Richtiger Spin bei Carbonpfeil

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silent-hill
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Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Hallo allerseits

Wie der Titel schon sagt habe ich eine Frage zur Auswahl bei Carbonpfeilen. Bei meinem Händler kann ich Holzschäfte oder Pfeile Bestellen und diese sind mit # bezeichnet, also zum Beispiel 40-45#. Bei den Carbonpfeilen sind diese aber mit werten von 300 / 400 oder 600 ect. angegeben. Kann mir jemand erklären was ich beim Kauf von Carbonpfeilen beachten muss?

Vielen Dank im Voraus und liebe Grüsse Patrick
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killerkarpfen
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von killerkarpfen »

Schau einmal hier.
Zum ermitteln des Spines wird ein Schaft auf ein ein Auflager im Abstand von 26" aufgelegt. In der Mitte wird ein gewicht von 2 Pounds angehängt und die Durchbiegung gemessen. Je weiter der Schaft nachgibt und durchhängt umso weicher ist er und umso tiefer ist sein Spinewert.
Die Durchbiegung wird gemessen in 1/1000". Bei Carbonpfeilen bekommst Du nur diese Angaben, bei den Holzschäften wird der gemessene Wert an Hand einer Tabelle für die angegebenen Pounds übertragen und eben mit dem effektiven Spinewert angegeben.
Zuletzt geändert von killerkarpfen am 18.06.2015, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Chilly
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von Chilly »

Servus, die beiden Dateien könnten helfen.
Das hab ich mal vor einiger Zeit zusammengefasst.

Chilly
Dateianhänge
B-Spine-Durchbiegung.xls
(35.5 KiB) 187-mal heruntergeladen
B-Pfeiltuning Kurzanleitung.doc
(377 KiB) 207-mal heruntergeladen
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silent-hill
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Vielen Dank euch beiden, also verstehe ich das richtig, wenn bei einem Carbonpfeil von 500er die Angabe ist und ich in der Liste nachschlage, wären dass 52#. Also für Bögen bis 52# richtig?
Sateless
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von Sateless »

500er SpinE sind 63#, also für Bögen, bei denen das passt, ja. (und davon haben die wenigsten 63#!!1!)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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silent-hill
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Jetzt bin ich wieder verwirrt...
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walta
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von walta »

Die Einheit ist die gleiche, aber Bogen Pfund und Spine Pfund sind nicht das gleiche. Je nach Bogen muss man mit verschiedenen Faktoren rechnen um von Bogen Pfund auf Pfeil Pfund zu kommen. Dafür gibt's Tabellen. Da kann man die Daten eingeben und bekommt einen groben Hinweis auf den Pfundbereich welchen der Pfeil haben soll.
(das mit ausschiessen und den Unterschied dynamischer und statischer Spine erwähne ich jetzt besser noch nicht. :-)

walta
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silent-hill
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Ok, danke Walta ...und wo finde ich so ne Tabelle (auch für Anfänger verständlich)?

Immer wenn ich denke ich hätte langsam ein kleines bisschen Ahnung von der Materie, muss ich feststellen dass ich keine Ahnung habe...
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Heidjer
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von Heidjer »

Ja, das verwirrt jeder Anfänger, das Thema hat es aber auch in sich. ;)

Spine heißt erst mal nichts anderes als Durchbiegung. Je nach dem wie die Durchbiegung gemessen wird, wird bei Pfeilschäften der Spine angegeben.
Holzschäfte mißt man in einen Abstand von 26" mit einen Meßgewicht von 2#. Wenn man das macht, bekommt man irgend ein Ergebnis zB das sich der Schaft um 0,5" durchbiegt. Leider messen die Amis aber kleine Längen nicht im Dezimalsystem, sie messen die Längen als Brüche. 0,5" oder aber 1/2 Zoll ist ja noch einfach, aber zum Beispiel die Pfeildurchmesser 5/16 (knapp 8mm), 11/32 (~8,8mm) oder 23/64 (~9,3mm) zeigen schon, dass man schnell mit den Richtigen Längen durcheinander kommen kann.
Damit man nun schnell erkennen kann ob ein Pfeilschaft steifer oder weicher ist, nimmt man nun den Abstand der Messung ebend die 26" und teilt diese Zahl durch die Länge der Durchbiegung, also 26": 0,5 = 52# , dieses Ergebnis nennt man nun einfach # bzw Pfund. Es ist aber eigentlich nur ein umgerechneter Meßwert der Durchbiegung, mit der tatsächlich benötigten Pfeildurchbiegung hat der Wert nur eine Ähnlichkeit, das dieser Wert zu einen 52# Bogen paßt ist eigentlich die Ausnahme, je nach Auszugslänge und Bogentyp braucht man meist steifere oder weichere Pfeilschäfte. ;)

Damit man jetzt völlig durcheinander kommt, mißt man Alupfeile und Carbonpfeile nach einen anderen System. :o
Da ist der Meßabstand dann 28" und man nimmt ein Gewicht von 1,92# :-\
Zum Unterschied zu Holzpfeilen gibt man hier jetzt den Spinewert in tausendstel Zoll an, also eine Durchbiegung von 0,5 Zoll ist dann hier ein Spinewert von 500. Würde man einen 500'er Carbonpfeil nach der Methode der Holzschäfte messen, käme ein Spinewert von 63# heraus. ;)

Das ganze macht aber Sinn, wenn man weiß, dass man Holzpfeile und Carbonpfeile nicht direkt nach dem statischen Spine vergleichen kann. Für den Pfeilflug ist der dynamische Spine wichtig und hier, im Abschuß vom Bogen, reagieren die Materialien unterschiedlich, meist benötigt man für ein gleiches Flugverhalten des Pfeiles, einen Carbonschaft der ca. 10% steifer als ein Holzschaft ist. ;)
Spine.pdf
(12.7 KiB) 163-mal heruntergeladen
Bestimmung von Spinewerten.pdf
(10.15 KiB) 185-mal heruntergeladen

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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killerkarpfen
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von killerkarpfen »

Sateless hat geschrieben:500er SpinE sind 63#, also für Bögen, bei denen das passt, ja. (und davon haben die wenigsten 63#!!1!)
Hmm bist Du da sicher?
Denn nach den Tabellen die Walta und ich verlinkt haben schliesse ich auch auf 52#

@ Hügel
Wie Walta schon sagt sind das statische Werte bei einem Auszug von 28" nach AMO, also vorderseite des Bogens und eben auch etwa dieser Pfeillänge.
Deinen individuellen Spine musst Du wohl oder übel noch austesten. Da gibt es auch wieder Tabellen und Faktoren die Deine persönlichen Werte beeinflussen. Meist hilft aber austesten weiter. Abweichende Auszugslänge, Bogen mit oder ohne Recurves, Glas oder Holz hat da einen erheblichen Einfluss ob man nun bist zu 15# über oder 10# unter diesen Werten auswählen muss.

Es gibt hier im FC einiges an Literatur und Tabellen zur Spineberechnung das noch einmal aufschreiben wird sehr aufwendig.
Heidjer hat da einiges zusammengetragen. (und inzwischen schon gepostet ;D )

Was suchst Du für Pfeile Holz oder Carbon?
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silent-hill
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Vielen Dank, werde mich da mal einlesen.

@Killerkarpfen, weder noch. Ein Freund hat einen gekauften laminierten Recurvebogen und man hat ihm 500er Carbonpfeile dazu verkauft. Der Bogen ist 30#@28" und ich habe mich gefragt ob man ihm nicht zu "starke" Pfeile gegeben hat.

Grüße Patrick
Zuletzt geändert von silent-hill am 18.06.2015, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Also sonen lamentierten Bogen würde ich gern mal hören...
Also, wenn das stimmt mit 0.500 Spine = 50+ Spine könnte das stimmen
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Heidjer
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von Heidjer »

500'er für 30#@28" ist mir auch zu steif, so aus den Bauch raus würden 600'er oder 700'er besser passen. ;)

GT verkauft seine 500'er mit der Bezeichnung 3555, das soll Bedeuten, sie passen zu modernen Bögen von 35# bis 55# und auch das ist nur bedingt richtig. ::)

Aber das alles relativiert sich wieder schnell, wenn die 500'er Pfeile noch die volle Länge (zB 32") haben und der Auszug auch über 28" liegt. Dann könnte ein 500'er Spine bei 30" oder 31" Auszug (und 35# -36# tatsächlicher Zugkraft) wieder passen. ;)
Gerade am Anfang einer Bogenschützenzukunft sind etwas robustere Pfeile auch kein Fehler.


Gruß Dirk
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von silent-hill »

Sorry, ist korrigiert... auf dem Pfeil ist 500 aufgedruckt.
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killerkarpfen
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Re: Richtiger Spin bei Carbonpfeil

Beitrag von killerkarpfen »

Wiilfried Bildeinen für Dich.

Laminiert hätte das heissen sollen.

Ja finde ich doch eher steif bzw hoch. Aber eben je nach Auszug, wenn er auch 30" ziehen will und einen Bogen mit Recurves und Bogenfenster hat, ist der so weit nicht daneben.
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