asymetrische Pfeilnocken

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atitude
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asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von atitude » 21.03.2007, 10:40

Wo bekomme asymetrische Pfeilnocken aus Plastik? Gibt es die überhaupt?
Gruss Peter

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Edradour
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Edradour » 21.03.2007, 10:43

Wozu würde man sowas haben wollen?
Es gibt wohl KS-Nocken, die haben auf einer Seite einen Kamm. Hilft bei der Pfeilorientierung beim Einnocken. Meinst Du sowas?
Zuletzt geändert von Edradour am 21.03.2007, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
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atitude
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von atitude » 21.03.2007, 10:51

Edradour hat geschrieben:Wozu würde man sowas haben wollen?

Um beim Bogenreiten schneller  (blind) einnocken zu können!

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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Edradour » 21.03.2007, 10:55

Die Form mann man z.B. auf der HP von Hermanski sehen http://www.bogensportshop-hermanski.de/40042.html
unter Nocken, ganz unten...
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Tadamo_Rah » 21.03.2007, 12:18

Erklärung für Nicht-Bogenreiter von Nicht-Bogenreiter
Hier sind Nocken gemeint, die unterschiedlich lange Enden haben. Die Bogenreiter nutzen sie, wie schon beschrieben um schneller einnocken zu können. Das ist für deren Wettkämpfe nötig.
Ich kenn da eine Reiterbogenschützin, die nimmt zum Joggen den Bogen und einen Pfeil mit und übt während des Laufens das Einnocken. Sie hat bei den Nocken einfach ein Ende abgefeilt.
Dadurch kann sozusagen von der Seite eingenockt werden.
Pfeil an der Seite bis zum kurzen Nockende an der Sehne entlangschieben, dann flutscht die Sehne bis zum langen Ende der Nocke und dann spannen. siehe Bild
Ist "ganz" einfach und die Zahl an Pfeilen, die je Minute geschossen werden können ist sehr beachtlich.

Gruss Uli
Zuletzt geändert von Tadamo_Rah am 21.03.2007, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Edradour » 21.03.2007, 13:15

Danke für die Aufklärung!
Was es nicht alles gibt, tss tss...
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von acheson » 21.03.2007, 14:59

Tadamo_Rah hat geschrieben:Erklärung für Nicht-Bogenreiter von Nicht-Bogenreiter
Hier sind Nocken gemeint, die unterschiedlich lange Enden haben. Die Bogenreiter nutzen sie, wie schon beschrieben um schneller einnocken zu können. Das ist für deren Wettkämpfe nötig.
Ich kenn da eine Reiterbogenschützin, die nimmt zum Joggen den Bogen und einen Pfeil mit und übt während des Laufens das Einnocken. Sie hat bei den Nocken einfach ein Ende abgefeilt.
Dadurch kann sozusagen von der Seite eingenockt werden.
Pfeil an der Seite bis zum kurzen Nockende an der Sehne entlangschieben, dann flutscht die Sehne bis zum langen Ende der Nocke und dann spannen. siehe Bild
Ist "ganz" einfach und die Zahl an Pfeilen, die je Minute geschossen werden können ist sehr beachtlich.

Gruss Uli



Das Ansägen von Nocken ist, meiner Meinung nach, eher die Ausnahme, mir erschliesst sich hier auch nicht wirklich, wo da der Geschwindkeitsvorteil liegen sollte. Die Sehne "flutscht" bei mir vom Handballen in die Nocke, da brauch ich dann nicht erst den Pfeil noch an der Sehne langführen, um die Nocke zu finden.
Aber wie man sieht hat jeder irgendwie seine eigene Technik ...

Um schnell blind einnocken zu können, gilt nach wie vor: üben. Daran ändern auch angesägte, kreuzförmige oder sonstwie Nocken nichts. Und wenn man das anständig tut, kann man sich die viele Arbeit mit ansägen etc. schlussendlich auch sparen, und hat dann wiederum mehr Zeit zum Üben ;-)

gruss
Holger
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shewolf
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von shewolf » 24.03.2007, 11:56

Zuerst gesehen hatte ich schräge Pfeilnocken bei Claus, Deutscher Meister im Berittenen Bogenschießen 2006...  und nachdem ich eine Nocke probeweise angeschrägt hatte, war ich überzeugt:

Ob auf dem gallopierenden Pferd oder beim joggen (*grins), das Einnocken geht schneller und sicherer. Voraussetzung: die Pfeile stehen in der richtigen Position.

Fertige Nocken gibt es meines Wissens nicht. Ich habe Björn-Nocken mit der Uhrmacherfeile einseitig gekürzt, und mich dabei Millimeterweise vorgearbeitet. Weil Plastiknocken Klemmnocken sind, darf der "Klemmbereich" nicht angefeilt werden, sonst rutschen die Nocks im Gallop von der Sehne.

Anders bei Selfnocks: meine Bambuspfeile haben supertiefe Nockschlitze (12 mm), da darf der Nock auch lockerer sitzen, da rutscht nichts ab.

Sehr gute Erfahrung habe ich in Tilleda gemacht: bei der historischen Attacke auf die Dorfbevölkerung gallopierte und rannte alles kreuz und quer,  dank Schrägnocks bekam ich trotz hektisch gallopierenden Pferdchen noch ein paar Pfeile auf die Sehne zum (ballistischen) Schießen.

Schrägnocks sind nicht zwingend notwendig, ich finde sie aber praktisch und hilfreich.
Zuletzt geändert von shewolf am 24.03.2007, 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Polvarinho » 26.03.2007, 14:29

Modifikationen der Nockform können das schnelle Einnocken beim Berittenen Bogenschiessen extrem erleichtern.

Wichtig ist dabei allerdings, das die Nockform auf das individuelle Nockverhalten des Anwenders abgestimmt ist.

Bei der Kassai-Technik des Einnockens braucht es keinerlei Modifikationen am Nock.

Allerdings legt man hierbei auch weitere Wege zurück, was Zeit kostet...!

Andere Nock-Techniken können schneller sein als die recht ausladende Kassai-Technik, müssen aber auch intensiv geübt werden!

Wenn man mal unter 3,5 Sec. für drei Pfeile kommen will, dann geht da einfach kein Weg dran vorbei.....
Claus
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von acheson » 26.03.2007, 17:01

Polvarinho hat geschrieben:
Bei der Kassai-Technik des Einnockens braucht es keinerlei Modifikationen am Nock.

Allerdings legt man hierbei auch weitere Wege zurück, was Zeit kostet...!



Hallo Claus,

wieso sollte der Weg weiter sein? Ok vielleicht der halbe Zentimeter, der an Deiner Nocke fehlt, aber ansonsten ist der Bewegungsablauf ziemlich identisch, oder machst Du beim Pfeil "einfädeln" noch irgendetwas anders, was mir bisher entgangen ist?

gruss
Holger
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Polvarinho » 27.03.2007, 12:51

Hi Holger!

Es sind eben zwei sehr unterschiedliche Techniken des Nockens, meine und die Kassai-Technik.

Im Prinzip gibt es grob betrachtet drei mir bekannte Techniken des Nockens beim berittenen Bogenschiessen:

1. Kassai-Technik
2. Meine/Unsere Technik, nennen wir sie mal Bleistift-Technik und
3. nicht zu vergessen: die Daumentechnik

Und von jeder dieser drei Techniken gibt es so viele Varianten wir es Bögenschützen gibt....mindestens :-) !!

Bei der Bleistifttechnik ist der Zugriff auf den in der Bogenhand befindlichen Pfeil direkter als bei der Kassai-Technik.

Bei der Kassai-Technik mußt Du weiter um den Pfeil herum greifen um ihm dann etwas weiter entfernt vom Nockende am Schaft zu greifen was eh allen Freunden von Naturfedern zuwider sein muss :-).

Zugleich ist es in der Regel notwendig, die Bogenhand weiter nach innen zu bewegen um der rechten Hand die Bewegungsabfolge etwas zu erleichtern und zu verkürzen. Das setzt eine gewisse Koordination beider Hände und Arme in der Nockbewegung voraus, was natürlich möglich ist, aber nicht so häufig praktiziert wird. Ich denke der Grund dafür ist ein manglehaftes Training der Bewegungsabfolge, das kostet dann wieder Zeit.

Man ist auf diese Technik allerdings angewiesen, wenn einem das letzte Fingerglied am Daumen fehlt, denn diesem Fingerglied kommt bei der Bleistifttechnik eine sehr zentrale Bedeutung zu.

Kassai lehrt natürlich die Kassai-Technik. Aber er hat uns nie verboten unsere Technik anzuwenden und nach einigen Jahren der Übung haben wir sie mittlerweile ganz passabel entwickelt.

Also:

die Zeitersparnis ergibt sich zunächst einmal aus einem veränderten, direkten Zugriffswinkel auf den Pfeil!

Diese Veränderung des Zugriffs auf den Pfeil bewirkt wiederum eine anders ablaufende Bewegungsabfolge.

Und den Ablauf dieser nachgeschalteten Phasen des Nockens kann man effektiv mit einer Variation der Nockform unterstützen, was wiederum etwas Zeit einspart.

Ich habe in den letzten Jahren immer wieder die Form meiner Nocks variiert und auch mal mit anderen Materialien exsperimentiert, halt alles auf MEINE PERSÖNLICHEN Bedürfnisse abgestimmt und für mich funktioniert es ganz gut.

Aber schon eine kleine Veränderung der (Bleistift-) Technik läßt die Vorteile meiner Nockform wieder in den Hintergrund treten. Das habe ich deutlich bemerkt beim Training mit anderen Bogenschützen, die schon eine eigene Variante der Bleistifttechnik verinnerlicht hatten.

Die Schützen, die meine Technik direkt erlernt haben oder umgestellt haben kommen allerdings mit meinen Nocks entsprechend gut zurecht....


Letztendlich sind aber alle Diskussionen über Schnellschiessen und (-nocken) überflüssig, denn auf dem Pferd gibt ja eben das Pferd mit seinem Galopprthmus die Schussabfolge vor in die man sich dann hinein fühlen muss.....

Interessant wird es am Boden im Schnellschiesswettkampf. Dabei spielen dann aber auch die Nerven eine bedeutende Rolle, spez. dann, wenn man 10 Pfeile im Fluss schiessen will, wie Snake-Jo das initiiert hat. Die Technik des Nockens tritt dann wiederum in den Hintergrund.....

Und gar nicht besprochen haben wir die Vor- und Nachteile der Daumentechnik.....

...aber das ist auch wieder ein eigenes Thema!

Ich jedenfalls breche immer den Daumen dabei......  :-(
Claus
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von acheson » 27.03.2007, 16:23

ok, verstanden, ich bleibe erstmal bei der Kassai-Technik, liegt mir irgendwie mehr.



Polvarinho hat geschrieben:
Und gar nicht besprochen haben wir die Vor- und Nachteile der Daumentechnik.....

Ich jedenfalls breche immer den Daumen dabei......  :-(




Wenn dann irgendwann Dein Daumen nicht mehr funktioniert, kannst Du ja auch auf die Kassai Technik umsteigen  ;)

gruss
Holger
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Polvarinho » 27.03.2007, 17:07

acheson hat geschrieben:

ok, verstanden, ich bleibe erstmal bei der Kassai-Technik, liegt mir irgendwie mehr.

..........................

Wenn dann irgendwann Dein Daumen nicht mehr funktioniert, kannst Du ja auch auf die Kassai Technik umsteigen  ;)

gruss
Holger



In der Veterinäranästhesie gibt es so einen alten Spruch:

"Die beste Narkoseform für einen Eingrif ist die, welche der Arzt am besten beherrscht"

Und ich denke, so ist das auch mit dem Nocken!  :)

Und die o.a. Technik-Option lassen ich natürlich für mich offen..... ;D ;D
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Polvarinho » 27.03.2007, 17:15

By the way..., Holger!

Ich habe im letzten Sommer mal an 1.500 Schuss eine Kombination aus der Kassai- und der Bleistifttechnik ausprobiert. Die ist dann auch ohne Daumenglied ausgekommen.

Diese Misch-Technik war eigentlich gar nicht so unsympathische, der Bleistifttechnik allerdings doch unterlegen und so bin ich wieder zurück gerudert....

Ich denke mal muss halt auch immer wieder mal was neues probieren....

;)
Claus
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Re: asymetrische Pfeilnocken

Beitrag von Snake-Jo » 28.03.2007, 08:17

@Polvarinho: Hast momentan viel Zeit oder? ;D

Ansonsten wiederspreche ich in einem Punkt: Auch beim Schnellschießen von 10 Pfeilen kommt dem Einnocken die zentrale Bedeutung zu. Bei den meisten Schützen hakelt es an diesem Punkt..
Bei meiner Pinzettentechnik (Greifen der Pfeile an der Nocke) wäre eine asymmetrische Nocke eher von Nachteil..
Aber wir üben das Ende April in Storkow.

@Acheson: Schau doch vorbei und schmeiß dich auf ein Pferd, wird schon werden!!

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