ein paar Fragen in den Kopf gekommen bei denen ich mir nicht ganz sicher bin.
@acker Welchen Durchmesser haben eigentlich deine fertigen Pfeile?
dann nochmal Durchmesser: In welchen Durchmessern erntet ihr eure Schößlinge?
Andere Fragen kommen bestimmt noch bei der Bearbeitung der Schößlinge ;D
Grüße
Michel

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Granjow
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Granjow » 17.05.2012, 16:45

Meine Schneeballschösslinge sind damals um vielleicht 50 % geschrumpft, möglicherweise noch mehr. (Das Frischmaterial wurde im Wald inzwischen umgehackt, weil es 2 mm in den Weg hineingewachsen war.) War das bei deinen auch so, Acker?

Genni
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Genni » 17.05.2012, 17:22

Ui, endlich mal einer der sich mit den Längsrillen beschäftigt :D
Mich interessiert ja lange schon mal ob die Schäfte dadurch wirklich länger grade bleiben, mich hat allerdings das anfertigen dieser Rillen immer davon abgehalten, da mir nicht bekannt wie zur Hölle man 3 gelichmäßige Längsrillen in den Schaft bekommt :D

Edit:
Mich würde vorallem auch mal interessieren ob das auch noch funktioniert wenn man diese Rillen an bereits fertige oder gekaufte Schäfte macht und dann gezielt mit HLP kurz härtet?
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von G_Bee » 21.05.2012, 12:59

@genni: hab grad aml wieder reingesehen: wenn Du ein Perfektionist bist, dann versuchst Du die Rillen perfekt zu machen.
meine sind auch nur halbwegs so gerade und wenn man den Bildern in der Bibel trauen kann, dann haben die amerikanischen Ureinwohner auch keine schnurgeraden Rillen vor dem Härten/Richten gemacht.

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acker
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 21.05.2012, 13:08

Granjow hat geschrieben:Meine Schneeballschösslinge sind damals um vielleicht 50 % geschrumpft, möglicherweise noch mehr. (Das Frischmaterial wurde im Wald inzwischen umgehackt, weil es 2 mm in den Weg hineingewachsen war.) War das bei deinen auch so, Acker?


Nein, eigentlich nicht Granjow . Die haben recht wenig gehabt an Schrumpfmaß.

Es ist sowieso sehr variabel diese ganze Sache mit den Schößling - Pfeilen.
zB: Jeder Blütenhartriegel den ich bei mir in der nahen Umgebung geerntet habe war nicht wirklich Pfeiltauglich. 10km weiter , anderer Standort , gleiche Strauchart und wahrscheinlich ein sehr sehr gutes Pfeilholz :o ..wahrscheinlich weil ich es erst noch zu ende testen muß .

Je nach Standort variiert Holz sehr stark, zB ist der Hasel im Sauerland im allg Dichter und fester als der aus der Heide, die Eberesche scheint auch besser zu sein als jene die Jo und Dirk ernten jedoch taugt der Ahorn bei mir für die Wurst nicht.

Je mehr man sich damit beschäfftigt , je schwieriger wird es verallgemeinerungen aufzustellen.

ABER ! EINES ist Gewiss :
Jeder Pfeil , gebaut aus einem Sproß, ist wesentlich haltbarer als jeder Zedern, Kiefer oder Sitka / Fichtenschaft .
Die arbeit lohnt auf dauer sehr wohl .
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 21.05.2012, 13:18

Das stimmt... Ich hab vorgestern aus versehen einen Pfeil gegen eine Steinwand gesemmelt. Hat mächtig genknallt und er ist in hohem Bogen durch die Gegend geflogen, aber so mancher Fichten- Zeder- oder Kiefernschaft hätte das NICHT überlebt. An diesem Pfeil jedoch nur eine platte Spitze, aber sonst keinerlei Spuren
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doubleD
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von doubleD » 10.09.2012, 15:58

Moin,

Ich wollt in den nächsten Tagen von 2 bis 3jährige Schösslinge Rosa canina schneiden. Mir scheint der Zeitpunkt gut, bevor der Zucker eingelagert wird.

Nun wollt ich fragen wie stark schrumpfen die Triebe beim trocknen? Also wie dick sollten die Triebe sein?

Gruß Jochen
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von acker » 10.09.2012, 17:57

Das ist schwer zu sagen, meine bisherigen Ergebnisse haben gezeigt das die Rosen sehr unterschiedlich in Gewicht / Spine / Durchmesser ausfallen . Das variiert sehr von Strauch zu Strauch .
Grob gesagt kannst Du alles von 8 - 13mm einsammeln.- wobei das Hauptaugemmerk bei um 10 - 12 mm liegt .
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Heidjer » 10.09.2012, 18:50

doubleD hat geschrieben:... Mir scheint der Zeitpunkt gut, bevor der Zucker eingelagert wird...


Warum dieses?
Ich nehme Holz nur im Notfall, solange es Laub trägt!
Im Normalfall warte ich bis alles Laub gefallen ist, und alle Nährstofe im Spähtholz eingelagert sind, schließlich möchte ich möglichst festes Holz haben. ;)


Gruß Dirk
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von doubleD » 11.09.2012, 00:19

Hmm..

also ich dachte fest ist es und das diesjährige Späthholz fiel eh dem Hobel zum Opfer aber der Zucker und vor allem das Kalium binden das Wasser im Holz und das Laub zieht beim verwelken auch viel Wasser raus.

;D Aber ich muss bis zum Frühjahr viele 1000de kerzengerade Wildrosentriebe abschneiden da bekomm ich zwangsläufig auch welche nach dem Laubfall.

Gut ich gebs zu ich hab atm etwas Zeit und bin ungeduldig :-[

Jochen
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Snightlo » 11.09.2012, 21:10

Ein sehr schöner Thread, habe schon fast alles gelesen und auch mal ein paar Hasel und Hartriegel beschnitten die beim Spielplatz vor der Tür um den Basketball platz wachsen. Die Durchmesser schwanken bei mir allerdings schon sehr.

Ich habe sie auch noch nicht gerichtet, bisher nur auf 120 abgesägt, am Ende eingeschnitten, und dann gebündelt und sie liegen im Keller.

Einen Spinetester habe ich jetzt auch angefangen zu bauen, fehlen nur ein paar kleinigkeiten die ich Morgen im Baumarkt kaufen werde. Ich denke eine Tapervorrichtung wäre bei Schößlingen auch sehr Sinnvoll oder?

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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von Galighenna » 11.09.2012, 21:12

Wofür eine Tapervorrichtung? Schösslinge sind naturgetapert. Die sind IMMER oben dünner als unten... ;) :D
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Re: Vom Schößling zum Pfeil

Beitrag von walta » 12.09.2012, 07:02

Ich glaube nicht das sehr sinnvoll ist bei einem Schössling die äusserste Hülle zu entfernen. Dort befinden sich die Fasern mit der meisten Kraft, denke ich.
Wichtig bei Schösslingen ist nicht der Durchmesser sondern der Spine und das Gewicht.

Walta

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